Strange Companions Dirk Darmstaedter

Album Info

Album Veröffentlichung:
2019

HRA-Veröffentlichung:
16.08.2019

Das Album enthält Albumcover

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Formate & Preise

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FLAC 44.1 $ 13,20
  • 1 Wilhelmsburg 04:19
  • 2 The Sea Before Us 03:24
  • 3 Strange Companions 04:19
  • 4 Don't Want to Feel Like Myself Tonite 03:26
  • 5 Thirty Seconds 04:32
  • 6 Deborah 03:01
  • 7 Love Will Find Me a Wheel 04:16
  • 8 Second Chance 04:41
  • 9 Family Ties 03:54
  • 10 You Can Do Anything 05:48
  • Total Runtime 41:40

Info zu Strange Companions

Dirk Darmstaedter eröffnet mit "Strange Companions", dem ersten Soloalbum nach seinem 20jährigen Jubiläum vor zwei Jahren, den zweiten Abschnitt seiner Solokarriere. Gleichzeitig feiert er ein zweites Jubiläum, denn es ist sein zehntes Soloalbum. Im Frühjahr 2020 wird er das Werk live vorstellen.

Nachdem Dirk Darmstaedter 2017 seiner Solokarriere mit einem Jubiläumsalbum ein geschmackssicheres I-Tüpfelchen gesetzt hatte, fühlte sich der Hamburger Singer/Songwriter »auf eine angenehme Art komplett befreit«, wie er heute sagt. Nach aufregenden zehn Jahren mit seiner Erfolgsband The Jeremy Days, kam so ein zweiter Abschnitt seines Musikerlebens zu einer Abrundung, zu dem auch die Gründung und jahrelange Führung von tapete records, eine der erfolgreichsten deutschen Independent-Plattenfirmen gehörte. Die Welt öffnete die Türen weit und bot ihm neue Möglichkeiten in Form einer Radiosendung bei Bremen Zwei oder auch die eines Pop-Dozenten. Nichts musste, alles durfte.

Komplett befreit ging er so auch seine neuen Songs an, begann zu experimentieren, versuchte einfach nur Spaß mit ihnen zu haben: »Es ging nicht darum, einen Fundus für ein Album zu schaffen, sondern jeweils nur um diesen einen Song, den ich gerade am Wickel hatte.« Jedes Lied veröffentlichte er so frisch wie möglich digital. Seine Fans konnten ihn auf seinen kleinen Expeditionsreisen in die Komposition quasi begleiten. Und sich jetzt freuen, dass daraus am Ende doch wieder ein Album geworden ist. Für Darmstaedter die adäquate Form: »Ich bin ja ein großer Fan des Shuffle-Play und von Mixtapes, aber sie stehen für eine andere Art von Spaß beim Musikhören. Ein Album können sie nicht ersetzen.«

Interessanterweise lobte Kai Blankenberg, der sich erneut um das Mastering kümmerte, am Ende der Produktion ein echtes Dirk-Album wie aus einem Guß. Darmstaedter schmunzelt: »Ich habe mich den Songs wirklich aus allen Richtungen genähert, Styles und Instrumente ausprobiert und mich um den größeren Kontext nicht geschert. Und dann merkt man auf eine beruhigende Art, daß all diese Mikroentscheidungen, die man täglich gefällt hatte, nicht beliebig sind - in ihrer Gesamtheit machen sie dich als Künstler aus.«

Dirk Darmstaedter, Gesang, alle Instrumente
Lars Plogschties, Schlagzeug (on all tracks except 1,2 and 4)
Ben Schadow, Bass (on all tracks except 1,4 and 8)
David Rieken, Gitarre (on tracks 3, 6 and 10)

Mastering by Kai Blankenberg at Skyline Tonfabrik, Düsseldorf
Produced, recorded and mixed by Dirk Darmstaedter




Dirk Darmstaedter
Es gab einmal eine Zeit in der deutschen Musik, wo der Begriff ‚Pop‘ kein Schimpfwort, sondern eine Bezeichnung für etwas war, das von hoher Qualität und besonderer Güte ist – Dirk Darmstaedter war zu dieser Zeit einer der führenden Protagonisten innerhalb dieser Ausgestaltung einer niveauvollen Pop-Idee. Der Begriff und seine Subtexte mögen sich seither – wir sprechen von einer Zeit, die zwei bis drei Jahrzehnte zurück liegt – radikal verändert haben; Dirk Darmstaedter nur insofern, als dass er als „Jäger des verlorenen Pop-Juwels“ bis heute nicht müde wird, nach ebendiesen Diamanten zu suchen und sie, hat er erst einmal einen gefunden, bis zur schillernden Perfektion zu schleifen. Dieser Schliff kann durchaus immer wieder anders ausfallen, gerät im einen Moment amerikanisch rootsy, in einem anderen kompakt bandorientiert oder, wie auf seinem nun erscheinenden neuen Soloalbum „Beautiful Criminals“, verspielt, lustvoll und in Nuancen sogar zaghaft experimentell. Mit jenem Soloalbum geht Dirk Darmstaedter im Mai auf Deutschland-Tournee.

