Wuppertaler Kurrende, Lautten Compagney Berlin, Johanna Rosa Falkinger & Lukas Bamann
Biographie Wuppertaler Kurrende, Lautten Compagney Berlin, Johanna Rosa Falkinger & Lukas Bamann
Die Wuppertaler Kurrende
ist einer der renommiertesten Knabenchöre in Deutschland. Mit über 50 Auftritten im In- und Ausland erreichen die Sänger jedes Jahr tausende von Zuhörern. Jungen ab 4 Jahren erwartet hier neben einem exzellenten Ausbildungsangebot das schönste Hobby.
Seit 2022 ist Lukas Baumann, selbst ehemaliger Kurrendaner, der musikalische Leiter der Wuppertaler Kurrende. Bei bis zu 60 Auftritten in der ganzen Bundesrepublik erreicht der vielfach ausgezeichnete Chor jährlich tausende von Zuhörern. Eine vorgeschaltete musikalische Früherziehung, zwei Nachwuchschöre sowie individuelle Stimmbildung und Instrumentalunterricht runden das breite Ausbildungsangebot ab.
Als Botschafter der Stadt Wuppertal und des evangelischen Kulturguts Knabenchor in Deutschland unternimmt die Kurrende jährliche Konzertreisen ins Ausland und besuchte zuletzt Frankreich, Polen oder die USA. Zahlreiche CD-Produktionen und Hörfunkauftritte dokumentieren die Arbeit des Knabenchors. In Wuppertal musiziert die Wuppertaler Kurrende in zahlreichen Gottesdiensten und Motetten, gestaltet Konzerte in der Weihnachts- oder Passionszeit und lädt regelmäßig international renommierte Partnerchöre, wie den Windsbacher Knabenchor, Sonat Vox, den Dresdner Kreuzchor oder die Regensburger Domspatzen zu gemeinsamen Konzerten ein. Publikum und Presse attestieren dem Chor einen reinen, homogenen und strahlenden Klang.
"Unter dem präzisen, zugewandten Dirigat von Lukas Baumann präsentierte der Chor klangschöne Strahlkraft. (...) Exakte Einsätze, tadellose Akzentuierung und fein differenzierte Stimmführung sorgten für großartige Klangerlebnisse." - Lilo Ingenlath-Gegic, Westdeutsche Zeitung
Die Wuppertaler Kurrende ist „Mehr als Musik“! Der grüne Knabenchor-Campus im ruhigen Briller Viertel bietet einen Ort für umfassende Jugendarbeit: Neben der musikalischen Ausbildung für rund 140 Sänger in verschiedenen Chorgruppen bilden gemeinsame Freizeiten, Sport und das Gemeinschaftserlebnis das Fundament für einen wertegeleiteten ganzheitlichen Bildungsansatz.
Die fundierte Ausbildung, die kulturelle Prägung, das ambitionierte Musizieren und der besondere pädagogische Ansatz der Kurrende fördern Kinder und Jugendliche darin, zu starken, resilienten und weltoffenen Persönlichkeiten heranzuwachsen. Die Mitgliedschaft in der Kurrende endet nicht mit dem Ende der Schulzeit und so wird die Kurrende zum Ort des intergenerationalen Austauschs, durch den ein wertvoller Wissenstransfer von älteren zu den jüngeren Sängern stattfindet. Die Erfahrung, an einer großen Sache beteiligt zu sein, die Möglichkeit, einen Beitrag zu einem gemeinsamen Ganzen zu leisten und dabei Selbstwirksamkeit zu erfahren, gehört dabei zu den großen Vorteilen des Ausbildungsprogramms. Die Konfrontation mit hohen Ansprüchen an die individuelle Leistungsbereitschaft aller Chormitglieder weckt Leidenschaft in unseren Sängern und führt durch professionelle Anleitung zu außergewöhnlich guten musikalischen Ergebnissen. Im Zusammenleben werden besondere Bemühungen darauf verwendet, christliche Werte wie Nächstenliebe, Verantwortung und Fleiß vorzuleben.
