
Album Info
Album Veröffentlichung:
2025
HRA-Veröffentlichung:
31.01.2025
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- 1 The Opposite 04:16
- 2 The Turmoil 03:29
- 3 Cameo 03:07
- 4 Im Schönsten Wiesengrunde 03:39
- 5 Vistas 02:20
- 6 Delusion 04:04
- 7 Flugzeuge Im Bauch 03:41
- 8 Hope Mechanism 03:59
- 9 Mahler Neu(N) 02:37
- 10 Jj Stomp 04:17
- 11 Your Endless Dream 03:31
Info zu Cameo
Das Duo aus Pianistin Johanna Summer und Saxophonist Jakob Manz ist ein seltener Glücksfall für den zeitgenössischen deutschen Jazz. Beide zählen zu den herausragenden Persönlichkeiten ihrer Generation und vereinen höchste Virtuosität mit furchtloser Kreativität und unverkennbarer Individualität. Verwurzelt im Jazz, aber mühelos bereichert durch Einflüsse aus Klassik, Pop und darüber hinaus, erschaffen sie Musik, die ebenso überraschend wie bezaubernd ist. Im intimen Duo-Format entfaltet sich ein bemerkenswertes Zusammenspiel, in dem kühne Spontaneität auf tiefgehende Sensibilität trifft. Mit jedem Ton weben sie einen lebendigen, emotionalen Dialog, der zugleich frei und meisterhaft komponiert wirkt. Dieses Album fängt ihre einzigartige Chemie ein – farbenfroh, lebendig und voller Magie.
Das Duo von Pianistin Johanna Summer und Saxofonist Jakob Manz ist ein seltener Glücksfall des jungen deutschen Jazz: Zwei seiner herausragenden Charaktere, virtuos, mutig, mit weitem Horizont, unverwechselbarer Handschrift und einem Verständnis von Jazz als Mittel zum Erzählen neuer, persönlicher Geschichten. Beide sind tief im Jazz-Idiom verwurzelt, erweitern es aber um ihre individuellen Prägungen. Für Johanna Summer ist das besonders die klassische Musik. Mit ihren freien Improvisationen über Bach bis Ligeti tritt sie regelmäßig in großen klassischen Häusern auf - solo und mehrfach im Duo mit Igor Levit. Jakob Manz wiederum vereint auf mitreißende Weise die melodische und rhythmische Kraft des Pop mit der Sensibilität des Jazz - beeinflusst von seiner tiefen Verehrung für Pop-Jazz-Grenzgänger wie David Sanborn oder Marcus Miller sowie jüngst als Special Guest von Sarah Connor auf den größten Bühnen des Landes.
Jazz, Pop, Klassik, Improvisation, Komposition - all diese Elemente destillieren Johanna Summer und Jakob Manz auf ihrem zweiten gemeinsamen Album „Cameo“ in das kleinstmögliche Format musikalischer Interaktion: Das Duo. Repertoire und Konzept des von Andreas Brandis produzierten Albums unterscheiden sich deutlich von denen des Vorgängers „The Gallery Concerts I“. Johanna Summer erklärt: „Wir wollten dieses Mal Musik schreiben und auswählen, die nicht von jedem gespielt werden können, sondern besonders zu Jakob und mir passen. Auf dem ersten Duo-Album spielen wir Standards und Klassiker, sehr spontan und live. Diesmal haben wir uns die Stücke gegenseitig auf den Leib geschneidert.“ Die Bandbreite der Eigenkompositionen spiegelt die ihrer Protagonisten wider, vom innigen Opener „The Opposite“ über das rasante „The Turmoil“ (mit Jakob Manz virtuos an der Blockflöte) bis zur Soul getränkten Ballade „The Endless Dream“.
Zu den acht Originalkompositionen kommen drei außergewöhnliche Bearbeitungen: „Im Schönsten Wiesengrunde“ ist ein Volkslied aus der schwäbischen Heimat von Jakob Manz, welches ihn seit seiner frühsten Kindheit begleitet. „Mahler Neu(n)“ basiert auf dem 4. Satz aus Mahlers 9. Symphonie – für Johanna Summer ein sehr vertrautes Stück mit „fast schon Pop-Songartiger Qualität“, wie sie sagt. Das trifft auch auf Herbert Grönemeyers „Flugzeuge im Bauch“ zu, wobei sich die Interpretation dieses Stücks als besondere Herausforderung entpuppte. Mit der Art auf die sich Manz und Summer behutsam tastend um das im Original sehr kantige, mehr gesprochene als gesungene Thema herumbewegen gelingt, woran viele Jazz-Bearbeitungen von Popsongs scheitern: Es fügt dem Song eine wirklich neue Ebene hinzu.
