Leonarda: A Portrait of Isabella Leonarda Cappella Artemisia & Candace Smith
Album Info
Album Veröffentlichung:
2022
HRA-Veröffentlichung:
26.08.2022
Label: Brilliant Classics
Genre: Classical
Subgenre: Choral
Interpret: Cappella Artemisia & Candace Smith
Komponist: Isabella Leonarda (1620-1704)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- Isabella Leonarda (1620 - 1704): Gloriosa mater domini à 4 (From sacri concenti a 1, 2, 3, et 4 voci, Op. 3, Milan 1670):
- 1 Leonarda: Gloriosa mater domini à 4 (From sacri concenti a 1, 2, 3, et 4 voci, Op. 3, Milan 1670) 07:34
- Memento rerum à 4 a cappella (From sacri concenti a 1, 2, 3, et 4 voci, Op. 3, Milan 1670):
- 2 Leonarda: Memento rerum à 4 a cappella (From sacri concenti a 1, 2, 3, et 4 voci, Op. 3, Milan 1670) 02:46
- Salve regina for Solo Soprano and 2 Violins (From Motetti a 1, 2, e 3 e 4 voci, parte con istromenti, Op. 7, Bologna 1677):
- 3 Leonarda: Salve regina for Solo Soprano and 2 Violins (From Motetti a 1, 2, e 3 e 4 voci, parte con istromenti, Op. 7, Bologna 1677) 09:08
- In caelis gloria à 4 (From Motetti a una, due, e tre voci, con violini e senza, Op. 13, Bologna 1687):
- 4 Leonarda: In caelis gloria à 4 (From Motetti a una, due, e tre voci, con violini e senza, Op. 13, Bologna 1687) 09:57
- Sonata No. 9 for 2 Violins (From Sonate a 1,2,3, e 4, Istromenti, Op. 16, Bologna 1693):
- 5 Leonarda: Sonata No. 9 for 2 Violins (From Sonate a 1,2,3, e 4, Istromenti, Op. 16, Bologna 1693) 04:15
- O flammæ for Solo Soprano (From mottetti a voce sola, parte con due violini, e parte senza, Op. 6, Venice 1676):
- 6 Leonarda: O flammæ for Solo Soprano (From mottetti a voce sola, parte con due violini, e parte senza, Op. 6, Venice 1676) 09:50
- O dulce sonare for 3 Voices and 2 Violins (From motetti a 1, 2, e 3 e 4 voci, parte con istromenti, e parte senza, Op. 7, Bologna 1677):
- 7 Leonarda: O dulce sonare for 3 Voices and 2 Violins (From motetti a 1, 2, e 3 e 4 voci, parte con istromenti, e parte senza, Op. 7, Bologna 1677) 07:32
- O anima mea (From Dresden Mus. 1737-E.500 & Uppsala Mus: Hs.28:1, arranged for 2 Altos and 4 Viols by Daniel Speer, Philomela Angelica, Venice 1688):
- 8 Leonarda: O anima mea (From Dresden Mus. 1737-E.500 & Uppsala Mus: Hs.28:1, arranged for 2 Altos and 4 Viols by Daniel Speer, Philomela Angelica, Venice 1688) 06:47
- Dialogo:
- 9 Leonarda: Dialogo: Quo pergis anima à 4 (From sacri concenti a 1, 2, 3, et 4 voci, Op. 3, Milan 1670) 07:43
- Dixit dominus for 4 Voices and 2 Violins (From Salmi Concertati a 4 voci con strumenti, Op. 19, Bologna 1698):
- 10 Leonarda: Dixit dominus for 4 Voices and 2 Violins (From Salmi Concertati a 4 voci con strumenti, Op. 19, Bologna 1698) 08:35
Info zu Leonarda: A Portrait of Isabella Leonarda
Höhepunkte aus dem vielfältigen Schaffen einer produktiven Komponistin des 17. Jahrhunderts.
Die aus einer adligen Familie stammende Isabella Leonarda (1620-1704) trat im Alter von 16 Jahren in das Ursulinenkloster in der piemontesischen Stadt Novara ein. Nach ihrem Ordenseintritt lebte sie dort für den Rest ihres Lebens als Ordensschwester, obwohl der relativ liberale Kodex der Ursulinen als Lehrorden es ihr ermöglichte, von Zeit zu Zeit zu reisen. Zu gegebener Zeit wurde sie Musikdirektorin des Klosters und dessen Mutter Oberin. Offensichtlich war sie schon früh musikalisch begabt und wurde im Kloster weiter gefördert, denn die erste von ihr veröffentlichte Musiksammlung stammt aus dem Jahr 1640, als sie gerade 20 Jahre alt war.
Weitere 15 solcher Sammlungen folgten im Laufe ihres langen und fleißigen Lebens: Messen, Psalmen, Magnificats, Responsorien, Hymnen, Antiphonen und Litaneien) sowie nicht-liturgische Stücke. Zu ihrer Zeit wurde Isabellas Musik von Kennern sehr geschätzt: Ein französischer Sammler schrieb: "Alle Werke dieser berühmten und unvergleichlichen Isabella Leonarda sind so schön, so charmant, so brillant und gleichzeitig so kenntnisreich und weise ... dass ich sehr bedaure, sie nicht alle zu besitzen.
