A Passion for John Donne Ketil Bjørnstad
Album Info
Album Veröffentlichung:
2014
HRA-Veröffentlichung:
28.10.2014
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
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- 1 Introitus / A Passion for John Donne 03:08
- 2 Thou Hast Made Me 07:54
- 3 A Fever 05:34
- 4 Death, Be Not Proud 03:39
- 5 Interlude No. 1 02:48
- 6 The Legacy 03:48
- 7 Batter My Heart, Three Personed God 03:28
- 8 A Nocturnal Upon St. Lucy's Day 08:33
- 9 Farewell to Love 07:31
- 10 Interlude No. 2 04:02
- 11 Since She Whom I Loved Hath Paid Her Last Debt 02:22
- 12 A Valediction, Forbidden Mourning 08:20
- 13 Oh, to Vex Me, Contraries Meet in One 05:03
- 14 Interlude No. 3 02:33
- 15 There We Leave You 03:50
Info zu A Passion for John Donne
Ketil Bjørnstads Passion für die metaphysische Dichtung des englischen Poeten John Donne (1572 – 1631) ist eine lebenslange Angelegenheit. Seine Vertonungen von Donnes Versen haben zu Aufnahmen wie The Shadow, Grace und dem ECM-Album The Light geführt.
„Auch nach mehr als zwanzig Jahren der Arbeit mit Texten von John Donne finde ich immer noch neue Zugänge zum Verständnis seiner Schriften, und ich finde darin überall Musik. Sie steckt in der Sprache, im Rhythmus, in der Stille zwischen den Sätzen – eine leidenschaftliche Suche nach Sinn und Versöhnung. Donnes dramatisches Leben ist in den Texten reflektiert, und man wird überall in ihnen die Leidenschaft, die Melodien und Klänge finden.“
Bjørnstad schrieb „A passion for John Donne“ im Winter 2011/2012 für das Oslo International Church Festival und die – hier dokumentierte – Premiere fand im März 2012 in der Sofienberg-Kirche in Oslo statt. Der Oslo Chamber Choir wird sensibel von Håkon Daniel Nystedt dirigiert; die einzigartige Darbietung von Håkon Kornstad, der hier sowohl als Tenorsaxophonist wie als Sänger sein ECM-Debüt hat, ist die personifizierte Passion.
Håkon Kornstad, saxophone, flute, voice
Ketil Bjørnstad, piano
Birger Mistereggen, percussion
Oslo Chamber Choir
Håkon Daniel Nystedt, conductor
Ketil Bjørnstad
Dass der 1952 in Oslo geborenen Ketil Bjørnstad bis heute eine wirklich einzigartige künstlerische Karriere absolviert hat, wird niemand bestreiten können. Denn neben seiner Musikerlaufbahn, die schon alles andere als orthodox verlaufen ist, machte er sich parallel gleich auch noch einen exzellenten Namen als Schriftsteller. Der in London, Paris und Oslo als klassischer Musiker geschulte Pianist debütierte 1969 mit sechzehn Jahren als Solist des Philharmonischen Orchesters von Oslo mit Bela Bartóks "Piano Concerto No. 3". Noch im selben Jahr entdeckte der junge Pianist Miles Davis' Album "In A Silent Way". Diese bahnbrechenden Aufnahmen verleiteten ihn dazu, sich vorerst von der klassischen Musik zu verabschieden und mit Feuereifer dem modernen Jazz zuzuwenden.
Sein erstes Album unter eigenem Namen - "Åpning" - machte Ketil Bjørnstad 1973 mit einem Quartett, dem der Gitarrist Jon Eberson, Bassist Arild Andersen und Schlagzeuger Jon Christensen angehörten. Begeistert verfolgte der junge Bjørnstad den Werdegang der norwegischen Jazzmusiker, die in den frühen 70er Jahren bereits Platten für das ECM-Label einspielten. Wie Jan Garbarek und Terje Rypdal, die norwegischen ECM-Protagonisten, spielte auch Ketil Bjørnstad schon damals keinen Jazz im klassischen Sinne.
