Album info

Album-Release:
2020

HRA-Release:
28.08.2020

Album including Album cover Booklet (PDF)

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FLAC 88.2 $ 14.90
  • 1 The Crave 04:36
  • 2 Temptation 06:07
  • 3 Fuga y Misterio 03:34
  • 4 Between T's 02:35
  • 5 Deus Xango 05:25
  • 6 Memento 05:40
  • 7 A Bebernos los Vientos 06:39
  • 8 Nouchka 09:18
  • 9 F.T. 02:40
  • 10 Army Dreamers 05:39
  • Total Runtime 52:13

Info for Abrazo

Abrazo. Umarmung. Mal Engtanz, mal Nahkampf. Gibt es ein besseres Bild für das Duo von Akkordeonist Vincent Peirani und Sopransaxofonist Emile Parisien? „Es ist wie eine Ehe.“ sagt Peirani. „Am Anfang ist alles großartig, wunderbar, ein Paradies. Doch dann gibt es auch immer wieder Krisen, das ist ganz normal. Und jetzt gerade haben wir einfach eine riesen-Lust, zusammen zu spielen.“ Es dürfte nur wenige Musiker geben, die einander so gut kennen, wie Peirani und Parisien. Mehr als 1000 Konzerte haben die Beiden in den letzten knapp zehn Jahren zusammen gespielt, über 600 davon im Duo. Kennengelernt haben sie einander 2012 im Quartett des Schlagzeugers Daniel Humair. Auf einer Koreatour spielten sie dann, recht spontan, ein erstes nächtliches Clubkonzert im Duo. Laut Peirani eine „ca-ta-strophe! to-tal disastre!“. Doch schon kurz danach, ohne Jetlag und gut vorbereitet, machte es auf einem französischen Festival Klick und eine der wohl außergewöhnlichsten Formationen des europäischen Jazz war geboren. Im Jahr 2014 erschien das erste gemeinsame Duoalbum „Belle Epoque“ auf ACT. Schnell ging es von da an über die wichtigsten Clubs und Festivals in Frankreich und Deutschland auf Tour in die ganze Welt - nach Asien, Lateinamerika, die USA, Kanada und ganz Europa. Und in weltbekannte klassische Häuser wie die Philharmonien in Berlin, Hamburg, Essen oder Wien. Auch internationale Preise wie der Echo Jazz, Les Victoires du Jazz, der Preis der deutschen Schallplattenkritik und zahlreiche Kritikerauszeichnungen führender Jazzmagazine ließen nicht lange auf sich warten.

„Belle Epoque“, das Debüt-Album des Duos, war eine Hommage an dem Sopransaxofonisten Sidney Bechet, einen der großen Stars des frühen Jazz der 1920er Jahre und Meister der Melodie. Fast sechs Jahre haben sich Peirani und Parisien Zeit genommen für den Nachfolger. Und auch „Abrazo“ ist eine Verneigung, allerdings nicht vor einer Person, sondern einer Kunstform: Dem Tango, seiner Eleganz, Melancholie und rhythmischen und melodischen Kraft. Und wie schon bei ihrem Duo-Debüt, spielen Peirani und Parisien nicht das Material der Vorlagen, sie spielen vielmehr MIT ihm.

Stücke aus der Feder von Meistern südamerikanischer Prägung wie Astor Piazzolla, Tomás Gubitsch oder Xavier Cugat bilden dabei nur einen Teil des Repertoires. Parisiens und Peiranis Eigenkompositionen bewegen sich im Geiste des Tango, ebenso wie das Arrangement von „Army Dreamers“ aus der Feder der von Peirani tief verehrten Kate Bush. Eine erstaunliche Brücke zum Vorgängeralbum schlägt der Eröffnungs-Titel „The Crave“ des US-amerikanischen Pianisten und Bandleaders Jelly Roll Morton – einem der einflussreichsten Jazzmusiker des frühen 20sten Jahrhunderts. Es scheint, als sei „Abrazo“, nach „Belle Epoque“, der zweite Teil einer Suite und tatsächlich greifen die beiden Alben, nacheinander gehört, verblüffend ineinander.

Was all diese unterschiedlichen Elemente verbindet, ist die überdeutlich hörbare, tiefe Seelenverwandtschaft von Peirani und Parisien, die daraus resultierende Sensibilität im Zusammenspiel und ihre Ausnahmestellung als zwei der aktuell wichtigsten Innovatoren ihrer Instrumente. Irgendwas klickt hier auf ganz und gar magische Art. Und es scheint, als könnten die Zutaten für dieses traumwandlerische Zusammenspiel wirklich überall her kommen: Ganz gleich ob traditioneller oder moderner Jazz, freie Avantgarde, Klassik, Folklore, Rock, elektronische, Neue oder Alte Musik – der Hunger auf Neues, die Lust am Abenteuer scheint unersättlich. Es sind diese grenzenlose Neugier und der Drang, gemeinsam zu wachsen und immer neue Stufen zu erklimmen, die das Duo Peirani & Parisien zusammenschweißen und so einzigartig machen.

