Album Info

Album Veröffentlichung:
2012

HRA-Veröffentlichung:
25.04.2012

Label: Decca Classics

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Interpret: Albrecht Mayer & The King's Singers

Komponist: August Klughardt (1847–1902), Robert Schumann (1810-56), Heinrich von Herzogenberg

Das Album enthält Albumcover

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  • Schilflieder - Fünf Fantasiestücke nach Gedlichten von Nikolaus Lenau (August Klughardt)
  • 1 Langsam, träumerisch 03:35
  • 2 Leidenschaftlich erregt 02:58
  • 3 Zart, in ruhiger Bewegung 05:35
  • 4 Feurig 02:45
  • 5 Sehr fuhig 04:05
  • Romanzen op. 94 (Robert Schumann)
  • 6 No.1 Nicht schnell 04:06
  • 7 No.2 Einfach, innig 04:40
  • 8 No.3 Nicht schnell 04:48
  • Trio for Oboe, Horn & Klavier, Op.61 (Heinrich von Herzogenberg)
  • 9 Allegretto 07:42
  • 10 Presto 03:49
  • 11 Andante con moto 05:54
  • 12 Allegro 04:56
  • 13 'Liebesruf eines Faun' for English Horn & Piano 05:55
  • Variations for Oboe & Piano, Op.39
  • 14 Prelude 01:16
  • 15 Lento, molto tranquilo 01:56
  • Total Runtime 01:04:00

Info zu Schilflieder

Schilflieder ist ganz und gar der deutschen Romantik gewidmet. Das Repertoire für Oboe ist – ebenso bekanntermaßen wie bedauerlicherweise - überschaubar und eher eine terra incognita. Bei genau diesem seinem neuen Album aber hat Albrecht Mayer, der bislang viele Werke für Oboe aus eben jenem Mangel an Originalkompositionen transkribieren ließ, ausschließlich explizit für Oboe komponierte Stücke aufgenommen und dabei einige Schätze dem Dunkel des Vergessens wieder entrissen. 'Mir war das sehr wichtig', sagt er, 'es war für mich an der Zeit, den Leuten zu zeigen, dass es gute Musik gibt, die original für die Oboe geschrieben wurde.'

Als Mitstreiter standen ihm zwei großartige Kolleginnen zur Seite, die Bratschistin Tabea Zimmermann und die Hornistin Marie-Luise Neunecker, sowie sein langjähriger Kammermusikpartner, der Pianist Markus Becker. 'Wir sind wie ein richtiges altes Ehepaar: empfinden gleich, müssen nicht mehr reden, sind total aufeinander eingespielt und inspirieren uns.'

Allen Stücken gemeinsam - von August Klughardts 'Schilfliedern', über Robert Schumanns '3 Romanzen' und Heinrich von Herzogenbergs 'Trio für Oboe, Horn und Klavier' bis hin zu den Werken von Komponisten des 20. Jahrhunderts, Hans Steinmetz und Julius Weismann und der Improvisation Markus Beckers - sind die romantischen Stimmungsbilder in der Musik aus gut 100 Jahren Musikgeschichte.

August Klughardt – ein Liszt-Vertrauter – machte daraus fünf atmosphärische Fantasiestücke für die seltene Besetzung Oboe, Bratsche und Klavier. Beim Titel Schilflieder wurde Albrecht Mayer hellhörig. Übersetzt man den Titel ins Englische, in Songs of the Reeds, trifft man auf eine Doppelbedeutung, die dem Oboisten ein schelmisches Lächeln hervorlockt. Reeds – so nennt man im Englischen auch die Mundstücke der Oboe, die aus einem ganz bestimmten Schilfrohr gefertigt werden; 'Lied der Mundstücke'. Und schon war die Idee für ein romantisches Album geboren. Romantische Musik ist hier nicht nur im Sinne einer historischen Epoche, sondern als Haltung gemeint: seine Stückauswahl umfasst Kompositionen aus 100 Jahren.