Lautten Compagney
Die Geschichte der historisch informierten Aufführungspraxis in der DDR ist noch nicht geschrieben – erstaunlich, wenn man bedenkt, dass zwei der heute bedeutendsten deutschen Ensembles zu Beginn der Achtziger Jahre in Ost-Berlin gegründet wurden, die lautten compagney BERLIN und die Akademie für Alte Musik. Während im Westen das Spiel auf historischen Instrumenten vor dreißig, vierzig Jahren unaufhaltsam aus der Nische in die Konzertsäle drängte, war es in der DDR noch nicht Teil der offiziellen Kultur. Wer sich mit derlei befassen wollte, tat das meist neben seiner Arbeit im Orchester.
Wolfgang Katschner und Hans-Werner Apel dagegen waren noch Studenten der klassischen Gitarre, als sie sich an der Ost-Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ trafen und ihr gemeinsames Interesse an Alter Musik entdeckten. Sie vertieften sich in alte Handschriften und Drucke, in Partituren und Tabulaturen, die Komponisten heißen William Byrd, John Dowland, Matthew Locke oder William Lawes. Mit ihren modernen Gitarren kamen sie in dieser Musik nicht weiter. Also besorgten sie sich Lauten und Theorben und legen damit den klanglich intimen und zarten Grundstein für die lautten compagney BERLIN, die heute ein vielfach ausgezeichnetes und eines der weltweit originellsten, aufregendsten, fantasievollsten und vielseitigsten Ensembles Alter Musik ist.
Dass Sänger wie Dorothee Mields, Lynne Dawson oder Simone Kermes immer wieder mit der lautten compagney auftreten, belegt nicht nur deren musikalische Qualitäten, sondern auch die besondere konzeptionelle Intelligenz, die dieses Ensemble und Wolfgang Katschner antreibt, der zwar immer noch zur Laute greift, aber längst zum Dirigenten, Künstlerischen Leiter und Ideengenerator geworden ist:
Hier entstehen Programme und CDs, die Vertrautes und Unbekanntes mit dramaturgischem Sinn verbinden und außerdem mit einer Vitalität musiziert sind, die dem Begriff „Alte Musik“ spottet. Damit gelangen wir zum Kern, zu dem, was die lautten compagney von anderen Ensembles unterscheidet. Es pflegt seine Traditionen wie das Weihnachtsoratorium am zweiten Feiertag oder die Bach-Passionen am Karfreitag. Es spielt eine zutiefst berührende Marienvesper und hat mit Händel-Opern große Erfolge gefeiert.
Solche Repertoirewerke aber leuchten bei der lautten compagney in einem besonderen, gegenwärtigen Licht, weil das Ensemble in solchen Aufführungen auch von unzähligen künstlerischen Abenteuern jenseits dieser Gipfelwerke erzählt. Wolfgang Katschner ist nicht nur neugierig auf Musik, sondern auch auf neue Wege ihrer konzertanten Darstellung. Genial etwa die Idee, Musik von Tarquinio Merula und Philip Glass miteinander zu verweben – die CD „Timeless“ wurde für diese einzigartig und magisch zwischen Alt und Neu schwebenden Klänge mit dem ECHO ausgezeichnet. Mit dem AEQUINOX-Festival in Neuruppin hat die lautten compagney seit 2010 ihre individuelle Plattform für Experimente.
Die lautten compagney sucht mithin keine abstrakten Wahrheiten über die Vergangenheit und interessiert sich nicht für wettbewerbstaugliche Virtuosität – auch wenn sie ihr zu Gebote stünde. Sie macht Musik für die Hörer von heute. Wenn der leichthändige Slogan „historisch informiert, zeitgemäß interpretiert“ überhaupt auf ein Ensemble zutrifft, dann auf die lautten compagney.
Dass die historisch informierte Aufführungspraxis immer nur Annäherungen erlaubt an das, was einmal war, ist für die einen Anlass zur Frustration und zur umso verbissener betriebenen akademischen Philologie. Der lautten compagney eröffnet diese Unsicherheit vor allem kreative Freiräume, und das nicht nur in konzeptioneller, sondern auch interpretatorischer Hinsicht. Es gibt einen ganz bestimmten Griff in den Klang, oft auch einen ganz eigenen Humor, der den Aufführungen und Aufnahmen dieses Ensembles einen unverwechselbaren Ton gibt.
