Album Info

Album Veröffentlichung:
2022

HRA-Veröffentlichung:
18.11.2022

Label: Dreyer Gaido

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Interpret: Gudula Rosa, Marko Kassl, Irene Kurka, Markus Schäfer

Komponist: Violeta Dinescu (1953)

Das Album enthält Albumcover

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FLAC 44.1 $ 13,20
  • Violeta Dinescu (b. 1953): In lingua ignota:
  • 1 Dinescu: In lingua ignota: I. — 07:15
  • 2 Dinescu: In lingua ignota: II. — 06:53
  • 3 Dinescu: In lingua ignota: III. — 03:41
  • Immaginabile:
  • 4 Dinescu: Immaginabile 05:44
  • Trajektorie:
  • 5 Dinescu: Trajektorie: I. — 03:01
  • 6 Dinescu: Trajektorie: II. — 01:40
  • 7 Dinescu: Trajektorie: III. — 03:27
  • 8 Dinescu: Trajektorie: IV. — 01:39
  • 9 Dinescu: Trajektorie: V. — 01:58
  • 10 Dinescu: Trajektorie: VI. — 04:38
  • 11 Dinescu: Trajektorie: VII. — 05:18
  • 12 Dinescu: Trajektorie: VIII. — 02:29
  • 13 Dinescu: Trajektorie: IX. — 01:44
  • 14 Dinescu: Trajektorie: X. — 02:24
  • 15 Dinescu: Trajektorie: XI. — 02:21
  • Mein Auge ist zu allen sieben Sphären zurückgekehrt:
  • 16 Dinescu: Mein Auge ist zu allen sieben Sphären zurückgekehrt 17:03
  • Total Runtime 01:11:15

Info zu Violeta Dinescu: Trajektorie

Die rumänische Komponistin Violeta Dinescu (*1953) ist zweifellos eine der profiliertesten Komponistinnen in Europa. Seit 1982 lebt und arbeitet sie in Deutschland (u.a. von 1996-2021 als Professorin für Angewandte Komposition an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg). Die hier eingespielten Kammermusikwerke in verschiedenen Besetzungen umfassen die Schaffensperiode von 1993-2018.

Fast 1000 Jahre trennen Hildegards Werk und die dreisätzige Komposition In Lingua ignota von Violeta Dinescu. Hommage à Hil¬degard von Bingen für Akkordeon con voce ad libitum von 2015. Was die beiden Komponisten verbindet, ist die experimentelle Schrift Lingua ignota, eine unbekannte Sprache, die Hildegard entwickelt hat und die aus etwa 1000 fremd klingenden und selbst erfundenen Wörtern besteht. Hildegards Liste beginnt mit Aigonz, dem Wort für Gott, und endet mit Cainz, dem Wort für die Zikade. Zwischen diesen beiden Wörtern werden alle Bereiche des kirchlichen und weltlichen Lebens abgehandelt. Alle Wörter sind Substantive, und sie sind alle aussprechbar.

Die kroatische Akkordeonspielerin Mirjana Petercol, die sich seit langem mit der Verbindung zwischen zeitgenössischer und mittelalterlicher Musik beschäftigt, schlug Dinescu vor, die Lingua ignota als Grundlage für eine Komposition zu nehmen. Petercol schickte ihr eine Auswahl von Hildegards Worten und Dinescu schrieb ihre Komposition, die von Petercol uraufgeführt wurde.

Für dieses Album wurde Immaginabile durch eine zweite "Stimme" ergänzt, die, wie in einem Kanon, dieselbe Melodie beibehält, aber in einem leicht veränderten Tempo und mit einer anderen Agogik gespielt wird. Es handelt sich um die Koexistenz einer Melodie und einer Variante. Diese Heterophonie als eine Art des Musizierens zwischen Unisono und Polyphonie tritt in der traditionellen Musik Südosteuropas in vielen verschiedenen Formen auf. In Immaginabile beginnt der Eintritt der zweiten "Stimme" auf dem rautenförmigen Ton Gis (siehe Notenbeispiel), der das tonale Zentrum und den Beginn einer neuen Ebene in der Komposition bedeutet. Es gibt also zwei Versionen, wie Dinescu erklärt: "Bei der Originalversion mit nur einer Blockflöte ist eine kreative Interpretation wichtig, um eine Elastizität der melodischen Kontur zu realisieren. Die Duo-Version eröffnet mehr Möglichkeiten, um eine komplexere diskursive Aufführung zu schaffen." Sie vergleicht die Beziehung der beiden Stimmen zueinander mit einem Bild: "Die erste Stimme ist wie eine Wolke, die deutlich am Himmel zu sehen ist. Als Resonanz dazu folgt ihr eine andere Wolke am Horizont."

Gudula Rosa, Blockflöte
Marko Kassl, Akkordeon
Irene Kurka, Sopran
Markus Schäfer, Tenor




strong>Gudula Rosa
studierte Blockflöte bei Winfried Michel an der Musikhochschule Detmold (Abtlg. Münster) und an der Musikakademie Kassel sowie als Stipendiatin bei Walter van Hauwe am Sweelinck-Konservatorium in Amsterdam und schloss ihre künstlerische Reifeprüfung mit besonderer Auszeichnung für die Interpretation japanischer Avantgardewerke ab. Sie erhielt mehrere Anerkennungen und Preise, u.a. gewann sie 1996 den Internationalen Blockflötenwettbewerb der E.R.T.A. (European Recorder Teacher Association).

