Martha Argerich - Debut Recital Martha Argerich

Album info

Album-Release:
1995

HRA-Release:
19.12.2011

Label: Universal Music

Genre: Classical

Subgenre: Concertos

Artist: Martha Argerich

Composer: Liszt, Franz Joseph Haydn (1732-1809)

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  • 1 Scherzo No.3 in C sharp minor, Op.39 06:30
  • 2 Rhapsody (2) for Piano in B minor, Op.79, No.1 08:29
  • 3 Rhapsody (2) for Piano in G minor, Op.79, No.2 06:31
  • 4 Toccata for Piano in D minor, Op. 11 04:08
  • 5 Jeux d'eau 05:26
  • 6 Barcarolle for Piano in F sharp, Op.60 08:06
  • 7 Hungarian Rhapsody (19) for Piano, No.6 in D flat, S.244 06:22
  • 8 Lento assai - Allegro energico 03:01
  • 9 Grandioso 01:58
  • 10 Cantando espressivo 03:40
  • 11 Pesante - Recitativo 02:05
  • 12 Andante sostenuto 00:46
  • 13 Quasi Adagio 04:48
  • 14 Allegro energico 02:13
  • 15 Più mosso 01:52
  • 16 Cantando espressivo senza slentare 01:14
  • 17 Stretta quasi Presto - Presto - Prestissimo 01:13
  • 18 Andante sostenuto - Allegro moderato - Lento assai 02:58
  • Total Runtime 01:11:20

Info for Martha Argerich - Debut Recital

Auf die Vorlage des ersten Albums der argentinischen Pianistin Martha Argerich reagierte das internationale Publikum mit einem Paukenschlag der Begeisterung, der noch heute in den großen Konzertsälen der Welt widerhallt. Allein schon die Werkauswahl deutet darauf hin, daß dieses Debut ein Griff nach den Sternen werden sollte. Fünf Komponisten in knapp 45 Minuten LP-Spieldauer würdig nebeneinander zu versammeln, heißt nichts anderes, als fünf musikalische Sprachen zu sprechen – und Argerich beherrscht sie alle! Der eingangs dämonische Tonfall des cis-moll-Scherzos mündet in lichtes Dialogisieren von sanglichem Gestus und perlenden Anhängseln. Zart und wiegend strömt die Barkarole dahin, dynamisch forciert und mit nervöser Rastlosigkeit pocht Prokofjews Toccata. Versonnen und introvertiert zirkeln die Figuren in Ravels Wasserspielen ihre Kreise. Hingegen leidenschaftlich, ungestüm und zeitweise von der notwendigen Erdenschwere erfüllt erklingen die beiden berühmten Rhapsodien von Johannes Brahms. Eine Aufnahme, die als hell leuchtende Kerze auf dem Geburtstagskuchen der DGG aufs Neue erstrahlt.

Immer dann, wenn es Martha Argerich gelingt, ihr vulkanisches Temperament mit ihrem lateinischen Erbe zu vereinen, finden sich Dionysos und Apoll zu pianistischen Wunderwerken vereint. Ein Beispiel dafür bietet die frühe Einspielung des dritten Chopin-Scherzos . . . Paradox und überraschend formt sie dann ausgerechnet eines der exzentrischsten Stücke der Klavierliteratur, die h-Moll-Sonate von Franz Liszt . . . Mit ihrer fulminanten Technik, die ihr eine an keiner Stelle gefährdete, hochartikulierte Diktion gestattet, lässt sie einen riesigen Spannungsbogen entstehen, in dem alles seinen richtigen dramatischen Ort hat. Die berüchtigten Oktav-Entladung entfaltet gerade so eine atemberaubende Wirkung: Die Ekstase wird sublimiert zu einem bezwingend formlogischen Schluss. (Record Review, Julia Spinola, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04. Juni 2011)

Martha Argerich, Klavier

Aufnahme: Juli 1960 im Beethoven-Saal, Hannover von Heinz Wildhagen
Technical Credits: Karl-Heinz Schneider (Producer), Heinz Wildhagen (Engineer)


Martha Argerich
gehörte von Anfang an zu den Begünstigten des musikalischen Schicksals. Am 5. Juni 1941 in Buenos Aires geboren, wurde ihr Talent früh erkannt und gefördert. Ihr erstes Konzert gab sie im Alter von vier Jahren, dann arbeitete sie regelmäßig mit Vicente Scaramuzza und war bereits als junges Mädchen eine außergewöhnliche Virtuosin. Als 1955 ihre Familie nach Europa übersiedelte, bekam ihre Karriere den nötigen Aufwind. Unterricht bei Friedrich Gulda, Madeleine Lipatti und Nikita Magaloff sorgten noch für den Feinschliff und so war sie ausreichend qualifiziert, um 1957 den Bozener Busoni Wettbewerb und den Wettbewerb in Genf zu gewinnen. Damit begann ihre internationale Laufbahn als Konzertpianistin, die sie vor allem als Interpretin der Klavierliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts bekannt werden ließ. Dabei fühlte sie sich selber sich nicht als Spezialistin für Geläufigkeit, sondern baute vielmehr ein umfassendes und differenziertes Repertoire auf, das von Bach über Werke von Beethoven, Schumann, Liszt, Debussy und Ravel bis Bartók reicht.

