Stefania Neonato & Christine Busch
Biographie Stefania Neonato & Christine Busch
Christine Busch
geboren in Stuttgart, wuchs in Mössingen bei Tübingen auf. Sie studierte Violine in Freiburg, in Wien und in Winterthur und wirkte schon in dieser Zeit beim Concentus Musicus Wien, beim Chamber Orchestra of Europe und beim Freiburger Barockorchester mit.
Seitdem war sie als Solistin und Kammermusikerin sowohl mit der «modernen» als auch mit der «Barock-» Geige gleichermaßen erfolgreich in Konzerten weltweit zu hören. Als Konzertmeisterin arbeitet sie regelmäßig mit Philippe Herreweghe und dem Collegium Vocale Gent und in Stuttgart mit Kay Johannsen zusammen.
Christine Busch ist auf zahlreichen CDs zu hören: von 1997 bis 2007 nahm sie vorwiegend mit dem Ensemble Explorations für „harmonia mundi france“ auf, beim Carus Verlag Stuttgart erschienen 2003 die Sonaten von J. S. Bach für Violine und obligates Cembalo (mit Kay Johannsen) und 2005 ebenfalls bei Carus die viel beachtete CD der Streichquartette von Joseph Martin Kraus mit dem Salagon Quartett, ihrem Streichquartett, das mit zeit-adäquatem Instrumentarium spielt und dessen Repertoire sich vorwiegend zwischen Haydn und Mendelssohn bewegt. Neuere Aufnahmen sind u.a. das „Rosamunde“ Quartett von Schubert mit dem Salagon Quartett, Leclair Violinkonzerte mit der Camerata Köln und die in zahlreichen internationalen Medien hervorragend besprochene CD „Sei Solo“ mit den Sonaten und Partiten von J.S. Bach, die sie für Philippe Herreweghes Label „Phi“ aufgenommen hat.
So schrieb Julie Anne Sadie in der Rubrik „Critic’s Choice“ in ‚Grammophone‘, im Dezember 2013:
"I’ve returned many times to listen to the German violinist Christine Busch’s enchanting set of Bach Sonatas and Partitas since reviewing it, and always I find something new to marvel at. Her exceptional musical intelligence and evident joy in sharing her insights illuminate every track. This is desert-island quality, for sure!“
Ebenfalls über die Solo-Bach Aufnahme war im BBC Magazine zu lesen: „Busch takes us on these extraordinary and demanding contrapuntal journeys with seeming effortlessness, bringing beautifully crafted shape to her phrasing as well as a pleasingly varied range. Seldom have I heard a violinist make such sense of music. A set to reasure, it has delighted my sensibilities from start to finish.“
Und Dagmar Munck schrieb für eine Besprechung im SWR: „Das ist Sphärenmusik: in der Reinheit, Direktheit, im Unmittelbaren, in himmlischer Leichtigkeit. Die Töne kommen aus dem Nichts, materialisieren sich und entschweben. Und doch hat es auch ganz viel Erde, Kraft, Ruhe und Zuversicht. Ich konnte mich von dieser Aufnahme ganz schlecht trennen, es ist eine für die Insel. Sie lehrt das Staunen über den Zauber von Licht und Schatten."
Ihre meistverkaufte und vielleicht bemerkenswerteste CD ist die Mitsing-CD im Bestseller-Buch „Wiegenlieder“, das ihr Mann Frank Walka illustriert hat.
Die neuesten CD-Aufnahmen, alle im Jahr 2017 erschienen: „Stabat Mater“ von Boccherini mit Mozart Streichquartett in Es-Dur und dem „Salve Regina“ von Mendelssohn mit Dorothee Mields und dem Salagon Quartett, vom Magazin Rondo zur CD des Monats gewählt.
Ebenfalls mit dem Salagon Quartett die Aufnahme des Konzertes von Chausson für Violine, Klavier und Streichquartett mit Isabelle Faust und Alexander Melnikov, bedacht mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“.