„Ich war und bin ein großer Verfechter der Popmusik im Sinne von populär“, erzählte der 50-Jährige in einem Interview im vergangenen Jahr. „Wir wollten die nächsten Beatles sein, es ging uns immer darum, tolle Songs zu schreiben, die die Welt dann teilt.“ Das ist Dirk Darmstädter gleich zu Beginn seiner mittlerweile drei Jahrzehnte umfassenden Karriere gelungen, damals als Frontmann der Jeremy Days. An dem selbstbetitelten Debüt der 1986 in Hamburg gegründeten Formation gab es damals kein Vorbeikommen, und das nicht nur dank der selbst heute noch für jedes Radio unverzichtbaren Überhits wie „Brand New Toy“ oder „Are You Inventive?“. Als Darmstädter im vergangenen Jahr eine berührende Solo-Akustik-Show im Hamburger Plattenladen Michelle gab – ein Ort, an dem der leidenschaftliche Musikfan auch gern als Kunde gesichtet wird – erwähnte er selbstironisch, wie dankbar er diesen frühen Hits sei: „Dadurch, dass sie heute noch immer gespielt werden und mir damit Umsätze generieren, erlauben sie es mir, Musik zu den Bedingungen und mit der Perspektive zu machen, die ich mir wünsche.“

Bis 1995 veröffentlichten Jeremy Days fünf Alben, tourten durch ganz Europa, wurden selbst in England gefeiert für ihre beachtliche Selbstverständlichkeit, mit der sie die wärmsten, schönsten, aber gleichzeitig auch tiefschürfenden Songs aus der Hüfte schießen und mit dem gefühlvollen Mehltau bittersüßer Nachdenklichkeit überziehen. Dann war Schluss für Darmstaedters zwar nicht erste, aber erste relevante Band (seine allererste mit dem goldigen Namen Jay Bee and his Jupitors hatte er im Alter von zwölf Jahren gegründet, nachdem er nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Teaneck/New Jersey wieder mit seinen Eltern nach Hamburg zurückgekehrt war). Das Ende der Band bedeutete für Darmstaedter einen neuen Anfang, dieses Mal auch auf der anderen Seite der „Branche“: Gemeinsam mit Günther Buskies gründete er ‚Tapete Records‘, baute die kleine Firma zu einem der führenden deutschen Indielabels auf und veröffentlichte ausgezeichnete Alben von befreundeten Künstlern wie Niels Frevert, Bernd Begemann, Lloyd Cole, Erdmöbel und vielen anderen. Zudem veröffentlichte er seine eigene Musik, lange unter dem als loses Band-Konzept fungierenden Pseudonym Me and Cassity, ab 2005 auch unter seinem eigenen Namen.

Elf Alben später, die allesamt bei ‚Tapete‘ erschienen und Dirk Darmstaedters weitverzweigtes Know-how in Sachen Musik bewiesen indem sie die unterschiedlichsten Abzweigungen zwischen Country und Blues bis hin zu leichtem Sommerpop nahmen, erfolgte eine weitere Zäsur: „Im Guten“ trennte er sich von ‚Tapete‘, um sich wieder ganz auf die Musik zu konzentrieren, die er seit vielen Jahren vorzugsweise in seinem eigenen ‚Up In The Attic‘-Studio auf dem heimischen Dachboden aufnimmt. Das erste Album nach seiner Zeit als Plattenfirmen-Inhaber erschien 2014 und hörte auf den Titel „Before We Leave“. Der Gedanke dahinter war, „wieder mal ein Band-Album zu machen“. Es entstand gemeinsam mit seinen langjährigen Wegbegleitern Lars Plogschties an den Drums und Ben Schadow am Bass und bewies, dass Dirk Darmstaedter zu einem Grandseigneur des großen Popsongs gereift ist. Das bescheinigte ihm selbst die ‚New York Times‘, die ihn als „one of Germany’s underground pop heroes” beschrieb.

Sein nun erscheinendes neues Album „Beautiful Criminals” ist von einem anderen Schlag als alles was davor war: Es ist verspielter geraten, arbeitet im Arrangement mit dem ganzen Erfahrungsschatz, den er über die Jahrzehnte anhäufte, bietet Ausflüge in Satz- und Chorgesänge, Ukulelen-Finesse und Mellotron-Klangexkursionen. Und doch ist es zu jedem Moment voll und ganz: Dirk Darmstaedter. „Man kommt nicht aus seiner Haut“, sagt er. „Meine musikalische Sozialisation ist so tief, dass nicht nur ich am Tisch sitze, sondern irgendwo ganz klein auch Burt Bacharach, die Beatles, Paul Weller – all diese Sachen haben mich so geformt.“ Es ist eben die Größe im Kleinen, im Besonderen, die Dirk Darmstaedter so auszeichnet. Und die jedes seiner Konzerte zu einem Ereignis macht, das berührt – sofern man dies zulassen kann.

Dieses Album enthält kein Booklet

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