The Norwegian Seasons Ragnhild Hemsing & Barokkanerne

Album info

Album-Release:
2024

HRA-Release:
18.10.2024

Label: Berlin Classics

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Artist: Ragnhild Hemsing & Barokkanerne

Composer: Antonio Vivaldi (1678-1741)

Album including Album cover

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FLAC 96 $ 13.20
  • Antonio Vivaldi (1678 - 1741): Concerto No. 1 in E Major, Op. 8, RV 269 "Spring":
  • 1 Vivaldi: Concerto No. 1 in E Major, Op. 8, RV 269 "Spring": I. Allegro 03:21
  • 2 Vivaldi: Concerto No. 1 in E Major, Op. 8, RV 269 "Spring": II. Largo 02:33
  • 3 Vivaldi: Concerto No. 1 in E Major, Op. 8, RV 269 "Spring": III. Allegro 03:53
  • Traditional: Lydarlått - Prelude (to Act 3 from the opera «Alcione»):
  • 4 Traditional: Lydarlått - Prelude (to Act 3 from the opera «Alcione») 03:44
  • Antonio Vivaldi: Concerto No. 2 in G Minor, Op. 8, RV 315, "Summer":
  • 5 Vivaldi: Concerto No. 2 in G Minor, Op. 8, RV 315, "Summer": I. Allegro non Molto 05:06
  • 6 Vivaldi: Concerto No. 2 in G Minor, Op. 8, RV 315, "Summer": II. Adagio 02:24
  • 7 Vivaldi: Concerto No. 2 in G Minor, Op. 8, RV 315, "Summer": III. Presto 03:06
  • Traditional: Fanteladda:
  • 8 Traditional: Fanteladda 02:39
  • Antonio Vivaldi: Concerto No. 3 in F Major, Op. 8, RV 293, "Autumn":
  • 9 Vivaldi: Concerto No. 3 in F Major, Op. 8, RV 293, "Autumn": I. Allegro 05:12
  • 10 Vivaldi: Concerto No. 3 in F Major, Op. 8, RV 293, "Autumn": II. Adagio Molto 02:18
  • 11 Vivaldi: Concerto No. 3 in F Major, Op. 8, RV 293, "Autumn": III. Allegro 03:07
  • Traditional: Røyskatten:
  • 12 Traditional: Røyskatten 02:35
  • Antonio Vivaldi: Concerto No. 4 in F Minor, Op. 8, RV 297, "Winter":
  • 13 Vivaldi: Concerto No. 4 in F Minor, Op. 8, RV 297, "Winter": I. Allegro non Molto 03:30
  • 14 Vivaldi: Concerto No. 4 in F Minor, Op. 8, RV 297, "Winter": II. Largo 02:02
  • 15 Vivaldi: Concerto No. 4 in F Minor, Op. 8, RV 297, "Winter": III. Allegro 04:14
  • Agnes Ida Pettersen (b. 1981): Fantasi:
  • 16 Pettersen: Fantasi 05:54
  • Total Runtime 55:38

Info for The Norwegian Seasons

Die Norwegerin Ragnhild Hemsing widmet sich auf diesem Album, zusammen mit dem Alte Musik Ensemble Barokkanerne den berühmten Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi (1678-1741) und macht daraus „The Norwegian Seasons“ – ein einzigartiges Klangerlebnis, das weitaus mehr Gemeinsamkeiten als Gegensätze aufzeigt.

Ragnhild Hemsing hat inzwischen eine erstaunliche Karriere gemacht. Sie wird in ganz Europa als feinsinnige Violinistin wahrgenommen, gilt aber inzwischen auch als „die“ Expertin für traditionelle, norwegische Musik. Das liegt sicherlich daran, dass sie auf ihren bisher vier Alben, die sie bei Berlin Classics veröffentlicht hat, immer wieder zur Hardangerfiedel greift. Es ist das Nationalinstrument Norwegens und wurde Mitte des 17. Jahrhunderts in der Region Hardanger erfunden. Dieses Instrument hat einen unverwechselbaren Klang, der durch die fünf zusätzlichen Saiten hervorgerufen wird, die nicht gestrichen werden, aber beim Spielen mitschwingen.

