Album Info

Album Veröffentlichung:
2015

HRA-Veröffentlichung:
23.04.2015

Label: MPS

Genre: Jazz

Subgenre: Modern Jazz

Interpret: Rolf Kühn Unit

Komponist: Rolf Kühn

Das Album enthält Albumcover

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Formate & Preise

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FLAC 44.1 $ 13,50
  • 1 District 7 04:37
  • 2 Black Jasmine 05:22
  • 3 Q 11 04:51
  • 4 Descendants 04:08
  • 5 Stereo 03:23
  • 6 Husky 03:04
  • 7 A Little Circus 03:11
  • 8 Shogun 06:23
  • 9 Open Windows 02:31
  • 10 Goodbye (For Buddy) 02:09
  • Total Runtime 39:39

Info zu Stereo

Ein deutscher Jazzmusiker vom Weltformat – das war und bleibt eine Rarität. Rolf Kühn zählt zu dieser Königsklasse des Jazz. Seine neue und lange erwartete Studioproduktion Stereo ist ein Kunstwerk und ein Meilenstein: Ein großartiger und fast durchsichtiger Klang verbindet sich auf diesem neuen MPS Album mit einem Erforschen und Ausloten des musikalischen Materials eines Master Musicians.

Die Schönheit des Klangs. Klar, durchsichtig, präzise. Ein Kunstwerk, nicht nur aus den tatsächlich aufgenommenen Klängen, sondern auch den nachträglich produzierten - ein wesentlicher Unterschied für den Klarinettisten, Komponisten und Klangforscher Rolf Kühn.

Bereits bei seinen Konzeptalben für MPS in den 1970er und 1980er Jahren, lag ein zentraler künstlerischer Anteil seiner Arbeit nicht nur in der Konzeptualisierung und Einspielung, sondern auch in der Produktion der Studioaufnahmen. Auch in seiner neuen Studioproduktion Stereo, der ersten für das Label Edel, geht Rolf Kühn diesen Weg. Die Aufnahmen im Berliner „Blackbird Studio“, einem Hinterhofatelier an der Spree mit einem wunderbaren „trockenen“ Klang, wurden auf getrennten Tonspuren aufgenommen, in einer Stereo-Technik, die auch visuell als Klangbild hörbar wird. Tatsächlich laufen die Klänge vor dem inneren Auge wie ein Film ab. Für diese spezielle und sehr sinnliche Produktion hat Kühn sein Berliner Trio um sich versammelt: seine „Working Band“ mit dem, feinste Nanopartikel des Klangs aufgreifenden, Schlagzeuger Christian Lillinger, dem Gitarristen und experimentellen Klangforscher Ronny Graupe und mit dem, den Klang meisterhaft grundierenden und akzentuierenden Bassisten Johannes Fink, dessen virtuose Bogenarbeit sich wie die Technik einer Kaltnadelradierung in den Klanggrund gräbt.

Rolf Kühn, Klarinette
Ronny Graupe, Gitarre
Johannes Fink, Bass
Christian Lillinger, Schlagzeug


Rolf Kühn
In nur drei Tagen nahmen Rolf Kühn und seine jungen Band-Kollegen neun Titel auf, die wegweisend für den heutigen Jazz sind. Ein weiterer Solotitel wurde kurz nach den Bandaufnahmen eingespielt. Kompositionen, die bei aller Komplexität klar und verständlich sind. Gespielt von einer Band, die jeden Titel mit höchster Energie und Spannung aufladen. Eingebettet in eine transparente und moderne Soundästhetik.

Rolf Kühn stellt höchste Ansprüche an sich und seine Musiker. Täglich übt er mehrere Stunden Klarinette, um noch besser zu spielen. Immer wieder probiert er neue Instrumente und Mundstücke, um vielleicht noch besser zu klingen. Im Zusammenspiel mit seinen Musikern experimentiert er mit neuen Sounds, Rhythmen und Harmonien. Seit acht Jahren spielt seine Rolf Kühn Unit zusammen. Ein Zusammentreffen von unterschiedlichen Generationen: Kühn wuchs in der Swing-Ära auf, spielte Free Jazz und arrangierte und komponierte für Spiel- und Fernsehfilme. Seine Musiker wurden mit Rock, Pop und elektronischer Musik sozialisiert.

Sechs der zehn Titel schrieb Kühn selbst. Erstmalig spielte er auch eine Solonummer ein: "Goodbye", eine musikalische Verbeugung an seinen Freund und Mentor, dem Klarinettisten Buddy DeFranco. Er verstarb in der Zeit als das Album entstand. Buddy DeFranco ist nur einer von vielen Namen, mit denen Rolf Kühn in den letzten 70 Jahren spielte. Weitere waren Friedrich Gulda, Benny Goodman, Tommy Dorsey, Chick Corea, Albert Mangelsdorff und natürlich sein Bruder Joachim Kühn.

Sein erstes Instrument war übrigens ein Akkordeon, das er 1936 bekam. Erst 1941 begann er mit Klarinettenunterricht. Das dritte Reich überlebte er mit viel Glück. Seine Mutter kam aus einer jüdischen Familie. Gleich nach dem Krieg begann er in Leipziger Jazzclubs zu spielen. Danach waren seine Stationen Berlin, New York, das Newport Jazz Festival, Hamburg und wieder Berlin. Und natürlich Villingen-Schwenningen. Für das dort ansässige Jazzlabel MPS (Musikproduktion Schwarzwald) nahm er sechs Alben auf. "Stereo" erscheint nun auf dem wiederbelebten MPS-Label. Und es steht für einen Neuanfang. Konsequent entwickelt Rolf Kühn sich weiter. Manchmal braucht man für die Erneuerung des Jazz einen Mann, der gerade 85 Jahre alt geworden ist.

Dieses Album enthält kein Booklet

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