Carl Friedrich Abel Ledenburg: Viola da Gamba Sonatas & Trios Thomas Fritzsch
Album Info
Album Veröffentlichung:
2016
HRA-Veröffentlichung:
06.09.2016
Label: Coviello Classcis
Genre: Classical
Subgenre: Chamber Music
Interpret: Thomas Fritzsch, Eva Salonen, Michael Schonheit, Katharina Holzhey
Komponist: Carl Friedrich Abel (1723-1787)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- 1 I. Adagio 02:58
- 2 II. Allegro assai 04:31
- 3 III. Vivace 03:38
- 4 I. Poco allegro 04:52
- 5 II. Siciliano 01:51
- 6 III. Tempo di minuetto 02:05
- 7 I. Adagio 02:36
- 8 II. Allegro 04:05
- 9 III. Vivace 03:56
- 10 I. Allegro ma non troppo 05:22
- 11 II. Grave 02:32
- 12 III. Allegro 02:28
- 13 I. Adagio 02:51
- 14 II. Allegro 04:13
- 15 III. Allegro 03:53
- 16 I. Andante 03:35
- 17 II. Allegro 02:44
- 18 III. Menuetto 03:39
- 19 I. Allegretto 03:20
- 20 II. Adagio 02:17
- 21 III. Allegro 02:11
Info zu Carl Friedrich Abel Ledenburg: Viola da Gamba Sonatas & Trios
Schwanengesang: Nur wenige Komponisten hatten die Ehre, mehrfach von bekannten Malern portraitiert zu werden. Zu ihnen gehört Carl Friedrich Abel, von dem sich sogar gleich zwei Bilder von der Hand Thomas Gainsboroughs erhalten haben. Zusammen mit seinem Landsmann Johann Christian Bach dominierte der letzte große Gambist im 18. Jahrhundert für Jahrzehnte das Londoner Musikleben. Vielen Zeitgenossen galten die Werke Abels gar als Inbegriff des guten Geschmacks. Thomas Fritzsch und seine Musiker stellen hier mehr als nur ansprechende Kammermusik Abels für die Gambe vor, die so etwas wie den Schwanengesang des Instruments darstellt.
Eine napoleonische Gambe: Wenige Wochen nach der Ersteinspielung der Telemannischen Gambenfantasien wartet der Gambist und Musikforscher Thomas Fritzsch bereits mit der Entdeckung weiterer bislang unbekannter Gambenwerke Carl Friedrich Abels auf: drei Sonaten und drei Trios aus der Ledenburg-Sammlung, die Abels visionäre, in das nachfolgende Jahrhundert weisende Klangsprache belegen. Erstmals ist dafür auf einem Tonträger ein Instrument des letzten englischen Gambenbauers Samuel Gilkes (1787-1827) zu hören, das dieser 1812 in London schuf. Mit nobler, ausgewogener Klangfülle vereint diese Gambe ein letztes Mal die Erfahrungen und die Kunstfertigkeit von Generationen englischer Gambenbauer in einem Instrument. Im Zusammenspiel mit einem Broadwood-Pianoforte aus dem Jahre 1805 entsteht ein Reichtum an Klangfarben, der ahnen läßt, warum auch das 19. Jahrhundert auf „dies romantische Instrument“ – wie es in Schumanns Neuer Zeitschrift für Musik 1840 zu lesen war – nicht verzichten mochte.
„Mit Abels Werken lässt Thomas Fritzsch uns nachvollziehen, warum die Gambe lange Zeit so hoch im Kurs stand: Ihr biegsamer Obertonreichtum passt einfach perfekt zum Ausdrucksspektrum des Empfindsamen Stils, das Klangideal der musikalischen Romantik war noch nicht einmal ein Silberstreif am fernen Horizont. Diese klanglichen Kostbarkeiten nicht nur dem Vergessen zu entreißen, sondern auch, unsere Ohren dafür wieder zu öffnen, dass leistet diese CD genauso bereichernd wie überzeugend.“ (BD Klassik)
Thomas Fritzsch, Viola da Gamba
Eva Salonen, Violine
Michael Schonheit, Pianoforte
Katharina Holzhey, Violoncello
Thomas Fritzsch
in Zwickau geboren und inmitten einer lebendigen Tradition sächsischer Kirchen- und Hausmusik aufgewachsen, erhielt ersten Violoncellounterricht am Konservatorium seiner Heimatstadt. Nach Violoncello- und Viola da gamba-Studien an der Leipziger Musikhochschule und ersten Orchestererfahrungen in Chemnitz und Leipzig begann er als Spezialist für die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts eine freiberufliche Tätigkeit und zählt heute zu den weltweit renommierten Gambisten. Seine intensive, erfolgreiche Auseinandersetzung mit der historischen Materie fand ihren Niederschlag in einer Vielzahl von Rundfunk- und Fernsehproduktionen, einer umfangreichen Diskographie (Auszeichnungen u.a. Preis der deutschen Schallplattenkritik 3/2003) und publizistischer Tätigkeit als Herausgeber Alter Musik (Breitkopf & Härtel Wiesbaden) und Autor musikwissenschaftlicher Schriften (u.a. Johann Gottlieb Janitsch – Biographie und Werkverzeichnis).
