Clélya Abraham - Atacama

Review Clélya Abraham - Atacama

Die Welt des Jazz ist ein vielfältiger Tummelplatz. Manches es traditionell, manches konventionell, manches innovativ und manches ist von allem ein bisschen. In die letzte Kategorie fällt Atacama, das jüngste Album der Jazz-Pianistin und -Sängerin Cléyla Abraham.

Gemeinsam mit Antonin Fresson an der Gitarre, Bassist Samuel F’hima und Drummer Tilo Bertholo hat die 1994 geborene Musikerin aus Frankreich jetzt ihr zweites Album vorgestellt: Atacama serviert eine Mélange aus Jazz, Klassik, südamerikanischen und karibischen Einflüssen. Wie sich das anhört?

Beispielsweise ist das überhaupt nicht nebulöse Nébuleuse ein kuschelig-gelassenees Stück, das balladesk aus den Lautsprechern strömt und den Raum mit freundlicher Stimmung füllt. Mystique, das in zwei Teilen – einem fast dreiminütigen Intro und dem eigentlichen Titel von gut fünf Minuten – zusammen knapp acht Minuten spielt, ist ein clever komponiertes und arrangiertes Stück, das gleichfalls Ruhe verströmt, bevor es sich zu einem groovig-melodiösen Klangereignis auffächert und ganz nebenbei unterstreicht, wie reif diese jungen Musiker bereits sind.

Abraham und ihr Quartett können aber auch handfester, wie gleich zur Begrüßung der Einstiegs-Song Orion beweist. São Paolo trägt, die der Titel unschwer erraten lässt, südamerikanische Vibes in den Hörraum, Drum-Solo inklusive. Ähnlich sind auch Célébration oder Mabouya. Dagegen präsentieret sich I keep moving als eingängig-freundliche Vocal-Jazz Ballade.

Über insgesamt 13 Titel erstreckt sich die musikalische Reise durch die Facetten des Jazz, den Atacama in seiner Vielfalt würdig repräsentiert. Warum das Album allerdings nach einer Wüste benannt wurde, ist rätselhaft: Zwar hat es viel Sonne und Wärme, aber vor allem ist es voller Leben. (Thomas Semmler, HighResMac)

Clélya Abraham, Klavier, Gesang
Antonin Fresson, Gitarre
Samuel F'hima, Kontrabass
Tilo Bertholo, Schlagzeug

Foto: ©Jérémy Bruyère

Clélya Abraham - Atacama

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