Werke der Zeitgenossen

Der Vorbehalt vieler Musikwissenschaftler, in der Romantik sei nichts für die Oboe komponiert worden, entkräftet Albrecht Mayer: 'Es gibt wahnsinnig viel Literatur, aber eben leider nicht von Mendelssohn, Schubert, Brahms, Liszt' So spielt er Werke der Zeitgenossen: vom Liszt-Zeitgenossen Klughardt, aus der Brahms-Zeit das Trio von Herzogenberg oder vom Strauss-Wegbegleiter Weismann.

Die Werke zeigen oft eine außergewöhnliche Besetzung. Zum Beispiel das Trio von Heinrich von Herzogenberg, der das Klavier mit der Oboe und dem Horn kombiniert. So spielen zwei Blasinstrumente gemeinsam, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Das Horn mit seinen gewaltigen dynamischen Möglichkeiten trifft auf das weitaus zartere, innige Spiel der Oboe. Hier beweist Marie Luise Neunecker (Horn) erneut ihre hohen kammermusikalischen Qualitäten. Genau so wie Tabea Zimmermann (Bratsche). Von ihrem Spiel in August Klughardts „Schilfliedern“ schwärmt Albrecht Mayer. Und diese innere Übereinstimmung der Musik gegenüber, die die langjährigen Freunde miteinander verbindet, überträgt sich auch auf den Hörer.

Sonne am Horizont

Robert Schumann ist der einzige große Name, der sich auf dieser CD findet. Seine drei Romanzen für Oboe und Klavier gehören zum Schwierigsten im Repertoire der Oboisten. Sie scheinen liedhafte, kleine Miniaturen zu sein, die es aber gehörig in sich haben. Sie galten lange als unspielbar. Verlangen die nicht abreißenden Melodiebögen doch nach einem unaufhörlichen Atem. Um die Atmosphäre der Stücke richtig einzufangen, hat Albrecht Mayer die Aufnahmen auf den Nachmittag verlegt – er sucht die totale Ruhe in den Stücken, die er erst in sich spürt, wenn die Sonne am Horizont schon fast verschwunden ist.

Albrecht Mayers Ton ist voller Noblesse, sein Spiel farbenreich, und damit ideal für die fein abgestimmte Kammermusik, für die romantische Atmosphäre mit dunklem Timbre. (Cornelia de Reese, kulturradio)

Albrecht Mayer, Oboe
Marie-Luise Neunecker, Horn
Tabea Zimmermann, Viola
Markus Becker, Klavier


Albrecht Mayer
Kritiker und Zuhörer geraten gleichermaßen ins Schwärmen beim Spiel von Albrecht Mayer. Von »Götterfunken« ist die Rede, der »wunder­samen Oboe« oder davon, dass Mayer die Oboe »zum Instrument der Verführung erhebt«. Er stu­dierte bei Gerhard Scheuer, Georg Meerwein, Ingo Goritzki und Maurice Bourgue, begann seine berufliche Laufbahn 1990 als Solo-Oboist der Bamberger Symphoniker und wechselte 1992 in die gleiche Position zu den Berliner Philharmonikern. Albrecht Mayer zählt zu den international gefragtesten Oboisten der Gegenwart und ist als Solist mit Claudio Abbado, Sir Simon Rattle und Nikolaus Harnoncourt aufgetreten. Neben den Solo-Projekten ist ihm außerdem die Kammermusik wichtig. Er arbeitet regelmäßig mit Partnern wie den Pianisten Hélène Grimaud und Leif Ove Andsnes und dem Bassbariton Thomas Quasthoff, mit dem er ein Album von Bach-Kantaten eingespielt hat.