Die Vier Jahreszeiten von Vivaldi aus dem Jahr 1723 gehören zu den bekanntesten und am häufigsten aufgeführten Werken der Musikgeschichte. Auch Ragnhild Hemsing hat sie schon oft auf der normalen Geige gespielt. Da sie aber von Haus aus sowohl in der klassischen als auch in der Volksmusiktradition verwurzelt ist, fragte sie sich: „Wie würden diese populären Konzerte klingen, wenn sie auf einer Hardangerfiedel gespielt werden?“ Bei ihren Nachforschungen und Überlegungen entdeckte sie viele Gemeinsamkeiten zwischen Vivaldis Musik und der Volksmusik aus der Region Valdres, ihrer Heimat, in der sie heute noch mit ihrer Familie lebt. „Da gibt es überall diese reichen Verzierungen und Improvisationen, schöne Melodien und den rhythmischen Schwung“ erklärt sie und fügt hinzu: „Mit meiner Vivaldi-Aufnahme möchte ich eine neue musikalische Herangehensweise an die Vier Jahreszeiten aufzeigen, indem ich die Hardangerfiedel als Barockinstrument benutze und Verzierungen und die speziellen Triller aus meiner eigenen Volksmusiktradition in Valdres spiele, die seit Jahrhunderten parallel zur Barocktradition lebt.“ Dafür hat sie sich, wie schon bei anderen Aufnahmen zuvor, mit dem Komponisten Tormod Tvete Vik zusammengetan und die Violinstimme aus Vivaldis Originalpartitur bearbeitet. Die Orchesterbegleitung wurde parallel dazu vom Ensemble Barokkanerne bearbeitet. Diese Aufgabe entpuppte sich als gar nicht zu kompliziert, denn auch Vivaldi ließ sich bei der Komposition seiner „Le quattro stagioni“ von Volksmusik, in seinem Falle natürlich der italienischen, inspirieren. Die Musik ähnelt der norwegischen Variante bisweilen verblüffend. Das ist vielleicht gar nicht so überraschend, wenn man bedenkt, wie viele gegenseitige Befruchtungen es gegeben hat. „Ich bin mir zum Beispiel sicher, dass die Forschung eine enge Verwandtschaft zwischen der Hardangerfiedel und der Viola d’amore aufzeigen wird“, erklärt Ranghild Hemsing „Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass die Hardangerfiedel, obwohl sie ein Volksmusikinstrument ist, mit ihren sympathischen Unterstimmen und ihrem individuellen Klang, Norwegens „eigenes“ Barockinstrument ist.“

Um diese Barock-Verbindungen noch mehr zu betonen, hat Ragnhild Hemsing weitere Kompositionen in das Album eingeflochten. Da ist z.B. das Präludium des dritten Aktes der Oper Alcione des französischen Barockkomponisten Marin Marais (1656-1728). Auch hier übernimmt die Hardangerfiedel die Rolle einer Viola da Gamba und kann wunderbar verzieren und die gesangsformen imitieren. Dem gegenüber stehen drei traditionelle Volksmelodien aus der Region Valdres. Zunächst ein Lydarlått – ein Lauschlied – aus Sør-Aurdal; dann ein Springar, „Fanteladda“, im 3/4-Takt und schließlich ein Halling, „Røyskatten“ – „das Wiesel“ – im 2/4- oder 6/8-Takt.

Um der Aufnahme einen Bezug zur heutigen Zeit zu geben, hat Ragnhild Hemsing bei der 1981 geborenen norwegischen Komponistin Agnes Ida Pettersen ein Werk in Auftrag gegeben. Die „Fantasi“ wurde eigens für Ragnhild Hemsing und Barokkanerne im Jahr 2022 für das Festival für Alte Musik „Oslo Early“ komponiert. Hier, wie auch auf dem gesamten Album, ist die Verbindung von Hardangerfiedel und dem Ensemble eine aufregende Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart. Die Instrumente und der Stil, mit dem sie gespielt werden, sind beide Jahrhunderte alt, aber Pettersens fantasievolle Komposition eröffnet viele neue Möglichkeiten.

Bei der Aufnahme verwendete Ragnhild Hemsing drei verschiedene Hardangerfiedeln. Die eine – und berühmteste Fiedel – ist das Original-Instrument des norwegischen Violinisten und Komponisten Ole Bull (1810-1880). Er wurde von seinen Zeitgenossen auch der „Paganini des Nordens“ genannt. Das Instrument wurde vom legendären Geigenbauer Erik Johnsen Helland speziell für Bull gebaut. „Sie wurde später von mehreren lokalen Geigern gespielt und ist jetzt im Besitz der Stiftung Dextra Musica, die mir großzügigerweise erlaubt, sie als Dauerleihgabe zu spielen“ erzählt Ragnhild Hemsing sehr stolz. „Die beiden anderen Geigen, die ich spiele, sind neueren Datums. Beide wurden von Anders Aasen, Norwegens führendem Geigenbauer des zwanzigsten Jahrhunderts, gebaut. Eine ist von 1976, die andere von 1980.“

Diese aufregende Begegnung zwischen italienischer Barockmusik und norwegischer Volksmusik ergibt ein Programm, das in der Musikgeschichte seinesgleichen sucht.