Überhaupt liegt der besondere Zauber des Duos von Summer und Manz im gemeinsamen Suchen und Finden von neuer Musik, dem Einander-Zuhören und Aufeinander-Reagieren und der Art, wie sich die beiden zugleich so verschiedenen wie einander nahen Protagonisten ergänzen und immer wieder gegenseitig überraschen. Jakob Manz sagt: „Immer, wenn Johanna improvisiert, passiert etwas krass anderes, das man so nicht erwartet. Ihre Soli wirken oft wie komponiert, sind aber tatsächlich immer anders, entstehen stets aus dem Moment heraus. Es gibt ganz wenige Musiker:innen, die das so beherrschen. Das fordert mich immer wieder heraus.“ Und Johanna Summer erwidert: „Ich finde es beeindruckend, wie unendlich musikalisch Jakob ist. Alles, was er spielt, ist unglaublich nachvollziehbar und stark. Selbst wenn es sehr komplexe Dinge sind ist das nie Selbstzweck, sondern immer eingebunden in etwas, dass total Sinn ergibt und sehr klar ist. Es ist eine Klarheit, die sehr menschlich, musikalisch und nachvollziehbar ist. Und es beeindruckt mich, wie Jakob, unabhängig von äußeren Umständen auf den Punkt abliefern und alles aus sich herausholen kann. Er ist immer zu 100% da.“
Auch wenn man sich über die persönlichen Biografien und Einflüsse dem nähern kann, was das Duo von Johanna Summer und Jakob Manz ausmacht, lässt sich sein besonderer Reiz eher erfühlen als erklären. Vieles passiert in dieser Musik aus irgendeinem magischen Grund im Einklang, obwohl es bis einen Bruchteil einer Sekunde vorher nicht absehbar war. Das zeugt von der großen Wachheit und Sensibilität der beiden. Jakob Manz sagt: „Wenn ich mit Johanna im Duo spiele funktionieren viele Gewohnheiten, die ich im Zusammenspiel mit anderen Musiker:innen entwickelt habe schlicht nicht mehr. Ständig kann etwas Neues passieren, man muss immer wahnsinnig wach bleiben. Das ist sehr inspirierend!“ Die besondere Magie dieses musikalischen Dialogs überträgt sich beim Zuhören. Man staunt über die Gleichzeitigkeit von Freiheit und Klarheit, über die Art, auf die zwei sehr verschiedene Charaktere zugleich behutsam und selbstbewusst miteinander interagieren - und über die farbenreiche, lebendige, tief empfundene Musik, die so entsteht. Ein seltener Glücksfall eben.
Johanna Summer, Klavier
Jakob Manz, Altsaxophon & Blockflöte
Johanna Summer
wuchs im sächsischen Plauen auf und begann dort im Alter von 7 Jahren zunächst mit klassischem Klavierunterricht. Auf der Suche nach einer Musik, die aus dem Moment heraus entsteht und spontan mit Anderen gespielt werden kann, fand sie zum Jazz. Kurz vor dem Abitur beschloss sie, sich ganz auf diese Musik zu konzentrieren.
Sie absolvierte ein Bachelorstudium an der Hochschule in Dresden. Hier kam sie in einem Kurs der Free-Jazz-Legende Günter Baby Sommer mit freier Improvisation in Berührung. Fasziniert von der Unmittelbarkeit dieser Musik begann sie Solokonzerte zu geben – zunächst ausgehend vom Kanon des »Great American Songbook«, jedoch immer mit einer offenen und flexiblen Spielhaltung und ohne zurechtgelegte Setlist. Nach und nach wandte sie sich immer mehr ihren musikalischen Wurzeln zu und suchte nach Wegen, klassische Musik in einen improvisatorischen Kontext zu setzen. Ihr erstes Programm »Schumann Kaleidoskop« befasste sich mit Kompositionen von Robert Schumann und wurde 2021 für den Deutschen Jazzpreis nominiert.
Johanna war Mitglied im Bundesjazzorchester (Bujazzo) und ist regelmäßig zu Gast bei nationalen und internationalen Jazz- und Klassikfestivals. Anfang 2023 beendete sie ihr Masterstudium an der HfMT Köln und und lebt aktuell wieder in Dresden. Im Januar 2023 wurde ihr neues Soloalbum »Resonanzen« veröffentlicht, auf dem sie das Konzept ihres Debütalbums vertieft und Stücke aus verschiedenen Epochen zur Grundlage ihres musikalischen Weiter-Erzählens macht.
Booklet für Cameo