Seit Martha Argerich als Siebzehnjährige mit dem zwei Generationen älteren Geiger Joseph Szigeti musizierte, hat sie sich außerdem intensiv der Kammermusik gewidmet. Ihre Tourneen führten sie an der Seite von Gidon Kremer und Mischa Maisky durch Europa, Amerika und Japan und große Teile der Literatur für vier Hände oder zwei Klaviere hat sie mit den Pianisten Nelson Freire, Stephen Bishop-Kovacevich, Nicolas Economou und Alexandre Rabinovitch gespielt. Im Laufe der Jahre war Argerich Gast bei Gidon Kremers Festival in Lockenhaus, beim Münchner Klaviersommer, bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern und den Salzburger Festspielen (1993 mit Maisky). Gemeinsam mit Claudio Abbado und den Berliner Philharmonikern trat sie mit Strauss' Burleske beim Silvesterkonzert 1992 und auch bei den Salzburger Osterfest spielen 1993 auf. Im Mai 1998 wiederum kam es in Tokyo zu einem musikalischen Gipfeltreffen zwischen Argerich, Maisky und Gidon Kremer. Anlässlich eines Gedächtniskonzertes für den Impresario Reinhard Paulsen spielten die drei Klassikstars Klaviertrios von Schostakowitsch und Tschaikowsky, deren Mitschnitte von der Presse umfassend gelobt wurden.

Martha Argerich ist der Deutschen Grammophon Gesellschaft seit 1967 eng verbunden. Es entstanden Aufnahmen mit Solowerken von Bach, Brahms, Chopin, Liszt, Prokofieff, Ravel und Schumann, Konzert-Einspielungen mit Stücken von Chopin, Liszt, Ravel und Prokofieff mit Claudio Abbado, Beethoven mit Giuseppe Sinopoli und Strawinskys Les Noces mit Leonard Bernstein. Die Einspielung der Klavierkonzerte von Shostakovitch (Nr.1) und Haydn (Nr.11) mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter Jörg Färber erhielt 1995 den renommierte japanischen Record Academy Award. Ihre Version von Tschaikowskys '1.Klavierkonzert' mit Claudio Abbado und den Berliner Philharmonikern wurde mit dem CD Compact Award 1997 ausgezeichnet. Der Kammermusik widmete sie sich in Aufnahmen mit Mstislav Rostropovich (Werke von Schumann und Chopin) und Maisky (Bachs und Beethovens Cello-Sonaten) sowie in einer Einspielung mit Bartóks Sonate für 2 Klaviere und Schlagzeug, Ravels Rapsodie espagnole und Ma Mère l'Oye (mit Nelson Freire, Peter Sadlo, Edgar Guggeis). Für ihre Aufnahme der 'Klavierkonzerte Nr.1 & 3' von Prokofieff und des '3.Klavierkonzerts' von Bartók gemeinsam mit Charles Dutoit bekam sie 1999 sogar den Grammy als 'Best Instrumental Soloist(s) Performance with Orchestra' zugesprochen.

Eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit baute sich über die Jahre hinweg zwischen von Martha Argerich und dem Geiger Gidon Kremer auf. Sie ist dokumentiert durch die Aufnahmen von Schumanns 'Violin-Sonaten', Werken von Bartók, Janácek und Messiaen (Prix Caecilia 1991), Mendelssohns Konzert für Violine und Klavier (mit dem Orpheus Chamber Orchestra) sowie von Prokofieff-Stücken (Record Academy Award 1992, Diapason d'Or 1992, Edison Award 1993). Ein herausragendes musikalisches Projekt beider Künstler bleibt dabei die Gesamtaufnahme von Beethovens 'Violin-Sonaten' (Nr. 1-3: Record Academy Award 1985), die sie 1995 mit der Veröffentlichung der 'Sonaten op. 47 ('Kreutzer-Sonate') und op. 96' abgeschlossen haben.

Zu den aktuellen Aufnahmen gehören schließlich die Live-Aufnahme der Beethovenschen 'Klavierkonzerte Nr.2 und Nr.3' mit Claudio Abbado und dem Mahler Chamber Orchestra aus Ferrara (2004), die Duo-Programme mit Mischa Maisky mit Sonaten von Chopin, Franck und Debussy 'Live In Japan' (2001) und 'In Concert' mit Werken von Strawinsky, Prokofieff und Shostakovich (2005), das ungewöhnliche Starquartett mit Gidon Kremer, Yuri Bashmet an der Bratsche und ebenfalls Mischa Maisky am Cello, das sich Werken von Clara Schumann (Fantasiestück op.88) und Johannes Brahms (Klavierquartett op.25) widmete (2002) und die hochgelobte Zusammenarbeit mit dem russischen Kollegen Mikhail Pletnev 'Cinderella Suite / Ma Mère l'Oye' (2004), der eigens aus diesem Anlass die Werke von Prokofieff und Ravel für zwei Klavier transkribiert hatte. 6/2005

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