Diese Einspielung bietet ein Porträt von Isabella Leonardas umfangreichem und vielfältigem Schaffen, das von Solomotetten bis zu einer groß angelegten Psalmvertonung für Stimmen, obligate Violinen und Basso continuo reicht. O flammae ist eine sehr ausdrucksstarke und sinnliche Solomotette mit gewagter Chromatik und weitreichenden Klangfarben. Bei früheren Aufnahmen des brillanten Salve Regina für Tenor, Violinen und Continuo wurde eine männliche Stimme verwendet, während die Capella Artemisia, die ausschließlich aus Frauen besteht, einen fantasievollen Ansatz für die Aufführung verfolgt, wie ihn Isabella im Kloster aus der Not heraus entwickelt hätte, wo die tieferen Gesangspartien entweder nach oben transponiert oder von Instrumenten gespielt worden wären. Das Album beginnt und schließt mit einem Paar ihrer prächtigsten und überschwänglichsten konzertanten liturgischen Werke, Gloriosa Mater Domini und Dixit Dominus.
Insgesamt dürfte das Album viele Ohren für eine übersehene, aber wichtige Figur der geistlichen Musik des 18. Jahrhunderts öffnen. Jahrhunderts zu Gehör bringen. Es sollte die gleiche warme Kritik hervorrufen wie die früheren Veröffentlichungen der Capella Artemisia bei Brilliant Classics: 'Lacrime Amare' (95736, Motetten von Bianca Maria Meda) und 'Weep and Rejoice' (94638, Musik für die Karwoche aus italienischen Klöstern des 17.) Brilliant Classics ist dafür zu beglückwünschen, dass sie diese (und andere) verborgene Schätze des Barocks dem Publikum nahe bringen, und in den fähigen, fachkundigen Händen der Cappella Artemisia kann Medas feine Musik lebendig werden. Es lohnt sich, diese CD zu erwerben. (Fanfare über 'Lacrime Amare')
Suor Isabella Leonarda (1620-1704) war die produktivste Komponistin des 17. Jahrhunderts. Sie veröffentlichte nicht weniger als 20 Sammlungen von Motetten und anderer geistlicher Musik, fast 200 Kompositionen, die praktisch alle Gattungen der geistlichen Musik ihrer Zeit abdecken, sowie die einzige vollständige Sammlung von Instrumentalwerken einer italienischen Frau im 16. Diese Aufnahme ist eine Hommage an ihr künstlerisches Schaffen. Geboren und getauft als Anna Isabella Leonardi am 6. September 1620, gehörte sie zu einer der angesehensten Familien von Novara. Sie studierte zu Hause, bevor sie im Alter von 16 Jahren in die Congregazione delle Vergini di S. Orsola eintrat. Drei Jahre später legte sie ihre Gelübde ab und blieb in diesem Kloster bis zu ihrem Tod am 25. Februar 1704 im Alter von 84 Jahren.
Während ihres langen Lebens hatte Isabella alle Funktionen inne: mater discreta et cancellaria, magistra musicae, superiora und schließlich consigliera. Sie war eindeutig eine Frau mit einer robusten Konstitution und einem eisernen Willen. Die vorliegende Aufnahme bietet ein Porträt von Isabella Leonardas umfangreichem und vielfältigem Schaffen, das von Solomotetten bis zu einer groß angelegten Psalmvertonung für Stimmen, obligate Violinen und Basso continuo reicht. Zahlreiche Werke sind ein Beispiel für ihre "konzertante" Schreibweise, bei der Takt, Tempo und Textur zwischen blühenden solistischen Passagen und homophonerer Chorarbeit wechseln. Das Fehlen von Männerstimmen wird durch die Transposition von tieferen Stimmen oder den Einsatz von Instrumenten ausgeglichen.
Die 1991 von Candace Smith gegründete Cappella Artemisia ist ein Frauenensemble, das sich der Aufführung der Musik italienischer Klöster des 16. und 17. Jahrhunderts widmet. Das Repertoire umfasst sowohl vergessene Werke, die von den Nonnen selbst komponiert wurden, als auch Musik, die von männlichen Komponisten für die Aufführung in den Klöstern bestimmt war, aber so dargeboten wird, wie sie ursprünglich zu hören war, d. h. ohne Männerstimmen. Die Musiker sind allesamt etablierte Interpreten auf dem Gebiet der Alten Musik und arbeiten aktiv mit anderen Ensembles zusammen. Für Brilliant Classics haben sie erfolgreich zwei Alben aufgenommen.
Cappella Artemisia
Candace Smith, Leitung
Cappella Artemisia
is an ensemble of female singers and instrumentalists that attempts to provide some answers to this question. Dedicated to performing the music from Italian convents in the 16th and 17th centuries, its repertoire includes both forgotten works composed by the nuns themselves, as well as music intended for performance in the convents by better-known male composers, but presented here for the first time as it would originally have been heard, i.e., without male voices.
Since its inception in 1991, Cappella Artemisia has received critical and popular praise both for the rarity and originality of its repertoire and for the high quality of its performances. It has appeared at some of the most prestigious European and North American festivals of early music and its concerts and recordings have been broadcast on radios throughout Italy, Europe and North America. The ensemble has ventured into the 18th century with the first performance in modern times of the oratorio Jahel by Baldassare Galuppi, composed for the girls of the Venetian Ospedale dei Mendicanti (in collaboration with the Orchestra Barocca di Bologna). And in addition to their traditional repertoire of music from Italian convents, the singers of the ensemble were also involved in a modern staging of Purcell’s Dido and Aeneas in an all-women’s performance recalling that of 1689 at a fashionable boarding school in Chelsea for “Young Gentlewomen”.
Cappella Artemisia takes its name from the painter, Artemisia Gentileschi, a striking figure in 17th-century Italy whose artistic accomplishments are finally beginning to be recognized. We hope, under her auspices, to bring this same recognition to the neglected musical achievements of her forgotten contemporaries within the convent walls.
Booklet für Leonarda: A Portrait of Isabella Leonarda