Madame Schumann Ragna Schirmer
Album Info
Album Veröffentlichung:
2019
HRA-Veröffentlichung:
10.05.2019
Label: Berlin Classics
Genre: Classical
Subgenre: Instrumental
Interpret: Ragna Schirmer
Komponist: Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847), Frederic Chopin (1810-1849), Christoph Willibald Gluck (1714-1787), Georg Friedrich Händel (1685-1759), Domenico Scarlatti (1685-1757), Ludwig van Beethoven (1770-1827), Clara Schumann (1819-1896), Robert Schumann (1810-1856)
Das Album enthält Albumcover
- Robert Schumann (1810 - 1856): Piano Quartet in E-Flat Major, Op. 47:
- 1 Piano Quartet in E-Flat Major, Op. 47: I. Sostenuto assai - Allegro ma non troppo 09:06
- 2 Piano Quartet in E-Flat Major, Op. 47: II. Scherzo. Molto vivace 03:42
- 3 Piano Quartet in E-Flat Major, Op. 47: III. Andante cantabile 07:01
- 4 Piano Quartet in E-Flat Major, Op. 47: IV. Finale. Vivace 07:57
- Fanny Mendelssohn (1805 - 1847):
- 5 "Über allen Gipfeln ist Ruh" 01:27
- Robert Schumann:
- 6 Myrthen, Op. 25: No. 1, Widmung 02:12
- Clara Schumann (1819 - 1896): Piano Trio in G Minor, Op. 17:
- 7 Piano Trio in G Minor, Op. 17: I. Allegro moderato 10:29
- 8 Piano Trio in G Minor, Op. 17: II. Scherzo. Tempo di Menuetto 04:41
- 9 Piano Trio in G Minor, Op. 17: III. Andante - più animato 04:54
- 10 Piano Trio in G Minor, Op. 17: IV. Allegretto 08:12
- Ludwig van Beethoven (1770 - 1827): Piano Sonata No. 21 "Waldstein":
- 11 Piano Sonata No. 21 "Waldstein": I. Allegro con brio 10:58
- 12 Piano Sonata No. 21 "Waldstein": II. Introduzione. Adagio molto 04:07
- 13 Piano Sonata No. 21 "Waldstein": III. Rondo. Allegretto moderato 09:17
- Domenico Scarlatti (1685 - 1757):
- 14 Sonata in D Major, K. 430 "Tempo di Ballo" 02:38
- Ragna Schirmer (b. 1972) & Jens Schlichting:
- 15 Improvisation à la Clara Schumann I 00:35
- George Frideric Handel (1685 - 1759): Suite No. 7, HWV 432:
- 16 Suite No. 7, HWV 432: IV. Sarabande 02:16
- 17 Suite No. 7, HWV 432: V. Gigue 01:31
- 18 Suite No. 7, HWV 432: VI. Passacaglia 03:16
- Ragna Schirmer & Jens Schlichting:
- 19 Improvisation à la Clara Schumann II 01:08
- Christoph Willibald Gluck (1714 - 1787):
- 20 Gavotte, Wq. 40 (Arr. Brahms) 04:23
- Robert Schumann: Kinderszenen, Op. 15:
- 21 Kinderszenen, Op. 15: No. 1, "Von fremden Ländern und Menschen" 01:34
- 22 Kinderszenen, Op. 15: No. 2, "Kuriose Geschichte" 01:07
- 23 Kinderszenen, Op. 15: No. 3, "Hasche-Mann" 00:30
- 24 Kinderszenen, Op. 15: No. 4, "Bittendes Kind" 00:50
- 25 Kinderszenen, Op. 15: No. 5, "Glückes genug" 00:38
- 26 Kinderszenen, Op. 15: No. 7, "Träumerei" 02:44
- 27 Kinderszenen, Op. 15: No. 8, "Am Kamin" 00:56
- 28 Kinderszenen, Op. 15: No. 9, "Ritter vom Steckenpferd" 00:40
- 29 Kinderszenen, Op. 15: No. 10, "Fürchtenmachen" 01:44
- 30 Kinderszenen, Op. 15: No. 11, "Kind im Einschlummern" 02:18
- 31 Kinderszenen, Op. 15: No. 13, "Der Dichter spricht" 02:36
- Frédéric Chopin (1810 - 1849):
- 32 Waltz in C-Sharp Minor, Op. 64, No. 2 03:20
- Ragna Schirmer & Jens Schlichting
- 33 Improvisation à la Clara Schumann III 00:32
- Frédéric Chopin:
- 34 Impromptu No. 1, Op. 29 03:59