Wenn der Rhythmus so leichtfüßig wird, dass die Musik zu swingen beginnt, wirkt das Alte ganz nah. Aber zugleich berührt uns über die Jahrhunderte hinweg mit all dem Ernst jener Zeit ein Klang, dessen Wärme und Liebe, dessen Weisheit und Menschlichkeit uns trägt und bereichert.
Johanna Falkinger
begann ihre musikalische Ausbildung am Musikgymnasium und an der ABPU Linz bei Christa Ratzenböck, mit einem Erasmusaufenthalt an der Sibelius Academy Helsinki. 2023 schloss sie ein Alte-Musik-Studium an der MUK Wien bei Roberta Invernizzi sowie ein Masterstudium für Gesangspädagogik an der mdw Wien bei Tanya Aspelmeier mit Auszeichnung ab. Jüngste Engagements führten sie ans Theater an der Wien, als Hauptdarstellerin in Ravels L’enfant et les sortileges zu den Salzburger Festspielen (YSP), als Drusilla/Virtù in Monteverdis L’incoronazione di Poppea an die Oper Wuppertal, als Incosia in Andrea Bernasconis L’Huomo zu den Musikfestspielen Potsdam, als Almirena in Giovanni Bononcinis Griselda zum Bayreuth Baroque Opera Festival und mit Jordi Savall in die Elbphilharmonie Hamburg (Mendelssohn, Sommernachtstraum)
In der Saison 24/25 debütiert sie am Theater an der Wien (Monteverdi, Combattimenti), in LA (Bach, Johannespassion) und NYC, sowie mit Jordi Savall (Schumann, Paradies und die Peri) in der Philharmonie Paris, Madrid und Santander. Weitere Auftritte mit dem Concentus Musicus (Händel Alexanders Fest) in Lausanne, mit Christina Pluhar (Händel goes wild) in Karlsruhe und mit Arthouse 17 bei der styriarte 2025.
Johanna ist Preisträgerin des Concours Corneille in Rouen (FR) und des int. J. H. Schmelzer Wettbewerbs im Stift Melk (AT). Zudem wurde sie 2022 mit dem Ersten Preis und sämtlichen Orchesterpreisen beim int. Gesangswettbewerb Aria Borealis in Bodø (NO) ausgezeichnet. Im selben Jahr sorgte sie mit ihrem musikalischen Holzhack Projekt „soprano at work“ sowie mit ihrer Komposition „Puniscimi ancor di più“ inspiriert von Barbara Strozzi und Britney Spears, für Furore.
Meisterkurse absolvierte sie bei Malcolm Martineau, Kurt Widmer, Margreet Honig, Emma Kirkby, William Mason, Christiane Karg, Ulrike Hofbauer und Tuuli Lindeberg.
Johanna Rosa Falkinger (Soprano, Austria) recently finished her master studies for early music singing with Roberta Invernizzi at MUK (music and arts university of the city of Vienna) and for voice pedagogy at mdw (university of music and performing arts Vienna) with Tanya Aspelmeier. With her clear, bright voice she is a great interpreter of early music and has won several prices at international competitions such as Concours Corneille (FR), Aria Borealis (NO) and the H. Schmelzer Competition (AT). In 2023 she was part of the Young Singers Project of the Salzburg Festival as leading actress in Ravels L’enfant et les sortileges. Other engagements at Oper Wuppertal (Monteverdi/Poppea/Drusilla, Virtú), Potsdam Music Festival (Bernasconi/L´Huomo/Incosia), Herrenhausen Barock (Blow/Venus & Adonis/Cupid), styriarte Graz (Monteverdi/L´Orfeo/La Musica, Euridice), Bayreuth Baroque Opera Festival, Handel Festival Halle, Theater an der Wien and Musikverein Vienna. Further collaborations with Jordi Savall, Dorothee Oberlinger, Christina Pluhar, Concentus Musicus Vienna, Lautten Compagney Berlin, the Nordic Baroque Scene, L´Orfeo Baroqueorchestra, Singapore Symphony Orchestra, the vocal group Company of Music and many others.