Alls Dritte die unterhaltsame CD mit Telemanns "Grand Concertos with Mixed Instruments“ mit dem großbesetzten Violinkonzert in F-Dur, aufgenommen mit „La Stagione Frankfurt“.
Ebenfalls ganz neu erschien im Herbst 2017 das große Buch „Die schönsten Lieder“, das ihr Mann gestaltet hat, für das sie zusammen mit ihm als Herausgeberin die Lieder auswählen durfte und für dessen CD sie unzählige schöne Melodien eingespielt hat.
Von 1997 bis 2000 unterrichtete Christine Busch als Professorin an der Hochschule der Künste Berlin und seit dem Jahr 2000 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.
Stefania Neonato
Die in Trento, Italien, geborene Stefania Neonato gehört zu einer Generation von Künstlern, die sich mit historischer Aufführungspraxis auf historischen Instrumenten beschäftigen, aber auch daran interessiert sind, eine Brücke zwischen moderner Klavieraufführungstradition und aktueller historischer Forschung zu schlagen.
Meilensteine in Neonatos Karriere sind die Begegnungen mit Alexander Lonquich, Riccardo Zadra und Malcolm Bilson, mit dem sie an der Cornell University einen Doktortitel in Musikkunst in historischer Aufführungspraxis erlangte.
2007 gewann sie den Hauptpreis und den Publikumspreis beim Internationalen Hammerklavierwettbewerb „Musica Antiqua“ in Brügge. Von da an ist sie Gast bei einigen der wichtigsten Festivals und Konzertsaisons für Alte Musik in Europa und den USA (Van Vlaanderen in Brügge, Styriarte in Graz, Festival Mozart in Rovereto, KlaraFestival in Brüssel, Festival Alte Musik Knechtsteden, Boston-Early Music Festival, Kölner Fest für alte Musik, Regensburg-Tage Alter Musik, Potsdamer Festspiele, Münster-Erbdrostenhof, Bologna-Accademia Filarmonica, Brescia-Teatro Grande, Florenz-Accademia Bartolomeo Cristofori, Amici della Musica di Padova, Genua - Giovine Orchestra Genovese, Madrid-Fundacion Juan March, Cornell Concert Series, Boston-Tufts University, Rom - Oratorio del Gonfalone, Wien - Musikverein, Zagreb - Cristoforium, Lissabon - Noites de Queluz, Berlin - Alte Musik Live, Duisburger Philharmoniker – Duisburg, Haus der Musikkasten Frucht – Stuttgart usw.).
2013 wurde sie zur Professorin für historische Klaviere an der Musikhochschule in Stuttgart ernannt.
Sie ist als Pädagogin in internationalen Meisterkursen aktiv und hat für „Early Music“ (Oxford Journals), „Keyboard Perspectives“ (Westfield Center) und Mimesis Edition (Mailand) veröffentlicht. Ihre Forschungen zur Klavierästhetik hat sie auf mehreren Konferenzen auf der ganzen Welt vorgestellt.
Ihr Repertoire reicht vom Klassizismus bis zum 20. Jahrhundert. Mehrere Aufnahmen kennzeichnen Stefania Neonatos Karriere mit Solo- (Mozart, Haydn, Clementi, Beethoven, Alkan) und Kammermusik auf historischen Klavieren (Schubert, Beethoven, von Weber, Hummel). 2024 werden Beethovens Violinsonaten mit Christine Busch beim SWR Label veröffentlicht.
2012 und 2016 wurde sie in die Jury der beiden ersten Ausgaben des Internationalen Fortepiano-Wettbewerbs „Giacomo Gotifredo Ferrari“ in Rovereto, Italien, eingeladen. Im Jahr 2018 hat sie „Piano Music“ von G. G. Ferrari für Brilliant Classics uraufgeführt und veröffentlicht.