Kaiser-Waltz Live in Concert - Jubiläumskonzert No. 4 Wiener Johann Strauss Orchester & Alfred Eschwé
Album info
Album-Release:
2019
HRA-Release:
01.02.2019
Album including Album cover
- Johann Strauss II (1825 - 1899):
- 1 Karneval in Rom: Overture (Live) 06:08
- 2 Neues Leben, Op. 278 (Live) 03:14
- 3 Die Bajadere, Op. 351 (Live) 02:17
- 4 Sirenen, Op. 164 (Live) 08:32
- Josef Strauss (1827 - 1870):
- 5 Die tanzende Muse, Op. 266 (Live) 04:19
- 6 Vélocipède, Op. 259 (Live) 02:00
- 7 Transactionen, Op. 184 (Live) 09:45
- Johann Strauss II:
- 8 Perpetuum mobile, Op. 257 "Musikalischer Scherz" (Live) 02:57
- 9 Martha-Quadrille, Op. 46 (Live) 04:52
- 10 Klipp-Klapp, Op. 466 (Live) 02:21
- 11 Geschichten aus dem Wienerwald, Waltz, Op. 325 (Live) 12:21
- 12 Éljen a Magyar!, Op. 332 (Live) 02:22
- 13 Kaiser-Walzer, Op. 437 (Live) 11:18
- Johann Strauss I (1804 - 1849):
- 14 Radetzky March, Op. 228 (Live) 02:41
Info for Kaiser-Waltz Live in Concert - Jubiläumskonzert No. 4
Schon 1954 wurde der Versuch unternommen, ein Strauss-Orchester zu gründen. - In diesem Jahr hatte sich unter Eduard Strauss II ein Teil der Wiener Symphoniker zu einem „Johann Strauss Orchester“ zusammengeschlossen.
Eine mehrmalige befriedigende Zusammenarbeit der Symphoniker mit Eduard Strauss war dieser Aktion vorangegangen. Um nicht ein neues Orchester innerhalb der Wiener Symphoniker zu installieren, blieb es bei einer halbherzigen Sache. Die ersten Konzerte in Wien und Graz zum Jahreswechsel 1954/1955 spielte das Orchester wieder unter seinem angestammten Namen »Wiener Symphoniker «, allerdings in wesentlich verkleinerter Besetzung.
Oskar Goger, Geiger im » Kleinen Wiener Rundfunkorchester «, hatte schon lange Pläne, mit seinen Kollegen ein Ensemble in der Besetzung der historischen Strauss Capelle zusammenzustellen.
Am 2. Jänner 1966 trafen sich etwa die Hälfte der Musiker des Kleinen Wiener Rundfunkorchesters im Kaffee Moccastube am Gürtel um die Gründung eines Vereines vorzubereiten. Eine entscheidende Schwierigkeit musste jedoch überwunden werden: Da das „Kleine Rundfunkorchester“ nur aus 21, die traditionelle Strauss Capelle aber aus 42 Musikern bestand, mussten noch weitere Musiker für dieses Vorhaben gefunden werden. Einerseits sollten es sehr gute Musiker sein, die gerne Strauss-Musik spielten, um den hohen Qualitätsanforderungen zu entsprechen, andererseits durften auch die menschlichen Werte nicht fehlen, da gemeinsame, wochenlange Tourneen zu bewältigen waren. Oskar Goger konnte Musiker aus allen grossen Wiener Orchestern überzeugen, sich mit seinen Kollegen vom Rundfunkorchester zu einem Strauss-Orchester zusammenzuschliessen.
Der glückliche Umstand, dass Eduard Strauss II sich als Dirigent von Strauss-Musik seit 1949 profiliert hatte, und dass der österreichische Botschafter in Kanada, Dr. Leitner, für ihn eine Tournee durch Kanada und die USA plante, Eduard Strauss II jedoch kein Orchester für die Tournee zur Verfügung stand, führte schliesslich zur Gründung des Vereines „Wiener Johann Strauss Orchester“. Dieser trat mit Eduard Strauss II als künstlerischer Leiter die legitime Nachfolge der originalen Strausscapelle an. Als Organisationsform wurde die Vereinsstruktur und das Statut der Wiener Philharmoniker gewählt.
