Life And Death Sebastian Schunke
Album Info
Album Veröffentlichung:
2011
HRA-Veröffentlichung:
23.09.2011
Das Album enthält Albumcover
- 1 Berlin 09:15
- 2 Ohnmacht 01:56
- 3 Rapsodia No. 1 07:57
- 4 Part I 03:01
- 5 Part II 02:10
- 6 Part III 03:49
- 7 Part IV 02:58
- 8 Misterioso 10:20
- 9 Kanon Final 01:18
- 10 Susanne 10:46
- 11 Movement 07:12
Info zu Life And Death
Wenn sich deutsche Jazz-Musiker in Latin-Jazz versuchen, kommt meist nur stocksteif Stoffeliges heraus. Bei Sebastian Schnunke ist das glücklicherweise ganz anders. Er ist schließlich mit den Latin-Grooves von Rumba bis Son auf Du und Du, spätestens seit er mit Paquito d’Rivera live und auch im Studio gejammt hat. Aber Schunke ist nicht einfach ein vitaler wie wendiger Botschafter der Standard-Tanz-Rhythmen. Der Niedersachse, der vor seinem Umzug nach Berlin lange in New York gelebt hat, verschiebt auch im Vertrauten immer wieder so geschickt die Koordinaten, wie es sich für voll ausgereifte Jazz-Musiker gehört. Und so entfernt er sich vom rhythmischen Latino-Mainstream immer wieder auch dann, wenn er mit seiner fünfköpfigen Band da mittendrin steckt. Wie etwa im Cha-Cha-Cha-affinen »Misterioso«, dem Schunke ein free-funkiges Rhythmusnetz in bester Steve-Coleman-Manier überwirft. Ähnlich treibend wie zugleich verwinkelt geht es aber auch in »Adelante« zu. Wobei gerade Saxofonist Dan Freeman sich mit den beiden Perkussionisten Diego Pinera und Pernell Saturnino zu einem subtil heißlaufenden Kollektiv verbündet. Dass Schunke darüber hinaus kein Mann nur für eine Tonart ist, zeigt er aber zwischendurch immer wieder in seinen eingestreuten Solo-Klavierstücken. Mal juckt es ihn arabesk und elegisch in den Fingern. Oder im »Kanon Final« reibt er sich minimalistisch am Chromatischen – als wolle er zeigen, dass sein Klangglobus auch eine ganze andere Rotation besitzen kann. (Guido Fischer, Jazzthetik)
Sebastian Schunke Group are:
Sebastian Schunke, Piano
Marcel Krömker, Bass
Diego Pinera, Drums
Dan Freeman, Saxophon
Pernell Saturnino, Percussion
Sebastian Schunke wurde 1973 geboren und verbrachte seine Kindheit in Gehrden bei Hannover. Mit 6 Jahren begann seine klassische Klavierausbildung. Sie war geprägt von Beethoven, Brahms, Chopin und Debussy. Dann mit 12 Jahren entdeckte er die Musik Eddie Palmieris, Chick Coreas und Gonzalo Rubalcabas. Sebastian Schunke war begeistert vom Jazz und dessen Verbindung mit lateinamerikanischen Rhythmen.
1996, im Alter von 23 Jahren, zog es Sebastian Schunke zum ersten Mal nach New York. Fasziniert von dem Zusammenleben verschiedener Kulturen begann er sein eigenes musikalisches Konzept, die Verbindung von modernem lateinamerikanischem Jazz und europäischer Musiktradition, zu entwickeln.
Ende 1998 folgte sein zweiter fast 2-jähriger Aufenthalt in New York. Seine musikalische Entwicklung wurde dabei beeinflusst von seinen New Yorker Lehrern Garry Dial, Hilton Ruiz, Sonny Bravo und der Manhattan School of Music. Sebastian wurde Teil der New Yorker Latin Jazz Szene. Im Jahr 2000 folgte der Wechsel in die Musikmetropole Berlin, wo er sein Jazzklavierstudium an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler” Berlin absolvierte.
Seine Kompositionen beeindruckten weltberühmte Latin Jazz Musiker wie John Benitez, Antonio Sanchez, Richie Flores oder Dafnis Prieto mit denen er Anfang 2000 in New York seine international hochgelobte Debut-CD “Symbiosis” (veröffentlicht bei Timba/Edel) aufnahm. In seiner zweiten CD „Mouvement“ (veröffentlicht bei Timba/Edel) als Bandleader schuf er im Jahr 2004 ein orchestrales Gesamtkunstwerk mit Streichern, Elektronik, Gesang, E-Gitarre, Bläsern und Rhythmussection. Bei der im Jahr 2007 erschienenen CD „Vida Pura“ (veröffentlicht bei Timba/Edel), stand die kubanische Sängerin Olvido Ruiz und die Entwicklung eines eigenen Songkonzepts im Vordergrund. Auf „Vida Pura“ und „Mouvement“ vereinte Schunke international bekannte Musiker Kubas mit Vertretern der Avantgarde Szene Berlin und New Yorks. Im März 2008 nahm er die CD „Back in New York“ mit einem Allstar-Team auf. Dabei war es eine ungeheure Ehre für Schunke, dass der 9 fache Grammy Gewinner Paquito d´Rivera als Klarinettist auf allen neuen Titeln mit dabei ist. Die Musik öffnet sich auf „Back in New York“, entfernt sich weiter vom Latin Jazz, hin zu einem World Jazz eigener Schunkescher Prägung. 2011 wurde die neue CD produziert – mit seinem Berlin Quartett und Solo-Piano. VÖ ist September 2011 wieder bei dem Label Connector.
Mehrere Preise wie den Jazzpreis des Berliner Senats (2004, 2006, 2008), den Berlin Jazz Award und den CD-Kritikerpreis der kanadischen Jazz Fachpresse hat Sebastian Schunke gewonnen. Seit 2007 hat Sebastian Schunke einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik, „Hanns Eisler“, für das Jazz-Institut Berlin. Im September 2010 hatte er eine vom DAAD geförderte Gastprofessur an der Universidad de Chile, um seine Kompositionstechniken zu lehren.
Dieses Album enthält kein Booklet