Album info

Album-Release:
2011

HRA-Release:
02.05.2012

Label: ACT Music

Genre: Instrumental

Subgenre: Piano

Artist: Iiro Rantala with Lars Danielsson & Peter Erskine

Composer: Various

Album including Album cover

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Formats & Prices

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FLAC 44.1 $ 13.20
ALAC 44.1 $ 14.50
  • 1 Pekka Pohjola 07:38
  • 2 Waltz for Bill 06:07
  • 3 Can't get up 03:12
  • 4 Tears for Esbjörn 05:31
  • 5 Thinking of Misty 06:31
  • 6 Jean & Aino 07:27
  • 7 Donna Lee 03:39
  • 8 One more waltz for Michel 04:12
  • 9 Bluesette 04:09
  • 10 Intermezzo for Luciano 05:50
  • 11 Happy to be Alive ( Bonus Track ) 03:50
  • Total Runtime 58:06

Info for Lost Heroes

Bislang war sein Name vor allem mit dem Trio Töykeät verbunden, einem der wildesten, witzigsten und visionärsten Klaviertrios der internationalen Jazzszene: Da lotete der finnische Pianist Iiro Rantala alle Möglichkeiten dieser klassischen Besetzung aus, mal als energiegeladener Tastenlöwe, mal als feinfühliger Romantiker, dann wieder als burlesker Spaßvogel. Sein Spiel sprengte zwar alle Stile und war ebenso kompromisslos wie zugleich unterhaltsam, doch wurde es stets von einem magischen Dreieck zusammengehalten: grenzenlose Technik, Sinn für Humor und untrüglicher Geschmack. Qualitäten, die sich Rantala bewahrt hat, auch nachdem er 2006 das Trio Töykeät aufgelöst hatte: „Meine Güte, wir haben das jetzt 18 Jahre lang gemacht und Tausende von Konzerten gespielt. Da wird es Zeit für eine Pause“, sagte er da, konzentrierte sich auf “Iiro at large”, seine bis heute laufende eigene Show im finnischen Fernsehen - und auf seine Solokarriere.

Die dürfte jetzt in Schwung kommen, reiht sich Rantala doch als neuer exklusiver ACT-Künstler mit “Lost Heroes” in die bemerkenswerte Riege der Pianisten des Labels ein. Alleine in den vergangenen beiden Jahren durch Ausnahmekünstler wie Vijay Iyer, Vladislav Sendecki, Danilo Rea, Gwilyn Simcock oder Yaron Herman verstärkt, kann inzwischen kein anderes Label einen größeren Pool kreativer Geister aufbieten, was Solo-Piano angeht. Selbst innerhalb dieser imposanten Familie aber sticht Rantalas Solo-Debüt heraus: Die Idee, auf “Lost Heroes” seinen musikalischen Vorbildern oder Geistesverwandten Kränze zu flechten, dürfte schon vom Ansatz her, vor allem aber in der Ausführung einmalig sein. “Ich habe bei einem Konzert in Köln einen Pekka Pohjola gewidmeten Song gespielt. Siggi Loch war dabei, kam hinterher zu mir und meinte: ‚Warum verfolgen wir diese Idee nicht weiter?’ Ich war sofort von seinem Vorschlag begeistert, denn seit langer Zeit war mir auch Esbjörn Svensson nicht aus dem Kopf gegangen und mein Wunsch, ihm ein Stück zu widmen. Beim weiteren Nachdenken hatten wir schnell meine Helden beisammen. Erroll Garner zum Beispiel war Siggi Lochs Vorschlag, Luciano Pavarotti meiner.”

Natürlich gehört Jean Sibelius, Finnlands Nationalheld der Klassik, zu den Auserwählten. Das Stück “Jean And Aino” zeigt prototypisch die unkonventionelle, immer überraschende und musikalisch bestechende Art und Weise, in der Rantala sich seinen persönlichen Helden nähert: Statt den Komponisten oder Musiker Sibelius stellt er den Ehemann in den Mittelpunkt und widmet der allen Schicksalsschläge trotzenden “wahren Liebesgeschichte” zwischen Jean und seiner Frau Aino eine anrührende Ballade. Nie begnügt sich Rantala mit dem für eine Hommage Naheliegenden, etwa einer schlichten Werkinterpretation. Stets findet er verblüffend stimmige Parallelen, Verweise oder Umwidmungen, etwa wenn er den anderen finnischen Klassiker Pekka Pohjola mit einem Erik-Satie-artigen, in ein nördliches Licht getauchten und von Moll-Dur-Brechungen durchzogenen Stück perfekt charakterisiert.