Bevor er aber selbst 1993 mit dem Album "Water Stories" (aufgenommen mit Terje Rypdal, Bjørn Kjellemyr, Jon Christensen und Per Hillestad) bei ECM debütieren konnte und endlich auch international ins Scheinwerferlicht rückte, hatte er in Norwegen schon eine ganze Reihe von Platten veröffentlicht. Auf einer im Jahr 2000 erschienenen Retrospektive mit dem Titel "The Early Years" wurden Aufnahmen von seinen frühen Philips-Alben "Åpning" (1973), "Berget Det Blå" (1974), "Finnes Du Noensteds Ikveld" (1976), "Selena" (1977), "Leve Patagonia" (1978) und "Tidevann" (1980) erstmals auch dem Publikum außerhalb Norwegens zugänglich gemacht. Bei ECM brachte Bjørnstad bis 1998 noch fünf weitere Alben heraus: "The Sea" (1994 mit Rypdal, Christensen und Cellist David Darling), "The River" (1996, ein Duo-Album mit Darling), "The Sea II" (1996, in gleicher Besetzung wie "The Sea") und schließlich "Epigraphs" (1998, ebenfalls ein Duo-Album mit Darling, das Improvisationen über Themen aus dem Zeitalter der Renaissance enthält).
Drei Jahre nach "Epigraphs" begann Bjørnstad seine Zusammenarbeit mit Universal Music in Norwegen. Die Alben, die er dort seither veröffentlichte, zeichnen sich durch eine beeindruckende Vielfältigkeit und Subtilität aus. Auf den ersten Blick mögen "Grace" (2001, mit Eivind Aarset, Arild Andersen, Jan Bang, Anneli Drrecker, Trilok Gurtu und Bendik Hofseth), "The Nest" (2003 mit Drecker, AarsetKjetil Bjerkestrand und Nora Taksdal) und "Seafarer's Song" (2004 mit Aarset, Kjellemyr, Nils Petter Molvær, Kristin Asbjørnsen, Svante Henryson und Per Lindvall) viele Gemeinsamkeiten haben - auf allen experimentierte Bjørnstad ebenso dezent wie geschickt mit elektronischen Klängen und vertonter Poesie -, bei näherem Hinhören klingen sie jedoch sehr verschieden. 2002 erschienen von dem Pianisten zwei sehr unterschiedliche Soloalben, die er bereits 1997 an einem einzigen Tag eingespielt hatte: Während er auf "New Life" zwölf ältere Eigenkompositionen einer Revision unterzog, präsentiert er auf "The Bach Variations" zwanzig Variationen von Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge. 2006 legte Ketil Bjørnstad mit "Floating" sein erstes Album im klassischen Jazz-Trio-Format vor. Aufgenommen hat er dieses wunderbare Trio-Album mit dem Bassisten Palle Danielsson und der Schlagzeugerin Marilyn Mazur.
Einen Namen machte sich Bjørnstad, wie eingangs bereits erwähnt, aber nicht nur als vielseitiger Musiker und Komponist, sondern auch als fleißiger Buchautor. 32 von ihm geschriebene Bücher sind bislang veröffentlicht worden: vor allem Romane, aber auch Sammelbände mit Gedichten oder Essays, die teilweise in diverse Sprachen übersetzt wurden. Zu seinen bekanntesten literarischen Werken gehören zweifellos die beiden Romanbiographien des Komponisten Edvard Grieg (1843-1907) und des Malers Edvard Munch (1863-1944). Nachdem beim renommierten Frankfurter Insel-Verlag 1995 bereits "Edvard Munch - Die Geschichte seines Lebens" (ISBN 3-458-16735-8) in deutscher Übersetzung erschien, wurden dort auch Bjørnstads letzte Romane "Erlings Fall" (ISBN 3-458-17054-5), "Tanz des Lebens" (ISBN 3-458-17097-9) und "Vindings Spiel" (ISBN 3-458-17292-0) verlegt.
Mit seinem letzten Roman "Vindings Spiel", der Ende Februar 2006 in Deutschland erschienen ist, gelangte Bjørnstad auf Anhieb in die Belletristik-Bestsellerliste des SPIEGELs. Und mit seiner jüngsten CD "Floating" an die Spitze der Jazzcharts von Musikmarkt und Musikwoche.
Booklet für A Passion for John Donne