Claudia Stein, Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt & David Robert Coleman


Biographie Claudia Stein, Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt & David Robert Coleman



Claudia Stein
wurde in Dresden geboren und erhielt mit fünf Jahren den ersten Klavierunterricht. Mit 11 Jahren begann ihre Ausbildung auf der Querflöte.

An der Dresdner Hochschule für Musik studierte sie Flöte bei Eckart Haupt und absolvierte ein Aufbaustudium an der Karlsruher Musikhochschule bei Renate Greiss-Arnim.

Noch während dieser Zeit, mit nur 23 Jahren, erhielt sie ein Engagement als Soloflötistin der Staatskapelle Berlin unter Generalmusikdirektor Daniel Barenboim. Gleichzeitig spielte sie als Soloflötistin im Bayreuther Festspielorchester. Als Solistin trat Claudia Stein unter anderem mit der Staatskapelle Berlin, dem Gulbenkian Foundation Orchestra Lissabon, den Bremer Philharmonikern, dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt und dem Deutschen Kammerorchester Berlin auf. Ihr musikalisches Können brachte sie mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Pierre Bouléz, Simon Rattle, James Levin, Carlo Maria Giulini, Zubin Mehta, Vladimir Ashkenazy, Sebastian Weigle, Karl Heinz Steffens, Lawrence Foster, Axel von Brück und Julien Salemkour gemeinsam auf die Bühne.

Als international begehrte Solistin und Kammermusikpartnerin gastierte Claudia Stein in allen europäischen Musikzentren sowie in Israel, Japan und Amerika.

Sie ist regelmäßig Gast bei internationalen Festivals wie Elena Bashkirovas „Intonations“ in Berlin, dem Kammermusikfestival Hamburg, Schleswig-Holstein-Festival und dem Festival für Neue Musik „Intersonanzen“.

Zu ihren Kammermusikpartnern zählen renommierte Künstler wie Daniel Barenboim, Magdalena Kožená, Christine Schäfer, Roman Trekel, Tamara Stefanovich, Elena Bashkirova, Michael Barenboim, Claudio Bohórquez, Barbara Buntrock, David Coleman u.v.m. Seit mehreren Jahren gibt Claudia Stein Konzerte mit dem Streichtrio Berlin sowie im Duo mit Nora Koch -Soloharfenistin der Dresdener Philharmonie. Als Duo „Flöte und Klavier“ musiziert sie mit dem international gefragten Pianisten und Dirigenten Paul Connelly und im Bereich moderner Musik mit Tamara Stefanovich. Ihr umfangreiches Repertoire umfasst viele Stilepochen, insbesondere auch die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts wie beispielsweise „explosante fixe originel“ für Flöte und Orchester von Pierre Boulez. Dieses Werk spielte sie u.a. sowohl in der Orchesterfassung unter Philippe Jordan in Berlin, in Lissabon mit Lawrence Foster als auch mehrfach in der Kammermusikfassung unter Pierre Boulez in Berlin und mit Daniel Barenboim in Wien.

Sie unterrichtet an der Akademie der Staatskapelle Berlin und seit 2015 an der Barenboim-Said-Akademie in Berlin. Im West-Eastern Divan bildete sie junge Musiker aus und arbeitete während der Gründungsphase des Musikkindergartens Berlin an der Erstellung des musikalisch- pädagogischen Konzeptes. ​

Resonanz ihrer musikalischen Ausstrahlung findet Claudia Stein in den ihr gewidmeten und von ihr uraufgeführten Werken vieler Komponisten wie David Robert Coleman, Michael Kleemann, Sebastian Undisz, John Rausek und Gisbert Näther. ​

David Robert Coleman
wurde in einer deutsch-englischen Familie in London geboren. Er studierte Klavier, Dirigieren und Komposition am Royal College of Music London und am King’s College Cambridge. Weitere Kompositionsstudien erfolgten bei George Benjamin in London und Wolfgang Rihm in Karlsruhe.

In Deutschland war Coleman zuerst Assistenzdirigent beim SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und dann Assistent von Kent Nagano an der Bayerischen Staatsoper München. Beim Festival in Aix-en-Provence hatte Coleman auch die Gelegenheit, Pierre Boulez zu assistieren. Von 2010-2018 war er an der Berliner Staatsoper als Pianist, Dirigent und Komponist tätig. Dort dirigierte er »Candide«, »Rake’s Progress«, »Neither« von Feldman, »Matsukaze« (Sasha Walz/Hosokawa), »Aschenputtel« von Wolf-Ferrari sowie zwei Premieren von Opern von Salvatore Sciarrino.