Genauso geschmackvoll und einfallsreich sind Rantalas Tributes an seine Helden des Jazz: Beim treibenden, ausschließlich in den tiefen Lagen gespielten und auf diese Weise wie ein E-Bass-Solo klingenden “Can’t Get Up” erinnert er an Jaco Pastorius, den ersten Jazzstar, den Rantala mit 13 live erlebte. In “Donna Lee” lässt er die seiner Zeit weit vorauseilende Technik Art Tatums, in “Blusette” die unvergleichliche Eleganz der “Vaterfigur” Oscar Peterson und bei “One More Waltz For Michel Petrucciani” dessen einmaliges Timing und das in jeder Note hörbare französische Element wieder aufleben. Bei “Thinking Of Misty” legt Rantala den Humor in Erroll Garners Spiel frei, “diese Kluft zwischen den fröhlichen Tagen des Swing und der Paranoia des Bebop”, wie es der Pianist formuliert. Seine ganze Bandbreite wird beim abschließenden “Intermezzo” deutlich, wenn der Opernliebhaber Rantala, sozusagen stellvertretend für alle großen Tenöre, Luciano Pavarotti ein bezaubernd wogendes Hochzeitslied widmet.

Besonders beeindruckend ist die Hommage an den von ihm neidlos bewunderten “schwedischen Nachbarn” und Kollegen Esbjörn Svensson, zumal sie auf gewisse Weise ein Schlüssel zu “Lost Heroes” ist. In “Tears For Esbjörn” fängt Rantala auf ganz persönliche Weise die Erschütterung auf, die der tragische, viel zu frühe Tod des wegweisenden “Popstars des Jazz” auf der ganzen Welt ausgelöst hat. “Ich wurde eine lange, lange Zeit tieftraurig. Esbjörns Tod startete einen Prozess. Ich entdeckte in mir eine ganz neue Ebene der Melancholie, und so fing ich an, Musik zu komponieren, die einfach, schön und ruhig ist. Diese Stimmung zieht sich durch das gesamte Album.” Das Leitmotiv des Svensson Tributes erinnert übrigens an Phil Collins “Another Day In Paradise”, das Rantala bis dahin aber gar nicht kannte.

Nicht nur Tears For Esbjörn”, sondern etliche Stücke auf „Lost Heroes“ sind zum Weinen schön. Alle zusammen ergeben sie das bescheidene Meisterwerk eines von der breiten Öffentlichkeit noch zu entdeckenden Alleskönners an den Tasten, von dem der New Yorker Pianist und Arrangeur Gil Goldstein völlig zu Recht sagt: „Iiro Rantala ist eine pianistische Sensation, der stärkste mir bekannte Grund, an Reinkarnation zu glauben: Weil seine Technik wie sein musikalischer Sensus aus Tiefen spricht, die unmöglich in einem Leben alleine ergründet sein können.“

"Ein Meisterstück musikalischer Heldenverehrung." (Süddeutsche Zeitung)

„Ein Naturereignis an den Tasten.“ (Jazzthing)

Iiro Rantala, piano

Produced by Siggi Loch
Recorded at FWL studios Leipzig by Adrian von Ripka, November 9 - 11, 2010
Mixed and mastered by Adrian von Ripka


Iiro Rantala
is a pianistic sensation who makes the strongest case I know to believe in reincarnation because his pianistic technique and musical sensitivity speak of depths which appear impossible to have been achieved in this lifetime alone....' - Gil Goldstein, pianist and arranger, NY.

After touring the world for 18 years with Trio Töykeät, Finnish piano virtuoso Iiro Rantala is refreshingly still at the forefront of international pianism. The energetic keyboard lion crosses musical genres with style, ease and excitement, playing at his exhilarating and adventurous best. Definitely entertaining, zany, unconventional and occasionally wicked, but always uncompromising.

Iiro Rantala is among the most internationally visible Finnish musicians, and is second to none when it comes to unsurpassable keyboard technique and flaring showmanship. The pianist first became infected by music in the Finnish children's choir Cantores Minores at the age of seven, and not long afterwards was taking piano lessons. Iiro’s piano studies took him to the Oulunkylä Pop/Jazz Institute, and the Sibelius Academy in Helsinki, and also included studying piano at the Manhattan School of Music in New York for two years in the early 1990s. Rantala is best known as the founder and pianist of Trio Töykeät, Finland's most famous and longest running jazz group (until 2006), which became one of the biggest success stories in Finnish jazz, and gave over 2.000 concerts in 40 countries since 1988, and released eight albums. The pianist has been the winner of all major jazz awards in Finland during his more than 20 year career.

Exploring the boundaries between musical genres is a strong characteristic of Rantala’s artistic personality. He appears in Finland with symphony orchestras, performing Gershwin’s Rhapsody in Blue, Mozart’s No.23 piano concerto, and his own Concerto in G#majAs, first premiered in 2003 with the Tapiola Sinfonietta. Rantala’s creative diversity has also seen him intensively engaged with music for children’s theatre, as well as performing with cross-over classical musicians, including the Finnish vocal group Rajaton, and recently as a tango duo with world renowned virtuoso violinist Pekka Kuusisto.

Iiro Rantala has hosted his own music talk show on the Finnish national broadcaster YLE, started 2006 and continious today.

Since 2010 Iiro Rantala has focused on the development of his solo piano career. His ACT debut “Lost Heroes” is his first solo recording and a very personal homage to outstanding musicians in history like Jean Sibelius, Esbjörn Svensson, Oscar Peterson, Jaco Pastorius and Luciano Pavarotti.

This album contains no booklet.

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