Days of FreeMan James Brandon Lewis

Album Info

Album Veröffentlichung:
2015

HRA-Veröffentlichung:
01.06.2015

Label: Okeh / Sony Music

Genre: Jazz

Subgenre: Mainstream Jazz

Interpret: James Brandon Lewis

Das Album enthält Albumcover

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  • 1 Foreword 00:31
  • 2 Brother 1976 03:41
  • 3 Of Dark Matter 03:23
  • 4 Black Ark 05:03
  • 5 Break I 00:49
  • 6 Days of FreeMan 03:44
  • 7 Bird of Folk Cries 07:11
  • 8 Break II 00:46
  • 9 Wilson 04:13
  • 10 Lament for JLew 04:59
  • 11 Break III 01:39
  • 12 Bamako Love 03:51
  • 13 Boom Bap Bop 04:22
  • 14 Steelo 05:28
  • 15 Break IV 01:19
  • 16 Able Souls Dig Planets 04:14
  • 17 Speaking from Jupiter 03:22
  • 18 Unarmed with a Mic 03:15
  • 19 Epilogue (Brother 1976) 00:40
  • Total Runtime 01:02:30

Info zu Days of FreeMan

Das bisher kühnste, aber zugleich am leichtesten erfassbare künstlerische Projekt des visionären Komponisten und Tenorsaxophonisten James Brandon Lewis, Days of FreeMan, beginnt mit dem anrührenden und tiefsinnigen Eingangsmonolog einer weisen Muttergestalt. Ihre Botschaft lautet: „Bleibe im Leben immer du selbst. Versuche nicht, in eine andere Haut zu schlüpfen. Nutze die Gaben, die Gott dir gegeben hat. Schau in den Spiegel und sage laut: Ich bin James Brandon Lewis.“

Anschließend begleiten Kontrabass und Schlagzeug das saphirblaue melodische Motiv des Eingangstitels „Brother 1976“ und erinnern so an eine jener prägnanten jazzartigen Hooklines einer Hip-Hop-Jam aus den 1990er Jahren. Es kommt einem hier vor, als wäre dies die Antwort eines grandiosen Innovators des Jazz auf die Faszination, die der Jazz damals auf den Hip-Hop ausübte. Willkommen bei Days of FreeMan.

James Brandon Lewis gehört heute zu den Titanen des Tenorsaxophons. Er erntete viel Lob von meinungsbildenden Kulturzeitschriften wie Ebony, die ihn als eines der sieben größten Talente seiner Zunft bezeichnete, und verdiente sich den Respekt einer ganzen Palette angesehener Künstler. Lewis ist mit großen Namen aufgetreten, darunter Benny Golson, Geri Allen, Wallace Roney, die Grammy®-Preisträgerin Dorinda Clark Cole und die 2010 verstorbene „Königin der Gospel Music“ Albertina Walker.

Lewis setzt sich in seinem künstlerischen Kosmos kühn mit Fragen der Identität und der Spiritualität auseinander und bedient sich dazu anspruchsvoller und beeindruckender Konzepte sowie einer Spielweise, in der formgebundene Technik, Experimentierfreudigkeit und Anklänge an Gospel und Blues miteinander verschmelzen. Jedes neue Album von James Brandon Lewis bietet einen gehaltvollen Dialog mit seinem Publikum, der sowohl das Gefühl als auch den Verstand anspricht. Für seine dritte CD, Days Of FreeMan, verwendet er Elemente des Hip-Hop der 90er Jahre, um kulturelles Selbstverständnis, generationenübergreifende Identität und persönliche Vorstellungen in meisterhafter Weise miteinander zu verknüpfen.

„Der Hip-Hop wurde mir nicht in die Wiege gelegt, aber dort, wo ich aufwuchs – in der Freeman Street in Buffalo, Bundesstaat New York – war der Hip-Hop-Sound in den 90er Jahren allgegenwärtig“, erklärte Lewis. „Deshalb habe ich mich dafür entschieden, diese Zeit musikalisch zu erkunden.”