Auf der Suche nach neuem Repertoire leiht Albrecht Mayer auch gern Werken für andere Instru­mente oder Gesang seine (Oboen-)Stimme. Als Kind hat er viele Jahre im Bamberger Kirchenchor gesungen und so eine besondere Liebe zur menschlichen Stimme als dem »natürlichsten« aller Instrumente entwickelt. Seine Aufnahme Lieder ohne Worte – Bach-Transkriptionen für Oboe und Orchester – vereint auf reizvolle Weise Barockstil und Belcanto. Das Album erreichte auf Anhieb Platz zwei der deutschen Klassik-Charts. Das Album In Search of Mozart mit Claudio Abbado und dem Mahler Chamber Orchestra schaffte es sogar auf Platz eins dieser Hitliste. New Seasons präsentiert Musik von Händel in verblüffend neuem Licht. Im August 2008 veröffentlichte Decca das Album In Venice mit Oboenkonzerten venezianischer Komponisten des Barock. Voices of Bach mit Werken von J. S. Bach für Oboe, Chor und Orchester erschien im Herbst 2009. Mayers Album Bonjour Paris! mit Musik von Debussy, Ravel, Satie, Fauré, d’Indy und Françaix kommt 2010 bei Decca heraus. Eine Tournee mit diesem Repertoire folgt im Jahr darauf. Unter dem Titel Drums ’n’ Chants wird Deutsche Grammophon seine Aufnahme mit dem jungen österreichischen Perkussionisten Martin Grubinger veröffentlichen.

Bereits zum dritten Mal wurde Albrecht Mayer in diesem Jahr mit dem renommierten Echo-Preis ausgezeichnet: 2010 und 2004 als »Instrumentalist des Jahres«, 2008 in der Kategorie »Beste Musik-DVD-Produktion«. Im Dezember 2006 erhielt er den E. T. A.-Hoffmann-Kulturpreis seiner Heimatstadt Bamberg.

Albrecht Mayer spielt eine Buffet Crampon Green Line Oboe und eine Oboe d’amore der Gebrüder Mönnig.

The King's Singers
Als eines der meistgefragten und von der Kritik höchst gefeierten Vokalensembles der Welt haben The King’s Singers über Jahre hinaus einen vollen Terminplan mit Konzerten, Aufnahmen, Medien- und Unterrichtsterminen rund um den Globus. Während sie Werke sowohl junger als auch etablierter Komponisten perfekt beherrschen, sind sie auch vollendete Entertainer mit wunderbarem Britischem Humor. Von Gesualdo bis György Ligeti sind The King’s Singers immer sofort durch ihre lupenreine Intonation, makellose gesangliche Harmonie und perfekte Artikulation des Textes zu erkennen.

In der Saison 2010/2011 werden The King’s Singers in einigen der wichtigsten Sälen der Welt auftreten auf Konzertreisen durch Finnland, Polen, die USA und Kanada, Estland, Italien, Schweden, Frankreich, Bulgarien, Dänemark, Österreich, Belgien und Holland. Unter den Konzerten in Deutschland in dieser Saison sind besonders bemerkenswert die Festivalkonzerte im Herbst 2010 bei den Niedersächsischen Musiktagen, eine kleine Tournee im Februar 2011 u.a. mit Gastspielen in Berlin, München und Hamburg sowie im Sommer 2011 das Schleswig Holstein Festival, wo sie neben Konzerten auch einen Meisterkurs geben werden. Die Diskographie von The King’s Singers umfasst über 150 Einspielungen, die mit Preisen ausgezeichnet und von der Kritik hoch gelobt wurden. Das Album Simple Gifts erhielt 2009 einen Grammy; 2010 veröffentlichen The King’s Singers gemeinsam mit dem Charivari Agréable Ensemble eine Ersteinspielung der Musik für Vespern von Pachelbel; außerdem erschien Swimming over London. The King’s Singers engagieren sich sehr für neue Vokalmusik und haben bereits über zweihundert Werke in Auftrag gegeben, darunter bei Luciano Berio, Peter Maxwell Davies, György Ligeti, Krzysztof Penderecki und Toru Takemitsu.

Neben ihrer regen Konzerttätigkeit geben The King’s Singers auch Workshops und Meisterkurse. Bei Hal Leonard sind folgende DVDs erhältlich: King’s Singers: A Workshop mit Ausschnitten aus Meisterklassen und Konzerten und dem zuvor erschienenen The Art of The King’s Singers, einer Dokumentation, die den Tourneealltag des Sextetts zeigt.

Dieses Album enthält kein Booklet

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