Ragnhild Hemsing, Violine, Hardangerfiedel
Ida Agnes Pettersen, Violine
Barokkanerne




Ragnhild Hemsing
Als besonders vielseitige Künstlerin sticht Ragnhild Hemsing unter Norwegens aufstrebenden Talenten hervor. Seit ihrer Kindheit ist sie tief mit der reichen Volkstradition ihres Heimatlandes Norwegen verbunden. Dies ermöglicht es ihr, als eine der ersten Künstlerinnen die typischen Elemente der norwegischen Volksmusik und der klassischen Musik auf jugendliche, frische und vollkommen moderne Weise erfolgreich miteinander zu verbinden. Mit nur 14 Jahren debütierte Ragnhild sowohl beim Bergen Philharmonic Orchestra als auch beim Trondheim Symphony Orchestra mit Mendelssohns Violinkonzert. Seitdem hat sie mit allen renommierten norwegischen Orchestern gespielt.

Ihr umfangreiches Repertoire an klassischen Solowerken für Violine ergänzt sie mit unbekannteren, komplexen Werken für die traditionelle Hardangerfiedel. Die Saison 2020/21 markiert den Beginn der exklusiven Zusammenarbeit Ragnhild Hemsings mit dem CD Label Berlin Classics. Ihr Debüt-Album bei Berlin Classics wird als Koproduktion mit dem WDR Ende August 2020 aufgenommen und Anfang 2021 veröffentlicht: Gemeinsam mit Mario Häring am Klavier und Benedict Klöckner am Cello gewährt sie in einem Rezital-Programm mit Werken von Edvard Grieg, Johan Halvorsen, Ole Bull, Sven Nyhus, Johan S. Svendsen und traditioneller norwegischer Folk Music auf der Hardanger Fiedel tiefe Einblicke in ihre norwegischen Wurzeln. Hemsings letztes Album Northern Timbre erschien 2017 beim Label 2L. Zusammen mit dem Pianisten Tor Espen Aspaas interpretiert sie darauf Werke von Grieg, Sibelius und Nielsen.

Ihr Album YR – benannt nach einem Stück des norwegischen Komponisten Lasse Thoresen, das von Ragnhild Hemsing 17 Jahre nach seiner Entstehung aufgeführt und eingespielt wurde – wurde von der internationalen Presse begeistert aufgenommen. Die Spielzeit 2020/21 ist u.a. geprägt von Auftritten als Solistin mit großen deutschen und internationalen Orchestern wie dem Norwegian Radio Orchestra, dem Münchner Symphonie Orchester, dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode, der Staatskapelle Weimar und dem Göttinger Symphonie Orchester. Zudem ist Ragnhild Hemsing bei mehreren bedeutenden Festivals wie den Weilburger Schlosskonzerten, dem Hohenloher Kultursommer, dem fränkischen Sommer und dem MDR Musiksommer zu Gast. Mit dem Pianisten Mario Häring spielt sie unter anderem in Cully in der Schweiz.

Ragnhild Hemsings Aufnahme von Halvorsens Fossegrimen op. 21 mit dem Bergen Philharmonic Orchestra und Neeme Järvi erhielt von der internationalen Fachpresse großen Zuspruch. Seit dieser Aufnahme verbindet die Beiden eine enge Zusammenarbeit. Neeme Järvi lud die junge Künstlerin unter anderem ein, im Februar 2012 beim Estonian National Symphony Orchestra zu debütieren. Weitere wichtige Debüts der letzten Jahre umfassen u.a. Konzerte mit den Göteborger Symphonikern, der NDR Radiophilharmonie Hannover, dem MRD-Sinfonieorchester (Kristjan Järvi), den Nürnberger Symphonikern, dem Philharmonischen Orchester Freiburg, dem Residenzorchester Den Haag, dem Philharmonischen Orchester Tampere (Santtu-Matias Rouvali), dem Belgischen Nationalorchester, den Düsseldorfer Sinfonikern, sowie Auftritte im Kennedy Center in Washington D.C., in der Tonhalle Düsseldorf, der Tonhalle Zürich, beim Beethovenfest Bonn, dem Risør Chamber Music Festival und bei den Schwetzinger SWR Festspielen, in der St. Petersburger Mariinsky Concert Hall, beim Bashment Festival Omsk und dem Moravian Autumn in Brno. Nach ihrem erfolgreichen Debüt beim Beethovenfest Bonn 2013 erhielt Ragnhild Hemsing den renommierten Beethoven-Ringpreis, der vom Verein "Bürger für Beethoven" vergeben wird.

2013 gründete Ragnhild Hemsing mit ihrer Schwester Eldbjørg Hemsing das „Hemsing Festival“, welches die Beiden seitdem gemeinsam leiten. Das Kammermusikfestival findet jedes Jahr im Februar in ihrer Heimatstadt Aurdal/Valdres statt. Mehr Informationen finden Sie unter: www.hemsingfestival.com. Ragnhild Hemsing wurde 1988 im Herzen Norwegens geboren. Mit fünf Jahren begann sie Geige zu spielen. Sie studierte am Barratt Due Musikinstitut in Oslo und anschließend bei Professor Boris Kuschnir in Wien. Sie spielt auf einer von Francesco Ruggeri (Cremona, 1694) gebauten Violine, einer Leihgabe der Stiftung Dextra Musica.



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