Es wäre schliesslich möglich gewesen, einfach für die geplante Nordamerika-Tournee ein Orchester zusammenzustellen, und diesem erst nach Ende der Reise die Frage zu stellen, ob es zusammenbleiben wolle. Der Erfolg oder Misserfolg dieser ersten Tournee hätte die Antwort auf die Frage sicher stark beeinflusst. Oskar Goger wählte aber sofort die Struktur eines Vereines, denn er wollte, dass das Orchester für einen längeren Zeitraum bestehen bleibt.
Gleich zu Beginn verfügte das Orchester über grosse Gönner und Föderer: den damaligen Programmdirektor des Österreichischen Rundfunks Dr. Alfons Übelhör, Ministerialrat Dr. Harald Langer-Hansel, Leiter der österreichischen Fremdenverkehrswerbung, Dr. Theo Cieplik, den Inhaber einer bedeutenden österreichischen Künstler-Agentur – der auch das neu gegründete Orchester managte – und Dr. Soul Hurok, der weltbekannte Impresario, ein Freund Österreichs und veranstaltender Manager der Nordamerikatournee. Von ihm betreut zu werden, war eine Ehre und fast schon eine Garantie für den Erfolg, verfügte er doch über weit reichende Verbindungen.
Ein Darlehen der Stadt Wien ermöglichte es, dass alle Orchestermitglieder am 3. Oktober 1966 um 19:30 Uhr im Grossen Saal des Konzerthauses das Vorstellungs- und gleichzeitig Abschiedskonzert vor der 1. Nordamerikatournee im Frack spielen konnten. Dieses „Frackdarlehen“ wurde dann in Raten von jedem Mitglied abgezahlt. Das Konzert wurde zugunsten der Hochwasser-Katastrophenhilfe veranstaltet und stand unter dem Ehrenschutz von Vizekanzler Dr. Fritz Bock, Bundesminister Dr. Theodor Piffl-Percevic, Bürgermeister Bruno Marek, Botschafter James Riddleberger (USA) und Präsident Ing. Sallinger. Musiziert wurde an diesem Abend unter den „Stammdirigenten“ des Kleinen Wiener Rundfunkorchesters Heinz Sandauer und Fritz Zelwecker, die auch die Programme für die bevorstehende Tournee einstudierten. Neben dem Chor „Jung Wien“ unter Leo Lehner wirkten auch die Solisten Lucia Popp, Dagmar Koller, Friedrich Nidetzky und Walter Kräutler mit. Eduard Strauss befand sich an diesem Abend in London und kam erst zu den Proben für die Tournee.
Nun war das Orchester bereit für seine erste grosse Reise nach Kanada und in die USA, um dort die liebenswürdigen Seiten Wiens und Österreichs – die Musik der Strauss Dynastie – zu präsentieren.
Die Ära Boskovsky: Nach dem allzu frühen Tod Eduard Strauss II, des letzten musizierenden Vertreters der Dynastie im Jahre 1969, übernahm ein Mann die Leitung des Orchesters, dessen Name wie kein anderer bis heute mit der Tradition der Neujahrskonzerte verbunden wird: Willi Boskovsky. Unter seiner Stab- und Bogenführung begann eine rege Tourneetätigkeit, die bis heute andauert und das Orchester nicht nur quer durch Europa sondern nach den USA, Südamerika, Korea, China und vor allem nach Japan führte, wo das Wiener Johann Strauss Orchester im Jahr 2002 bereits seine 22ste Tournee absolvierte.
Mit der Ära Boskovsky begann eine verstärkte Aufnahmetätigkeit, die darin gipfelte, daß für den Österreichischen Rundfunk in den 70er Jahren fast das gesamte Œuvre der Dynastie Strauss eingespielt wurde.
Drei Dirigenten waren es, die nach dem Tod Boskovskys das Orchester auf seiner Reise- und Konzerttätigkeit vorwiegend begleiteten: Walter Goldschmid, Rudolf Bibl und vor allem Kurt Wöss. In jüngerer Vergangenheit wurde es verstärkt von Persönlichkeiten wie Alfred Eschwé, Ola Rudner, Franz Bauer-Theussl, Martin Sieghart und nicht zuletzt Johannes Wildner geprägt. Im goldenen Musikvereinssaal in Wien hat das Orchester seit einigen Jahren einen eigenen Konzertzyklus.
Vienna Johann Strauss Orchestra
Alfred Eschwe, Dirigent
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