Laith Al-Deen


Biography Laith Al-Deen


Laith Al-Deen
Welcher deutschsprachige Künstler kann von sich behaupten, in den vergangenen zwölf Monaten vor mehr als einer Million Zuschauern live aufgetreten zu sein? Selbst für die altgediente Marktführerriege Westernhagen, Grönemeyer oder Pur dürfte eine derart imposante Zahl auf lange Sicht höchstwahrscheinlich Utopie bleiben. Wolfgang Petry? Peter Maffay? Die Toten Hosen gar? Mitnichten. Laith Al-Deen hat das Kunststück vollbracht. Als Support der ausverkauften 2001er-Pur-Tour und im Line-Up der spektakulär erfolgreichen ”Nokia Night Of The Proms Tour” (mit Meat Loaf, John Miles und Chris De Burgh) war es dem 29jährigen Sänger und Songwriter gelungen, innerhalb kürzester Zeit die im Pop- und Rockgenre astronomische Zahl von Musikfans mit seiner Kunst zu erfreuen. Dass es dem in Mannheim lebenden Multiinstrumentalisten im gleichen Zeitraum gelang, ein komplettes neues Album auf zu nehmen, verdient überdies maximalen Respekt. Es ist sein zweites. Das erste mit dem Titel ”Ich will nur wissen...” erschien 1999 und fand bis dato über 70.000 Käufer. Für einen deutschsprachigen Newcomer, dessen Musik vollständig ohne Anbiederung an flüchtige Trends, schnelllebige Hypes und verkaufsfördernde Hippness-Klischees auskommt, eine mehr als respektable Menge. Seine drei bisherigen Singles (”Bilder von Dir”, ”Kleine Helden”, ”Lange nicht genug”) platzierten sich ausnahmslos in dem Media Control Single Charts. Ihre große Beliebtheit bei Radioredakteuren und vor allem -Hörern machten sie allesamt zu Airplay-Hits.

Kein Zweifel: Die Vorraussetzungen für die Veröffentlichung des zweiten Laith-Al-Deen-Albums könnten kaum besser sein. Und bereits mit seiner ersten Single-Auskopplung beweist er einmal mehr seine ganze Klasse: ”Dein Lied” vereint alle Qualitätsmerkmale, die Al-Deens Musik seit jeher so außergewöhnlich individuell und doch zugleich - im allerbesten Sinne - massenkompatibel macht. Laith scheint seine Zuhörer bestens zu verstehen - weiß, was sie umtreibt und spricht ihnen aus ganzem Herzen. Wohltuend unprätentiös und frei von selbstverliebten Schlaumeiereien. Das richtige Wort zum rechtem Zeitpunkt. Mal ehrlich: Wer kann das heutzutage schon?

Beeindruckend geradlinige auch seine Melodieführung. Eingebettet in großartige Harmonien verschmelzen exzellente Strophen und bestechende Arrangements, gipfeln in stets unvergesslichen Hooklines, die mindestens so gut unter dem heimischen Kopfhörer als auch in der 40.000-Zuschauer-Arena funktionieren. Laith Al-Deens Pop ist ganz große Unterhaltung. Kenntnisreich kreiert und beseelt vorgetragen von einem, der kein Problem hat, den Menschen mit seiner Kunst zu gefallen.

”Ich würde meinen Sound als ‚straighten´ deutschen Pop´ bezeichnen”, erläutert er. ”Meine Einflüsse reichen allerdings von klassischem Soul über Blues bis hin zu modernem R&B.” Zusammen mit dem Team, das ihn einst als Backgroundsänger für eine Studio-Session engagierte und deren größter Star er mittlerweile ist, hat er auch am neuen Album gearbeitet: Schallbau Produktion. Das in Offenbach beheimatete Trio Ralf Hildenbeutel, Stevie B-Zet und A.C. Boutsen, vielen bekannt als umtriebige und erfolgreiche Produzenten stilbildender Stücke des legendären ”Eye Q”-Labels, sorgt nicht nur für eine adäquate Klangerzeugung, sondern tüftelt gemeinsam mit dem stimmgewaltigen Künstler an den Songs. Inzwischen ist aus der Zusammenarbeit eine feste Freundschaft geworden, die die gemeinsame Arbeit wesentlich beeinflusst. Laith Al-Deens Stücke strahlen eine beneidenswerte Harmonie und Ausgewogenheit aus. ”Am Anfang hatte ich ein wenig Bedenken, das wir uns Stillosigkeit verlieren, weil wir - anders wie beim ersten Album - nicht auf älteres Songmaterial zurückgreifen konnten” erinnert sich Laith lächelnd. ”Doch jetzt - da ich etwas Abstand zu den Aufnahmen habe - spüre ich, dass es den berühmten roten Faden gibt, der sich durch alle Stücke zieht.” Und fürwahr: Ob nun das beherzt daher rockende ”Keine Macht dieser Welt” (der mit Abstand härteste Track des Albums), das Drum´n´Bass-beeinflusste ”Keine Antwort” oder die mächtig abgehangene R&B-Ballade ”Ich mag wie Du mich liebst” - jeder Song taugt in seiner individuellen Darreichungsform und trägt doch unmissverständlich Al-Deens Handschrift. Ein Album wie aus einem Guss. Die Befürchtung, abermals pauschal in die Rubik ”deutscher R&B” gesteckt zu werden, muss den gebürtigen Karlsruher jedenfalls nicht belasten. Einen Teil seiner Zuhörerschaft mit derartiger Klassifikations-Bürokratie von vornherein von seiner Musik fernzuhalten, ist Laiths Sache jedenfalls nicht. Genau wie der zweite große Popstar seiner Heimatstadt, Xavier Naidoo, hält der Endzwanziger sehr wenig von stilistischen Zwängen. Dafür hat er selbst schon zuviel erlebt: Ob die jugendliche Heavy-Metal-Phase (”Iron Maiden sind die einzige Band, die ich schon mehrmals live gesehen habe”), die tiefe Leidenschaft zur klassischen Soulmusik (Aretha Franklin, Marvin Gaye, Wilson Pickett) oder seine Tingeltouren als Sänger einer Top-40-Hit-Coverband im Ballungsraum Rhein-Neckar. Die einzige Botschaft, die Laith Al-Deen in sich trägt, ist simpel und unumstößlich universell. ”Das allerwichtigste und schönste auf der Welt ist die Liebe. Deswegen handeln viele meiner Songs von diesem Thema”, schwärmt er. Dass er mit diesem Lebens- und Arbeitsmotto zwar jede Menge offene Türen einrennt, ist ihm durchaus bewusst. Für sein offenes Bekenntnis andererseits als ”oberflächlicher Schmusesänger und - Songwriter” abgetan zu werden, macht Laith von einem Moment auf den anderen sehr kämpferisch. ”Das kann nur jemand behaupten, der mich und meine Musik nicht kennt”, schmunzelt er, ”wer mich nur einmal im Leben auf einer Bühne erlebt hat, weiß, dass ich viel viel mehr drauf habe!” Wir erinnern uns: 2001 waren das über eine Million Menschen....

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