Biographie Max Emanuel Cencic


Max Emanuel Cencic
hat sich in den letzten Jahren zu einem der besten Countertenöre der heutigen Zeit entwickelt. Bereits in jungen Jahren war er Mitglied und Solist bei den Wiener Sängerknaben, begann 1992 eine Solokarriere als Sopranist und wechselte 2001 in das Fach des Countertenors. Er tritt mittlerweile in Produktionen wichtiger Opernhäuser auf der ganzen Welt auf, darunter in der Wiener Staatsoper, im Theater an der Wien, in der Bayerischen Staatsoper, der Semperoper in Dresden, der Deutschen Oper Berlin, der Frankfurter Oper, im Teatro Real in Madrid, in Barcelonas Gran Teatro del Liceu, im Théâtre des Champs-Elysées in Paris, in der Opéra National de Lorraine in Nancy, im Théâtre Capitole in Toulouse, im La Monnaie in Brüssel, im Grand Théâtre von Genf sowie im Teatro Nacional de São Carlos in Lissabon. Cencic hat Konzerte in so bedeutenden Stätten wie der Carnegie Hall gegeben, im Barbican Centre in London, im Amsterdamer Concertgebouw, in Wiens Musikverein, im Festspielhaus Baden-Baden, in der Laeiszhalle Hamburg, in der Kölner Oper, im Palais Garnier in Paris, in der Frauenkirche in Dresden, im Hessischen Staatstheater Wiesbaden und in Tokyos Nomori Oper, sowie in Festivals in Ludwigsburg, Potsdam, Halle (Händel Festspiele), Spoleto(Due Mondi), Ambronay, Eisenstadt und Dubrovnik.

Unter den Dirigenten, mit denen Cencic regelmässig zusammenarbeitet, sind William Christie, René Jacobs, Ottavio Dantone, Diego Fasolis, Jean-Christophe Spinosi, George Petrou, Emmanuelle Haïm, Fabio Biondi und Riccardo Muti.Ein früher Meilenstein in Cencics Karriere war seine Interpretation des Nerone in Monteverdis L’incoronazione di Poppea in Basel, die das führende deutsche Magazin Opernwelt dazu veranlasste, ihn zum Besten Neuen Sänger des Jahres 2003 zu küren. Andere erwähnenswerte Rollen, die Cencic annahm, waren die des Perseo in Vivaldis lange vergessener Serenade Andromeda Liberata (live aufgenommen durch die Deutsche Grammophon und von der japanischen Musikpresse zum besten Konzert des Jahres 2005 gekürt), die Titelrolle in Händels selten aufgeführter Oper Faramondo, sowie die des Herolds in der (zur besten des Jahres 2010 gewählten) Welturaufführung von Aribert Reimanns Medea an der Wiener Staatsoper.

Die Jahre 2011 und 2012 brachten Auftritte an der Opéra national de Lorraine in Nancy, in Barcelonas Grand Teatre del Liceu (an der Seite von Plácido Domingo), an der Opéra de Lille und beim Festival von Bremen. Cencic ging auch auf U.S.-Tournee, mit Riccardo Muti und dem Chicago Symphony Orchestra. Abgerundet wurde die Saison durch Solokonzerte im Palais de Versailles, im Théâtre des Champs-Élysées, beim Händel Festival in Karlsruhe, in der Lisinski Hall von Zagreb und in der Onassis Hall von Athen. Immense Bedeutung für Cencics 2012/13-Saison hatte die Produktion, Tour und CD-Aufnahme einer unlängst wiederentdeckten Oper, nämlich Leonardi Vincis Artaserse. Das ganze Projekt war seine Idee, von der Wahl des Stücks bis zur Besetzung: wie bei der ursprünglichen Premiere im Rom des Jahres 1730, als es Frauen untersagt war, auf einer öffentlichen Bühne aufzutreten, bestand auch die neue Besetzung ausschließlich aus Männern, darunter fünf Countertenören. Cencic verkörperte die anspruchsvolle Rolle der Mandane, was begeisterte Kritiken zur Folge hatte, sowohl auf ihn persönlich bezogen als auch auf alle Beteiligten. Sei es an der Opéra national de Lorraine, im Theater an der Wien, an der Kölner Oper, an der Opéra de Lausanne oder im Théâtre des Champs-Élysées, jede Aufführung erhielt standing ovations.

Cencic wird ans Théâtre des Champs-Élysées mit seinem Soloprogramm Venezia zurückkehren, und auch im Grand Théâtre von Avignon und im Cuvilliéstheater in München stehen solche Konzerte auf dem Programm, sowie bei bedeutenden Festivals wie Ambronay, Sablé-sur-Sarthe, Montpellier und Innsbruck. Als Protagonist von Händels Oper Alessandro tritt er im Salle Pleyel in Paris ebenso auf wie an der Opéra Royal de Versailles, in Vichy und Wiesbaden, im Megaron von Athen, im Theater an der Wien, beim Enescu Festival in Bukarest und im Amsterdamer Concertgebouw. Bei der ersten Aufführung von Alessandro in Versailles wurde ihm, in Anerkennung seiner außergewöhnlichen Auftritte im Jahr 2012, der prestigeträchtige Arabella de Platine-Preisüberreicht, verliehen von operawards.com. An der Oper Frankfurt wird er sein Debut in Glucks Ezio haben, während ihn seine Venezia Konzerte von St. Petersburg bis Montpellier bringen werden. Sein neues Konzertprogramm Rokoko, eine Hommage an Johann Adolf Hasse mit George Petrou und Armonia Atenea, wird Max Emanuel Cencic 2014 nach Metz, Monte Carlo, Zürich, Bordeaux und Paris führen. Die CD wird im Januar 2014 bei Decca erscheinen. Andere Soloprogramme werden sich Bachs Version von Pergolesis Stabat Mater, Opernarien von Mozart und Rossini, sowie Carl Orffs Carmina Burana widmen.