- Felix Mendelssohn (1809 - 1847):
- 35 Rondo Capriccioso, Op. 14 06:54
Info zu Madame Schumann
Eine der herausragendsten Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts feiert 2019 Geburtstag. Vor 200 Jahren erblickte Clara Schumann das Licht der Welt. Ihr widmet die Pianistin Ragna Schirmer, die sich schon lange mit ihrer künstlerischen Vorgängerin auseinandersetzt, eine besondere Hommage: Aus der reichen Konzerttätigkeit Claras suchte sie zwei originale Konzertprogramme heraus. Das Album "Madame Schumann" vereint eine Kammermusik-Matinee von 1847 aus Berlin und ein Solo-Recital ihrer Englandtournee von 1872 und gibt mit diesen "zwei sehr typischen, gleichzeitig auch besonderen Programmen" einen Einblick in das Leben und Wirken der Clara Schumann.
1847 spielt Clara Schumann eine Matinee im Berliner Salon von Fanny Hensel im eleganten Berliner Hotel du Nord Unter den Linden. Neben zwei Liedern erklingen für das ausgewählte Publikum der Berliner High Society die Uraufführungen des Klavierquartetts von Robert und des Klaviertrios von Clara Schumann. Das Künstlerehepaar befindet sich in einer der fruchtbarsten und glücklichsten Zeiten ihres Lebens. Der künstlerische Austausch mit den musikalischen Größen der Stadt lässt sie sogar davon träumen, ihren Lebensmittelpunkt nach Berlin zu verlegen. Besonders Clara zeigt sich – gerade auch in der Zusammenstellung des Programms der Matinee – auf einem Höhepunkt ihres kompositorischen Schaffens. "Die direkte Gegenüberstellung des Trios mit dem Quartett ihres Gatten erschien mir bei dieser Soiree besonders reizvoll. Dass sie zwischendurch zwei Lieder erklingen ließ, eines davon von Fanny Hensel, ist ja ein typisches Merkmal ihrer Konzerte und sicher eine Verneigung vor der Gastgeberin."
25 Jahre später ist die Situation eine ganz andere. Ihr Ehemann Robert ist lange verstorben, der anstrengende Alltag ließ Clara zwischenzeitlich kaum noch ihren Ambitionen als Komponistin nachgehen. Nichtsdestotrotz ist sie eine europäisch angesehene Pianistin, die besonders in England größte Erfolge feiert. Insgesamt spielt sie 19 Tourneen auf der anderen Seite des Kanals, im Jahre 1872 dabei ein Konzert im exklusiven Badeort St. Leonards-on-Sea. Neben Liszt ist sie die einzige herausragende Künstlerin, die es sich traut, das Publikum mit abendfüllenden Solo-Recitals in den Bann zu ziehen, was für diese Zeit sehr unüblich gewesen ist. So ist auch das von Ragna Schirmer ausgewählte Programm gekennzeichnet von Claras Wunsch, dem Publikum gleichzeitig "all die schönen Stücke zu präsentieren, die ihr Leben begleiteten", es aber ebenso zu unterhalten. Die Eckpfeiler bilden Beethovens Waldstein-Sonate und das Rondo Capriccioso von Mendelssohn-Bartholdy. Dazwischen erklingen barocke Werke von Scarlatti, die Miniaturen der Kinderszenen Robert Schumanns, sowie zwei Werke von Chopin und anderen Zeitgenossen. Besonders interessant sind die improvisatorischen Übergänge Claras zwischen ausgewählten Werken, derer sich Ragna Schirmer anhand der Improvisationsstudien Friedrich Wiecks und Aufzeichnungen über das Präludieren von Clara Schumann näherte.