Seine Kammeroper »Hans im Glück« erfuhr über 50 Vorstellungen. 2012 komponierte er für Daniel Barenboim eine neue Instrumentation des dritten Aktes von »Lulu«, die bei Deutsche Grammophon erschienen ist.

Als Gastdirigent hat Coleman in den letzten Jahren Einladungen erhalten vom London Philharmonic Orchestra, HR-Sinfonieorchester, Philharmonia London, Orchestre Symphonique de Montreal, Brandenburger Symphoniker, Philharmonie Stettin, Youth Orchestra of the Americas, Staatstheater Mainz, Staatstheater Braunschweig, Staatsoper Woronesch, Staatsorchester Saarbrücken (Uraufführung von Pendereckis Trompetenkonzert), National Symphony Costa Rica, Ensemble Modern (Wiener Festwochen), Opera de Lille, Tokyo National Opera (Fernsehproduktion von »Matsukaze«), Korean Chamber Orchestra, National Symphony Uzbekistan, Bremer Philharmoniker.

Kompositionen von Coleman wurden in Auftrag gegeben und gespielt von dem Ensemble Intercontemporain Paris, Ensemble Modern, Staatsorchester Halle, Jena Philharmonie, Staatsorchester Oldenburg, SWR Sinfonieorchester und HR-Sinfonieorchester Frankfurt. Im Sommer 2018 wurde sein Werk »Looking for Palestine« für Sopran und Orchester von Daniel Barenboim, Elsa Dreißig und dem West-Eastern Diwan Orchestra bei den Salzburger Festspielen, den Londoner Proms und beim Festival Luzern (ur-)aufgeführt. – Zur Zeit arbeitet er an einer Oper für die Northern Ireland Opera und das Theater Brandenburg nach Motiven des Struwwelpeter-Stoffes (Libretto Irene Dische).

Die Geschichte des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt (BSOF)
reicht bis ins Jahr 1842 zurück. Nach der Einheit Deutschlands etablierte es sich als ein weit über die Grenzen Brandenburgs und Deutschlands hinauswirkendes Sinfonieorchester. Dies spiegelt sich in der regen Gastspieltätigkeit wider, die dieses Orchester zu Konzertreisen quer durch Deutschland, in zahlreiche Länder Europas und wiederholt nach Japan führte.

Das BSOF ist mit 86 Musiker*innen-Stellen das größte Sinfonieorchester Brandenburgs und dessen einziges A-Orchester. Es wurde 1995 von der Landesregierung zum Staatsorchester erhoben und gehört zu den wichtigsten Stützen des Musiklebens in Brandenburg. Es spielt eine Vielzahl von Konzerten in Potsdam, gastiert jährlich beim Choriner Musiksommer, in Rheinsberg, Neuruppin, in Senftenberg und Schwedt und hat in Strausberg eine eigene Kammermusikreihe etabliert. Zudem tritt dieses in Frankfurt an der Oder beheimatete Orchester auf Einladung des Philharmonischen Chores Berlin regelmäßig in der Berliner Philharmonie auf und pflegt einen regen Gastspielaustausch mit den Posener Philharmonikern.

Dutzende, teils ausgezeichnete CD-Einspielungen und Rundfunkaufnahmen mit dem Deutschlandfunk und dem rbb unterstreichen die Qualität dieses Orchesters. Zu den besonderen Projekten in jüngster Zeit gehören die Aufnahmen der Flötenkonzerte von Siegfried Matthus, Günter Kochan und Gisbert Näther mit der Flötistin Claudia Stein für Deutschlandfunk Kultur.

Stars der Klassik-Szene sind immer wieder Gast des BSOF, das mit Sabine Meyer, Simone Kermes, Sharon Kam, Ivo Pogorelich, Shlomo Mintz, Daniel Hope, Mstisław Rostropowitsch, Katharine Mehrling, Martin Helmchen und der mehrfach ausgezeichneten Schauspielerin Martina Gedeck zusammenarbeiten durfte. In der Saison 2023/24 konzertieren unter anderem Orli Shaham, Claudia Stein, Alban Gerhardt, Claire Huangci, Markus Stenz, Steven Sloane und Jamal Aliyev beim BSOF.