Days Of FreeMan ist sehr fantasievoll in Kapitel untergliedert. Wie beim kultur- und generationenübergreifenden Mosaik auf der Freeman Street wird der Hörer immer wieder zu einem Dialog eingeladen. Das Album ergründet auf höchst originelle Weise die Reimschemata und musikalischen Konventionen des goldenen Zeitalters dieser Musikrichtung. Es erkundet auch die kulturelle Bedeutung des Hip-Hop, indem es Anregungen aus den vier ursprünglichen Säulen des Hip-Hop bezieht: Tanz, Rap, Graffiti und DJing. Days Of FreeMan ist auch ein nostalgischer Rückblick auf eine unbeschwerte Jugendzeit, in der man sich Spitznamen ausdachte, Basketball spielte und zum ersten Mal mit der überwältigenden Kraft der Musik konfrontiert wurde. Diese Komponente gewinnt noch an emotionaler Intensität durch Aussagen zur Liebe, zur Identität und zu Gott, die das gesamte Album durchziehen und aus Gesprächen entstammen, die James Brandon Lewis mit seiner Großmutter Pearl führte und aufzeichnete.

Um seine Vorstellungen für Days of FreeMan zu verwirklichen, leistete Lewis intensive kreative Vorarbeit, verbrachte bis zu acht Stunden täglich mit dem Studium von dokumentarischem Material über den Hip-Hop und befasste sich eingehend mit Alben von KRS-One, Digable Planets, Pete Rock & CL Smooth, A Tribe Called Quest und Medeski, Martin & Wood sowie mit dem 1985 erschienenen Album Home Boy des risikofreudigen Jazztrompeters Don Cherry und mit Lauryn Hills Meisterstück aus dem Jahre 1998, The Miseducation Of Lauryn Hill.

Das musikalische Ergebnis all dieser Vorbereitungen ist einfach umwerfend. Über viele Jahren hielten Instrumentalisten an dem hehren Ideal des „Singens mit dem Instrument“ fest, aber in Days Of FreeMan bemüht sich Lewis, mit seinem Tenorsaxophon die Rolle des Rappers einzunehmen. Der Track, der dem Album seinen Titel gab, fängt eindrucksvoll die zackige Sprechweise eines Meisters dieser Kunst ein, wobei sich sprachähnliche Abschnitte und lange Solopassagen abwechseln und so eine mitreißende Battle-Rap Session im Freestyle-Format heraufbeschwören. „Black Ark“ folgt den Spuren des Hip-Hop von den bahnbrechenden Dub-Experimenten eines Lee „Scratch“ Perry in Jamaika („Black Ark“ heißt sein berühmtes Tonstudio) bis zu den ersten grellen Hip-Hop-Klängen in der Bronx. In „Lament for Jlew“ verknüpft Lewis in fünf Minuten voller Dynamik die Verbindungslinien zwischen klassischer Musik und Hip-Hop mit denen zwischen Klassik und Rock und verwendet zur Veranschaulichung der Zusammenhänge Originalmotive mit klassischem Einschlag.

Der vorletzte Titel des Albums Days Of FreeMan ist der politisch angehauchte und sehr aktuelle Track „Unarmed With A Mic“, der daran erinnert, welche Durchschlagskraft der Hip-Hop als Ausdruck des Protests besaß. Den Schlusspunkt bildet „Epilogue“, in dem die eingängige Melodie des Eingangstitels „Brother 1976“ noch einmal aufgegriffen wird. Begleitet wird Lewis auf diesem Album von Jamaaladeen Tacuma, der früher der Formation Prime Time von Ornette Coleman angehörte, von dem Gitarristen Bill Frisell und dem Schlagzeuger Rudy Royston, der unter anderem mit Ravi Coltrane auftrat. Beide nahmen das Projekt sehr ernst und befassten sich mit Hip-Hop-Jams der 90er Jahre, um daraus Ideen und Anregungen zu schöpfen. Ihr Interesse an der musikalischen Sprache der Zeit, die Lewis zu ergründen suchte, ihre breit gefächerte Musikalität und ihr musikalisches Einfühlungsvermögen korrespondierten mit den künstlerischen Intentionen von James Brendon Lewis, der eine authentische und überzeugende Verschmelzung von Genres und Kulturen anstrebt, ohne dabei Zugeständnisse an Trends im Jazz-Groove-Bereich zu machen. Das Album enthält auf dem Track „Days of FreeMan“ auch einen Gastauftritt des begabten Freestyle-Rappers Supernatural.