Angekündigt wird sie bei vielen ihrer Konzerte auf Plakaten und Programmheften als "Madame Schumann". Einzelne Werke aus ihren Konzerten wurden sogar mit dem Vermerk "played by Madame Schumann" herausgegeben – quasi ein Gütesiegel für ihre Zeitgenossen und für Ragna Schirmer heute ein weiterer bewundernswerter Aspekt. Aus über 1300 Programmzettel, die sie im Laufe ihrer regen Konzerttätigkeit gesammelt und aufbewahrt hat, suchte sich Ragna Schirmer genau diese beiden Programme heraus. "Wie viele großartige Werke Sie in Ihrem Leben studiert und zur Aufführung gebracht hat, ist gänzlich einmalig", so die Hallenser Pianistin. "Auch die Form, Reihenfolge und Gestaltung ihrer Konzerte hat mich fasziniert. Sie hatte die wichtigsten Musiker ihrer Zeit als Partner an ihrer Seite und die meisten Konzerte präsentieren sich als abwechslungsreiche Zusammenstellung verschiedener Musik-Genres."
Ragna Schirmer ist schon seit Langem dafür bekannt, sich explizit mit dem Leben der Clara Schumann auseinanderzusetzen. Im April 2019 wird sie mit dem Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau ausgezeichnet werden. "Ich habe alle Tagebücher zuhause, ich habe alle Briefe zuhause, ich habe sämtliche Biografien, die es gibt, die Aufzeichnungen der Kinder... Ich finde es unglaublich spannend, sich mit diesem Leben zu beschäftigen und für mich ist sie ein großes Vorbild."
Ragna Schirmer, Klavier
Ragna Schirmer
erfreut sich seit Jahren höchster Anerkennung bei Konzertpublikum und Fachkritik. Ihre Interpretationen zeichnen sich durch die Kunst der Nuance sowie die Liebe zum Detail auf der Suche nach verborgenen historischen und zeitgenössischen Bezügen aus. Zu Beginn ihrer Karriere sorgte die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Künstlerin mit ihrer Einspielung der Goldberg-Variationen für ein aufsehenerregendes Album-Debüt. Für die Gesamtaufnahme der Klaviersuiten von Georg Friedrich Händel erhielt sie 2009 ihre zweite ECHO-Klassik-Auszeichnung und wurde zudem drei Jahre später mit dem Händel-Preis der Stadt Halle geehrt.
Ein besonderes Anliegen ist der Pianistin die Beschäftigung mit Clara Wieck-Schumann. So veröffentlichte sie u.a. zum 175. Hochzeitstag der Schumanns 2015 die Aufnahme "Liebe in Variationen", eine Reminiszenz an die in Tönen verwobenen musikalischen Botschaften zwischen Clara, Robert und Johannes Brahms.
In ungewöhnlichen Projekten lässt sich das dramaturgische und programmatische Geschick der Künstlerin erkennen. Dies stellt sie nicht nur in moderierten Klavierabenden unter Beweis, sondern ist darüber hinaus auch in genreübergreifenden Theaterproduktionen zu erleben, die eigens für sie geschrieben und inszeniert werden.
Ragna Schirmer konzertiert in den wichtigsten Sälen in Europa, China und Neuseeland sowie bei renommierten Festivals wie dem Heidelberger Frühling (Artist in Residence), dem Beethovenfest Bonn, dem MDR Musiksommer, den Haydn-Festspielen Eisenstadt und den Salzburger Festspielen. Sie musizierte u. a. mit Zubin Mehta, Sir Roger Norrington, Kurt Masur, Sir Neville Marriner, Herbert Blomstedt und trat mit Klangkörpern wie den Münchner Philharmonikern, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Orchestre National de France, dem Gewandhausorchester Leipzig und der Academy of St. Martin in the Fields auf.
Dieses Album enthält kein Booklet