Als Solistin und als Mitglied verschiedener Ensembles konzertiert sie im In- und Ausland. Konzertreisen führten sie nach Ecuador, Brasilien, Japan, China, in die Dem. Rep. Kongo, in die USA und in viele Länder Europas.

Sie arbeitet zusammen mit Komponisten (Auftragswerke, zahlreiche Uraufführungen), bildenden Künstlern, Sprechern, Tänzern und Improvisatoren.

Im Frühjahr 2002 wurde sie zu einer Konzerttournee durch Japan eingeladen und spielte dort u.a. in der Kyoto Concert Hall und in der Tokyo und Osaka Miel Parque Hall.

Auf Einladung von Maki Ishii spielte Gudula Rosa 2004 beim Japanisch-Chinesischen Festival für Zeitgenössische Musik in Tokyo und Peking Uraufführungen und chinesische Erstaufführungen von Anette Schlünz, Gerald Eckert, Joji Yuasa, Makoto Shinohara, Qin Wenchen und Ming-chi Chan.

Als Gastspielerin und Solistin konzertierte sie mit dem NOTABU Ensemble für Neue Musik, mit der musikFabrik NRW, mit dem Tokio Orchestra Nipponica und den Symphonieorchestern der Städte Münster, Dortmund und Osnabrück.

2009 spielte sie in Münster den Solopart in Händels Oper „Rinaldo“ unter Michael Schneider. Es folgten Engagements der Städtischen Bühnen Münster für die Tanztheaterproduktion „Cage“ (2010), für die Mitwirkung in der Oper „Die englische Katze“ und für die Leitung des Blockflötenensembles in den Kinderopern "Noahs Flut" von Benjamin Britten (2010) und „Pollicino“ von Hans Werner Henze (2011). 2016 übernahm sie den Sopranino-Solopart in der Opernproduktion Rinaldo von G. Fr. Händel mit dem Symphonieorchester Dortmund unter Motonori Kobayashi.

2012 war sie mit den Osnabrücker Symphonikern in Telemanns Oper „Sieg der Schönheit“, 2015 in Telemanns Oper "Germanicus" sowie 2019 in "Orlando" von G. Fr. Händel und 2020 in "Dido und Aeneas" von H. Purcell zu hören.

Als Solistin ausgewählt für das Projekt Stationen NRW tourte Sie 2014 mit neun weiteren Musikern durch 10 Städte in NRW und brachte u.a. Werke von Peter Gahn und Jörg Peter Mittmann zur Uraufführung.

Die 2002 erschienene CD „Double Talk“ – Contemporary Japanese Music“ dokumentiert ihre langjährige Zusammenarbeit mit der Kotovirtuosin Makiko Goto. Die beim SenderFreiesBerlin eingespielte CD (Dreyer.Gaido CD 21005) wurde von der Presse international gefeiert („Wahre Klangwunder“, „Herausragend!“, „Höchstes Lob!“).

RadioBremen produzierte mit ihr und der Percussionistin Haruka Fujii im Februar 2007 die CD „Ko-Ku“ (Dreyer.Gaido CD 21039) mit Werken asiatischer Komponisten für Blockflöte und Percussion. Auch diese CD erhielt in der Fachpresse höchste Bewertungen. Einladungen nach New York im Jahre 2008 und 2011 folgten.

Neben ihrer Konzerttätigkeit ist Gudula Rosa eine leidenschaftliche, gefragte und erfolgreiche Pädagogin. Sie lehrt an der Musikhochschule Münster und an der Westfälischen Schule für Musik, wo sie zahlreiche Bundespreisträger „Jugend musiziert“ hervorgebracht hat und Projektleiterin der Begabten-Akademie ist, für deren Aufbau sie maßgeblich mit verantwortlich ist.

1998-2004 lehrte sie Blockflöte und Fachdidaktik an der Folkwang-Hochschule für Musik, Theater und Tanz in Essen.

Seit 2000 leitet sie das Junge Westfälische Barockorchester, das mit sechs ersten „Jugend musiziert“ Bundespreisen, Preisen der MELANTE Telemann Stiftung, der Manfred Vetter Stiftung für Kunst und Kultur sowie der Deutschen Stiftung Musikleben ausgezeichnet worden ist. Mit diesem Ensemble Konzertreisen nach Ecuador, Brasilien, Malaysia, Singapur und in die USA.

Gudula Rosa erhält Einladungen zur Mitwirkung bei Kongressen der ERTA, des ERPS und des VdM sowie als Jurorin bei Landes– und Bundeswettbewerben „Jugend musiziert“.

Seit 2013 ist sie Fachberaterin beim Verband deutscher Musikschulen.

Darüberhinaus ist sie aktives Mitglied der Gesellschaft für Neue Musik in Münster und Soroptimistin im Club Münster Mitte sowie Mitglied der ERPS und der ERTA und Endorser für PAETZOLD by KUNATH Blockflöten.



Dieses Album enthält kein Booklet

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