Cencics umfangreicher CD-Katalog enthält eine Reihe preisgekrönter Aufnahmen: Faramondo, von Virgin Classics im Jahr 2009 herausgegeben, belegte seine Meisterschaft Händels. Schon bald nach der Veröffentlichung wurde Faramondo in Frankreich mit dem Diapason découverte und dem Diapason d’or bedacht. Seitdem ist die Anzahl der Preise auf 11 angewachsen. Das Jahr 2010 brachte die Veröffentlichung der CD Mezzo-soprano, eine Auswahl von Händel-Arien, die außergewöhnlich gute Kritiken erntete und neben einem Preis des französischen Magazins Télérama auch Kroatiens Porin Award erhielt, sowie den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und den Orphée d'Or durch Frankreichs Académie du Disque Lyrique.

DVD-Veröffentlichungen waren Landis selten gezeigte Oper Il Sant’Alessio (Virgin Classics 2008) und Monteverdis L’incoronazione di Poppea aus dem Teatro Real, Madrid (2011), beide dirigiert von William Christie, wie auch schon Cencics gefeierte CD Duetti aus dem Jahr 2011. Diese CD gewann den prestigeträchtigen Echo Klassik-Preis (2012) ebenso wie die Aufnahme von Glucks Oper Ezio, unter der musikalischen Leitung von Alan Curtis und mit Cencic in der Rolle des Valentiniano. Die Decca-Aufnahme von Händels Alessandro mit Cencic in der Hauptrolle, wurde im September 2012 herausgebracht und hat bereits sechs wichtige Preise erhalten, darunter Opera CD of the Year (2013) durch operaawards.com. Darauf folgten rasch die sensationellen Disks mit Vincis Artaserse (EMI/Virgin Classics, Herbst 2012), sowie die virtuose Solo-CD Venezia (EMI/Virgin Classics Januar 2013). Die CD Artaserse erhielt im Oktober 2013 den begehrten Echo Klassik. Artaserse, Alessandro, Farnace und Venezia wurden alle von mehreren TV-Stationen europaweit ausgestrahlt.

Max Emanuel Cencics Status als Ikone der heutigen Countertenöre gründet auf der Sensation, die seine Verkörperung der Titelrolle in Vivaldis Farnace ausgelöst hatte. Farnace ist eine Rolle, die er in der Saison 2011/12 an zahlreichen Orten vortrug, darunter das Théâtre des Champs-Élysées in Paris, die Opéra de Lausanne, das Concertgebouw Amsterdam, das Bremen Festival, die Opéra national du Rhin in Strasbourg und Mulhouse sowie die Opéra Royal in Versailles. Die Ausstrahlung dieser Aufführung auf Mezzo-TV steigerte ihren Erfolg noch. Die CD-Aufnahme unter der Leitung von Diego Fasolis erschien im September 2011 bei Virgin Classics. Die Verzückung der Kritiker galt nicht nur Cencics Errungenschaften als Sänger und Darsteller, sondern seiner Rolle als Wegbereiter einer ganzen Generation von Countertenören. So schrieb Alessandro Mormile im italienischen L’Opera Magazin (4. Februar 2012): „Diese Arie (Ricordati che sei) würde alleine schon ausreichen, um Cencics Größe zu bezeugen. Sie platziert ihn ins Zentrum des zeitgenössischen Barockgesangs und, unbestreitbar, der neuen Countertenor-Ära, deren hellstes Licht er ist.“ Mormile fährt fort mit einer Beschreibung des bewegenden Vortrags der Arie Gelido in ogni vena: „Man kann auch nicht […] den tragischen Hauch vergessen, den Cencic „Gelido in ogni vena“ einflößt. Dies gelingt ihm dank seiner kantablen Stimmführung, die einen fast noch mehr zum Staunen bringt als die Virtuosität seiner Koloraturen. Die tragische Spannung erlebt in solchen Augenblicken eine fesselnde Tiefe, da Cencic sehr bewusst mit den besonderen Farben seines Vokalinstruments spielt. Seine Stimme besitzt eine klangliche Vollkommenheit, die im Gesangsfach des Countertenors einzigartig ist und das Charisma des Außergewöhnlichen besitzt.“ (Mormile, in: L’Opera, 4.2.2012, Übersetzung aus dem Italienischen)

Oder, wie es ein anderer Kritiker ausdrückte: „Cencic, der unangefochtene Gott des Gesangs an diesem Abend“.

© 2010-2024 HIGHRESAUDIO