Zur Gambenkarriere des Künstlers trat vor zwei Jahrzehnten die Beschäftigung mit dem historischen Violoncello (barockes und klassisches Instrumentarium, Violoncello piccolo, Basse de Violon) hinzu. So entstanden u.a. mit Simon Standage Ersteinspielungen frühromantischer Kammermusiken am originalen Instrumentarium. Dirigenten wie Gewandhauskapellmeister Riccardo Chailly, Thomaskantor Georg Christoph Biller, Hermann Max, Gewandhausorganist Michael Schönheit, Peter Schreier und Helmuth Rilling verpflichteten ihn zu Konzerten und Aufnahmen. Als Viola da gamba-Solist musiziert er mit Klangkörpern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, dem MDR-Sinfonieorchester, dem Thomanerchor Leipzig, dem Dresdner Kreuzchor, dem Kleinen Konzert und dem englischen Spitzenensemble Collegium Musicum 90. Eine ausgedehnte Konzerttätigkeit in den europäischen Ländern, dem Nahen Osten, der Karibik und den USA, die Thomas Fritzsch mit Künstlern wie Shalev Ad-El, Rolf-Dieter Arens, Nancy Argenta, Howard Arman, Michael Chance, Wilbert Hazelzet, Harry van der Kamp, Mark Kroll, Barthold Kuijken, Zvi Menicker, Klaus Mertens, Guy de Mey, Nicholas Parle, Marcel Ponseele, Ludger Rémy, Susanne Rydén, Barbara Schlick, Michael Schneider, Norman Shetler, Simon Standage, Anton Steck, John Toll, Jan De Winne und Carolyn Watkinson zusammenführte, findet ihre Ergänzung in Lehrtätigkeit (u.a. Gastdozenturen 1992-94 in Brno, 1993/94 in Dresden, 2001/02 Akademie für Alte Musik Oberlausitz, 1994 Worcester/MA) und in der Leitung von Seminaren und Interpretationskursen. 1996 beriefen die Mitglieder von “Accademia Daniel”, einem aus den international erfolgreichsten israelischen Musikern gegründeten Barockensemble, Thomas Fritzsch zum ständigen Mitglied.
Immer wieder gelingen Thomas Fritzsch überraschende Entdeckungen in scheinbar bekanntem Terrain, so in jüngster Zeit mit der Ersteinspielung der Sperontes-Liedsammlung Singende Muse an der Pleiße (Leipzig, 1736, unter Mitwirkung J. S. Bachs) und mit einer Produktion zur Bachschen Hofkapelle im Weimarer Schloss. Als neueste Ersteinspielung werden 2007 Mozarts Sinfonien Jupiter und g-Moll KV 550 sowie die Ouvertüren zu Zauberflöte und Figaros Hochzeit in der Transkription für Pianoforte, Flöte, Violine und Violoncello des Mozart-Schülers Johann Nepomuk Hummel auf Instrumenten des 19. Jahrhunderts erscheinen (DS) .
Nächste Gastspiele führen Thomas Fritzsch nach Griechenland, Spanien, Namibia, Japan und Südkorea.
Thomas Fritzsch spielt eine Viola da gamba von Johann Casper Göbler, Breslau 1784, und Violoncelli von Köllmer, Crawinkel vor 1700, und Ignaz Andreas Wild, Brünn 1809.
Booklet für Carl Friedrich Abel Ledenburg: Viola da Gamba Sonatas & Trios