James Brandon Lewis
Even for an artist hailed by Ebony Magazine as one of “7 Young Players to Watch" who has studied with jazz heavyweights like Charlie Haden, Wadada Leo Smith, Dave Douglas, Joshua Redman, and Matthew Shipp, it takes considerable confidence and courage for a young musician to match wits with veteran improvisers like William Parker and Gerald Cleaver. But on his second release, Divine Travels, saxophonist James Brandon Lewis does just that, not only holding his own with that masterful rhythm section but leading them down fresh and unexpected pathways.

Divine Travels melds the holy spirit of a gospel service with the fiery expression of free jazz, the intuitive dialogue of skilled improvisers with the stunning invention of a first meeting. Lewis’ music draws in equal parts on his considerable studies and his roots in the church, as well as his considerable curiosity to discover more and deeper connections within his music.

Parker and Cleaver have a long history together, having co-founded the collective trio Farmers By Nature with pianist Craig Taborn and played together with artists like Ivo Perelman, Matthew Shipp, and Joe Morris. And both have worked with some of modern jazz’s greatest saxophonists: Parker with David S. Ware, Peter Brötzmann, and John Zorn, Cleaver with Roscoe Mitchell and Tim Berne.

Lewis calls the prospect of stepping into such esteemed shoes “a humbling experience." It was demanding for me to keep my composure and to really be honest with myself in that scenario. How do I go into this session and not think about everyone that these two gentlemen have worked with in the past? I truly respect them to the nth degree, but I had to be honest and give who I am as a person, to be vulnerable to however the recording was going to come out. And I think that I left an impression, just like they left a huge impression on my being."

Lewis’ unique stamp can be heard throughout Divine Travels, which results in Parker and Cleaver revealing new facets in their own strongly individual voices. Fragments of gospel melodies emerge and evoke starkly spiritual meditations in tunes like “Wading Child in the Motherless Water," which weaves together the familiar melodies of “Wade in the Water" and “Sometimes I Feel Like a Motherless Child." But even when not explicitly referencing such traditional fare, Lewis shows a predilection for direct, memorable folk-like melodies that he can then develop, evolve and explore.

The album also contains two collaborations with poet Thomas Sayers Ellis, who Lewis has been working with since the two met at a residency in 2011. The Brooklyn-based poet recites works from two of his books, Skin, Inc., and The Maverick Room, which won the John C. Zacharis First Book Award in 2005.

The title Divine Travels pays homage to Lewis’ belief that the music contained within is an expression of his own spiritual journey, marking both distance traveled and experiences yet to unfold.

Lewis’ own travels began in Buffalo, New York in 1983. Lewis was raised in the church, which formed the core of the saxophonist’s spiritual outlook. While many musicians are inspired by the church, Lewis says that its most important impact was not musical but personal, laying the foundation for his creative approach.

After graduating from the Buffalo Academy for the Visual and Performing Arts, Lewis attended Howard University, where he studied with Charlie Young, performed with the likes of Benny Golson, Geri Allen, and Wallace Roney, and backed John Legend, k.d. lang, and Vanessa Williams at the Kennedy Center Honors ceremony with the Howard University Jazz Ensemble.

In 2006, Lewis moved to Colorado and pursued a career in gospel music, working with Grammy® Award-winning singer Dorinda Clark Cole and the late “Queen of Gospel Music," Albertina Walker. He relocated again to earn his Masters at CalArts, where he was mentored by Charlie Haden, Wadada Leo Smith, Vinny Golia, and Weather Report bassist Alphonso Johnson, who later hired Lewis to play in his ensemble.

Lewis released his debut album, Moments, in 2010, before moving to New York City in 2012. Since arriving in the city, he has performed with a wide range of artists, including Charles Gayle, Ed Shuller, Kirk Knuffke, Jason Hwang , Marilyn Crispell, Ken Filiano, Cooper Moore, Darius Jones, Eri Yamamoto, Federico Ughi, Kenny Wessel, Marvin “Bugalu" Smith, and Sabir Mateen, and has worked with the dance company CircuitDebris under the direction of Mersiha Mesihovic. He currently leads his own trio with Luke Stewart on bass and Dominic Fragman on drums.

Dieses Album enthält kein Booklet

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