Bruckner 5 for organ - World Premiere Recording Gerd Schaller
Album info
Album-Release:
2023
HRA-Release:
05.05.2023
Label: Profil Edition Guenter Haenssler
Genre: Classical
Subgenre: Orchestral
Artist: Gerd Schaller
Composer: Anton Bruckner (1824-1896)
Album including Album cover
- Anton Bruckner (1824 - 1896): Symphony No. 5 in B Flat Major:
- 1 Bruckner: Symphony No. 5 in B Flat Major - I. Introduction. Adagio - Allegro 18:29
- 2 Bruckner: Symphony No. 5 in B Flat Major - II. Adagio. Sehr langsam 16:14
- 3 Bruckner: Symphony No. 5 in B Flat Major - III. Scherzo. Molto vivace (schnell) - Trio 14:33
- 4 Bruckner: Symphony No. 5 in B Flat Major - IV. Finale. Adagio - Allegro moderato 23:06
Info for Bruckner 5 for organ - World Premiere Recording
Bruckners Fünfte eignet sich vor allem wegen ihrer musikalischen Struktur hervorragend für eine Bearbeitung auf der Orgel. In keiner anderen Bruckner-Symphonie spielt zum Beispiel der Kontrapunkt eine so wichtige Rolle. Ich denke da vor allem an die große Fuge im Schlusssatz. Es scheint wirklich so zu sein, dass viele Passagen dieses großartigen Werks wie für die Orgel komponiert wurden, obwohl die Fünfte gar kein Orgelwerk ist, sondern in erster Linie ein symphonisches Werk. Und doch eignet sie sich hervorragend dazu, ein kompositorisches Substrat zu gewinnen, ohne dass der wesentliche Inhalt verloren geht. Das kann man nicht von allen Bruckner-Sinfonien sagen. Von allen seinen Sinfonien eignen sich meiner Meinung nach die Fünfte, Achte und Neunte am besten für eine Orgelbearbeitung. Aufbauend auf dem kompositorischen Kern spielt vor allem die orchestrale Behandlung eine entscheidende Rolle. Fehlt diese, kann eine Bearbeitung das Werk seiner Erhabenheit berauben. Diese ist wiederum in Gefahr, wenn man versucht, das Orchester zu kopieren oder bestimmte Orchestereffekte eins zu eins auf die Orgel zu übertragen. Ein solches Vorgehen ist in der Regel unbefriedigend, weil für die Orgelkomposition andere Regeln gelten als für die Orchesterkomposition. Es wäre fatal, die Orgel zum Konkurrenten des Orchesters zu machen. Mein Ziel war es von Anfang an, die Nachahmung des Orchesters zu vermeiden und ein spezifisches Orgelwerk in der Art einer Orgelsinfonie zu schaffen.
„Es wäre fatal, die Orgel zum Konkurrenten des Orchesters zu machen. Mein Ziel war es von Anfang an, die Nachahmung des Orchesters zu vermeiden und ein spezifisches Orgelwerk in der Art einer Orgelsinfonie zu schaffen.“ (Der Organist und Arrangeur Gerd Schaller)
Gerd Schaller, Orgel (Eisenbarth-Orgel der ehemaligen Zisterzienserabteikirche Ebrach)
Gerd Schaller
Er gilt als einer der bedeutendsten Bruckner-Interpreten der Gegenwart: Gerd Schaller ist — nach einem Dirigierstudium und Stationen an verschiedenen deutschen Theatern (Staatsoper Hannover, Erster Kapellmeister Staatstheater Braunschweig, Generalmusikdirektor Theater Magdeburg) — seit 2006 freischaffend tätig und wird immer wieder von zahlreichen bekannten Klangkörpern im In- und Ausland als Gastdirigent eingeladen.
Begleitend gründete er 2008 die Philharmonie Festiva, ein Symphonieorchester, bestehend aus ausgewählten Musikern deutscher Spitzenklangkörper, mit dem er seither eigene, anspruchsvolle Projekte verfolgt.
Im Zentrum von Gerd Schallers Schaffen steht seit Jahren insbesondere die Musik Anton Bruckners, von deren Kombination aus tiefster Emotionalität und höchster Komplexität der Dirigent bereits von frühester Jugend an fasziniert war. Aus dieser Faszination resultiert auch Schallers groß-angelegtes Projekt BRUCKNER2024, mit dem Ziel, bis zum 200. Geburtstag Bruckners 2024 dessen sämtliche Symphonien in allen Fassungen und mit einem Orchester, eben der Philharmonie Festiva, in Albumproduktionen aufzunehmen. Das Projekt startete mit den Symphonien, die Schaller — teils in bislang unbekannten Fassungen — mit der Philharmonie Festiva beim Label Profil Günter Hänssler inzwischen vollständig eingespielt hat; eine Reihe, die im In- und Ausland mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Ein Höhepunkt war dabei sicherlich auch seine nach den Skizzen des Komponisten erfolgte Vervollständigung des Finalsatzes der 9. Symphonie, die ebenfalls als Einspielung erschienen ist und 2018 auch als Partitur verlegt wurde.
Zu diesem symphonischen Bruckner-Zyklus traten inzwischen unter anderem die Aufnahme einiger geistlicher Werke Bruckners, wie der f-Moll-Messe oder des 146. Psalms hinzu, sowie sämtliche Orgelwerke, eingespielt von Schaller selbst auf einem rekonstruierten und erweiterten Instrument.
Neben den Werken Bruckners begeistert sich der Dirigent mit seiner ausgeprägten Entdeckerfreude für Neues und Unbekanntes sehr für die Rehabilitierung vergessener Werke und Raritäten des Repertoires, wie etwa Carl Goldmarks Oper "Merlin", deren moderne Erstaufführung er dirigierte und deren Partitur er für den Verlag Ries & Erler edierte. Darüber hinaus machte sich Gerd Schaller in der Oper vor allem mit den Werken von Richard Wagner, Richard Strauss und Giuseppe Verdi einen hervorragenden Namen. Zum breiten Spektrum seiner Arbeit zählen aber auch seltener aufgeführte Komponisten. Auch im Konzertbereich erarbeitete sich Schaller im Laufe seiner Karriere ein enormes Repertoire, das Musik vom Barock bis in die Gegenwart umfasst.
Außerdem ist der Dirigent künstlerischer Leiter des Ebracher Musiksommers, eines 1990 von ihm gegründeten Festivals, dem in den letzten Jahren vor allem dank Schallers fundierter Bruckner-Interpretationen in der dafür idealen Akustik der Ebracher Abteikirche auch international immer mehr Aufmerksamkeit zuteil wurde.
This album contains no booklet.