Seit 2019 lädt das BSOF zu jeder Spielzeit einen »Artist in Residence« ein. 2022/23 arbeitete es mit der Geigerin Tianwa Yang zusammen, die mit dem OPUS KLASSIK als »INSTRUMENTALISTIN DES JAHRES« ausgezeichnet wurde. Vor ihr waren der Cellist Maximilian Hornung, der Schlagzeuger Alexej Gerassimez und der Trompeter Simon Höfele »Artist in Residence«. 2023/24 folgt der Grammy-Classic-Gewinner Radek Baborák. Mit seinen außergewöhnlichen musikalischen Darbietungen begeistert der ehemalige Solo-Hornist der Berliner Philharmoniker seit Jahren das Publikum in den wichtigsten Kulturzentren der Welt. Er wird während seiner Residenz als Solist in sinfonischen Konzerten, als Dirigent und Kammermusiker zu erleben sein.

Mit herausragenden Solisten und Dirigenten pflegt das BSOF das klassische und romantische Repertoire, widmet sich aber genauso der Moderne und macht immer wieder mit zahlreichen Uraufführungen auf sich aufmerksam. Dabei verhalf das Orchester spannenden Werken interessanter Newcomer genauso zur Premiere wie jenen von international hoch angesehenen Komponisten. So glänzte das BSOF jüngst mit den Uraufführungen von Samuel Adlers »Short Symphony« und Steffen Schleiermachers »Drei Oden für Beethoven« – zusammen mit dem Philharmonischen Chor Berlin in der Berliner Philharmonie. Die nächste Uraufführung ist am 19. Januar 2024 in der Frankfurter Konzerthalle geplant und entstand aus der langjährigen Zusammenarbeit mit der Berliner Universität der Künste. Außerdem kooperiert das Orchester mit der Berliner Musikhochschule »Hanns Eisler« und dem deutschen Dirigentenforum.

Mehrfach ausgezeichnet wurde das Brandenburgische Staatsorchester für seine Education-Arbeit – zuletzt im Mai 2023 mit der Europa-Urkunde. Mit seinen Projekten, in die seit Jahren unzählige Kinder und Jugendliche aus Ostbrandenburg und der polnischen Nachbarregion eingebunden sind, setzt es bei der kulturellen Bildung und dem interkulturellen Dialog neue Maßstäbe. Dabei arbeitet das BSOF mit seinem ehemaligen Chefdirigenten und jetzigem Ehrendirigenten Howard Griffiths, der der Education-Arbeit wichtige Impulse gab, weiterhin eng zusammen. Zudem übernimmt das BSOF bei den Bayreuther Festspielen seit 2010 die musikalische Begleitung der hochklassigen und von der Kritik sehr gelobten Kinderopern »Wagner für Kinder«.

Seit der Spielzeit 2018/19 ist Jörg-Peter Weigle Generalmusikdirektor und Künstlerischer Leiter und Roland Ott Intendant des BSOF. Gemeinsam haben sie das Repertoire des Staatsorchesters um neue Facetten bereichert. Davon zeugen etliche Uraufführungen, Crossover-Projekte, neue Kammermusikreihen und neue Konzerte an ungewöhnlichen Orten. Zudem hat das BSOF mit einer Serie neuer Schulprojekte, die verschiedene »Spannungsfelder« ausloten, sein Angebot für »Junge Hörer« ausgebaut und erweitert seine Gastspieltätigkeit mit Konzerten in der Tonhalle Zürich, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und in der Kölner Philharmonie.

Auch die chorsinfonische Arbeit des BSOF haben Weigle und Ott durch außerge­wöhnliche, mit dem Philharmonischen Chor Berlin und der Singakademie Frankfurt (Oder) realisierte Projekte auf ein neues Niveau gehoben. Besonderes Publikums- und Medieninteresse weckte dabei u.a. die Aufführung des von Jörg-Peter Weigle wiederentdeckten Oratoriums »Ruth« von Georg Schumann. Das BSOF brachte es mit dem Philharmonischen Chor Berlin in Frankfurt und in der Berliner Philharmonie auf die Bühne, wo das Konzert vom Rundfunk übertragen wurde.

In der Saison 2023/24 präsentiert das Brandenburgische Staatsorchester unter dem Motto »OrientOderOkzident« ein Programm mit einer musikalischen Bandbreite, die vom großen klassischen und romantischen Repertoire über Werke der Moderne, eine »Hollywood-Sinfonie« bis zu zeitgenössischen Kompositionen reicht. Das BSOF wird in der Spielzeit 2023/24 mit der Berliner Domkantorei im Berliner Dom Brahms Requiem aufführen, wird an den ostdeutschen Komponisten Günter Kochan erinnern, sich dem Cellokonzert der koreanischen Komponistin Unsuk Chin widmen, sinfonisch dem Meer und dem Wald huldigen und seinem Publikum auch orientalische Klänge offerieren.

Das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt verfügt über 86 Musiker*innen-Stellen. Es ist eine Einrichtung der Stadt Frankfurt (Oder) und wird mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gefördert.



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