Vincent Peirani, Akkordeon
Emile Parisien, Sopransaxophon

Recorded by Boris Darley at Studio Besco, December 19 – 22, 2019
Assisted by Léo Aubry & Loïc Colin
Mixed by Boris Darley, Vincent Peirani and Emile Parisien at Studio Holy Oak
Mastered by Klaus Scheuermann
Produced by Vincent Peirani, Emile Parisien




Vincent Peirani
Der französische Akkordeonist, Sänger und Komponist Vincent Peirani wurde am 24.4.1980 in Nizza geboren. Im Alter von elf Jahren beginnt er, Akkordeon zu spielen. Ein Jahr später nimmt er am „Conservatoire National de Région“ in Nizza Unterricht in klassischer Musik für Klarinette und Akkordeon und es zeigt sich schnell seine große Begabung.

Schon im Teenageralter, zwischen 1994 und 1998, gewinnt er zahlreiche internationale Preise und Wettbewerbe für klassisches Akkordeon, darunter den Klingenthaler Akkordeonwettbewerb (Deutschland), den Preis des Akkordeonfestivals in Castelfidardo (Italien), den „Trophée Mondial at Cassino“ (Italien) und den internationalen „Reinach“ Akkordeonwettbewerb (Schweiz). Höhepunkt dieser Auszeichnungen ist 1996 der erste Platz im Wettbewerb für klassisches Akkordeon am „Conservatoire National Supérieur de Musique“ in Paris. Diese frühen Erfolge ermöglichen Vincent Peirani schnell europaweite Festivalauftritte (Bayreuth, Salzburg, Wien, Rom, Stockholm).

Mit 16 Jahren entdeckt er den Jazz – besonders die Musik von Bill Evans und der französischen Jazzrock Band „Sixun“ und beginnt im Jahr 2001 ein Jazzstudium am „Conservatoire National Supérieur de Musique“ in Paris. Anfangs erntet er mit seinem Instrument, dem Akkordeon und seiner klassischen Laufbahn eher Skepsis, überzeugt aber bald durch einen ganz neuen Blick auf das Akkordeon und macht sich so auch in der Jazzszene Frankreichs einen Namen. Seinen großen Durchbruch hat er mit dem ersten Preis der „La Défense Jazz Competition“ im Jahre 2003. Der Preis öffnet ihm die Türen für die Zusammenarbeit mit der Créme der französischen Jazzszene. Peirani beschließt, das Jazzstudium abzubrechen um mehr Zeit zum Spielen zu haben und arbeitet bald darauf mit Musikern wie Michel Portal, Daniel Humair, dem Renaud Garcia Fons Quintett, Sylvain Luc, Louis Sclavis oder Vincent Courtois. Insbesondere die Zusammenarbeiten mit Michel Portal und Daniel Humair dauern bis heute an.

Parallel verfolgt er zahlreiche eigene Projekte und schöpft dabei aus den unterschiedlichsten Genres – von Jazz, Chanson und Weltmusik über Klassik bis hin zu Heavy Rock. Zu seinen wichtigsten Projekten zählen die Band „Mésolex“, das Duo mit dem Saxofonisten Vincent Lê Quang und das Quintett „Living Being“ sowie die Zusammenarbeit mit der französisch-indonesischen Sängerin Serena Fisseau (Projekt: „Sejalan“). Mit diesen Besetzungen nimmt er zahlreiche Alben auf, darunter „Mésolex“ (2008), „Gunung Sebatu“ (2009) und „EST“ (2010).

Seit dem Jahr 2011 spielt Vincent Peirani regelmäßig im Quartett der koreanischen Sängerin Youn Sun Nah. Auf diesem Weg lernt er auch den schwedischen Gitarristen Ulf Wakenius und ACT Labelchef Siggi Loch kennen. Peirani wirkt auf dem im Februar 2012 veröffentlichten Album „Vagabond“ (ACT 9523-2) von Ulf Wakenius mit, wenig später geben beide im Duo auf Tournee und Vincent Peirani sorgt allerorts für Staunen und Begeisterung.

Auf „Lento“ (ACT 9030-2, April 2013) von Youn Sun Nah ist Vincent Peirani als Sideman zu hören. Sein ACT Debüt als Leader, „Thrill Box“ (ACT 9542-2), erschien im Mai 2013. Hier fließen all seine musikalischen Erfahrungen in ein lyrisches Album ein, welches die vielfältigen klanglichen Möglichkeiten des Akkordeons mit der Begleitung von Michael Wollny (Piano), Michel Benita (Kontrabass) sowie Michel Portal und Emile Parisienne als Gastsolisten vereint.

„Was der aus Nizza stammende Pariser dem Knopfakkordeon und der Akkordina entlockt, hat man so noch nicht gehört. Die große französische Akkordeontradition von Galliano bis Matinier scheint durch, wird aber durch einen neuen, eigenen Ausdruck gesteigert. Da spielt eine kommende Größe!“ (Süddeutsche Zeitung)



Booklet for Abrazo

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