![Cover Lullaby](https://storage.highresaudio.com/web/imgcache/b3a648ad6096c78f67bce77d31df18ca/5kfrun-lullaby-preview-m3_500x500.jpg)
Album info
Album-Release:
2025
HRA-Release:
14.02.2025
Label: ECM Records
Genre: Jazz
Subgenre: Contemporary Jazz
Artist: Mathias Eick, Kristjan Randalu, Ole Morten Vågan, Hans Hulbækmo
Album including Album cover Booklet (PDF)
I`m sorry!
Dear HIGHRESAUDIO Visitor,
due to territorial constraints and also different releases dates in each country you currently can`t purchase this album. We are updating our release dates twice a week. So, please feel free to check from time-to-time, if the album is available for your country.
We suggest, that you bookmark the album and use our Short List function.
Thank you for your understanding and patience.
Yours sincerely, HIGHRESAUDIO
- 1 September 05:16
- 2 Lullaby 06:57
- 3 Partisan 04:54
- 4 My Love 06:10
- 5 May 04:42
- 6 Hope 04:50
- 7 Free 05:42
- 8 Vejle (for Geir) 06:53
Info for Lullaby
Für Lullaby greift der norwegische Trompeter Mathias Eick auf die Quartett-Formation zurück. In diesem Programm zeigt er all seinen Einfallsreichtum und seine improvisatorischen Qualitäten; er wird dabei von den ECM-Vertrauten Kristjan Randalu und Ole Morten Vågan am Klavier und Bass sowie dem Neuzugang Hans Hulbækmo am Schlagzeug begleitet. In diesen melodiösen Stücken herrscht ein Gefühl der Unbekümmertheit vor, wie die Musiker sanft zwischen den Harmonien hin- und herwechseln und gemeinsam einen Schwung aus den Formen heraus aufbauen. Eicks sofort erkennbarer und attraktiver Ton wird oft mit Randalus abwechselnd lyrischen und energiegeladenen Keyboard-Flügen konfrontiert, die sich über eine treibende, immer einnehmende Rhythmusgruppe erheben.
„Jedes Mal, wenn ich in eine neue Schreibphase eintrete – normalerweise für mein nächstes Album –, versuche ich, woanders hinzugehen, neue Stile und neue Musiker auszuprobieren“, bemerkt Mathias. „Bei Ravensburg und When We Leave war ich mit dem Sound und der Konstellation so zufrieden, dass ich – in einer für meine Verhältnisse ungewöhnlichen Wendung der Ereignisse – zwei Alben im gleichen Kontext und Geist gemacht habe. Aber im Nachhinein hat es mich auch daran erinnert, dass ich mich weiterentwickeln und mich selbst herausfordern möchte, neue Richtungen zu finden.“
Die pastoralen, oft folkig angehauchten, filmischen Landschaften, die Mathias‘ frühere Platten kennzeichneten, lassen hier sanft nach und machen Platz für ein engeres Zusammenspiel des Quartetts – obwohl der zutiefst melancholische Kompositionsansatz des Trompeters erhalten bleibt. Hulbækmo – der „Joker“ – die tiefen Drum-Grooves sind allgegenwärtig, manchmal ziemlich dominant, wie im eröffnenden „September“, und werden immer von Eicks wehmütigen melodischen Entwicklungen begrüßt. Balladen sind gleichermaßen vertreten und beleuchten ein eher jazzig-traditionelles Zusammenspiel – „Lullaby“ veranschaulicht die Ausdrucksqualität der Gruppe in einem solchen balladenhaften Kontext aus einer eher kontemplativen Perspektive, da es im Gefolge der jüngsten tragischen Ereignisse in Israel und Gaza geschrieben wurde.
Es ist jedoch nicht ausschließlich die Tragödie, die die Musik auf Mathias‘ neuem Album inspiriert hat. „My Love“ zum Beispiel widmete der Trompeter seiner Frau. Er spielte es ihr, begleitet von einer Band, an dem Tag, als er ihr einen Heiratsantrag machte. Es ist eine beeindruckende Midtempo-Jazznummer, getragen von den fließenden Impulsen jedes Spielers und wie immer von Mathias‘ tief melodischem Geist. Bei diesem Song, wie auch bei dem eindringlichen „Partisan“, helfen Morten Vågans geformte Basslinien, den klaren Ausdruck der Melodien zu definieren und einen besonderen Drive zu erzeugen, den die Trommeln aufnehmen und ausbauen.
„May“, sicherlich eines der unmittelbareren Stücke auf der Platte, hebt Mathias‘ Solistenstimme hervor, während „Hope“ sich auf die weitläufigere Dynamik des Quartetts konzentriert. Letzteres enthält ein besonders sensibles Solo des „extrem brillanten“ (Eick) Randalu. Mathias betont, wie wichtig es ist, endlich mit dem estnischen Pianisten zusammenzuarbeiten, und wie „aufregend es war, mein Spiel in Abstimmung mit ihm zu entwickeln – ich habe dabei viel gelernt. Ich wollte seit etwa einem Jahrzehnt mit Kristjan aufnehmen. Und ich wusste sofort, dass ich schreiben konnte, was ich wollte, und es ihm einfach überlassen konnte, die Lücken zu füllen.“
Ole Morten Vågans zart konturierte Pizzicato-Linien verleihen einem Großteil des Albums eine besonders spürbare Dynamik, während seine Arco-Striche auf „Free“ Obertöne über einer atmosphärischen Struktur kratzen, die für ihr letztes, temperamentveränderndes Drittel an Fahrt aufnimmt. Mathias und Vågan haben eine gemeinsame Vergangenheit – sie haben vor 24 Jahren zusammen in Trondheim studiert und standen mit mehreren Gruppen auf der Bühne, darunter auch mit der Band des Bassisten, Motif. „Er war schon immer einen Schritt voraus“, bemerkt Mathias über seinen Mitreisenden. „Er ist ein Virtuose und es war schon immer mein Traum, ihn in meiner Gruppe zu haben.“
„Vejle for Geir“ – wieder eingeleitet durch Vågans tiefe Arco-Anschwellen – ist ein spätes Crescendo in jazzigeres Terrain, dessen treibender Puls vielleicht die andere Inspiration offenbart, die Mathias beim Schreiben der Musik für Lullaby im Sinn hatte: „Ich bin so inspiriert von ECM-Aufnahmen aus den 70ern, insbesondere von den Keith-Jarrett-Alben mit dem sogenannten European Quartet – die Freiheit, die sie hatten. Alben, die Meilensteine im Leben vieler Menschen sind, auch in meinem. Meine Idee war also, eine Band zu gründen, die von dieser Energie – einer anderen Energie – und diesem akustischen Sound beeinflusst ist.“
Das Album wurde im Rainbow Studio in Oslo aufgenommen und von Manfred Eicher produziert.
Mathias Eick, Trompete, Gesang, Keyboard
Kristjan Randalu, Klavier
Ole Morten Vågan, Kontrabass
Hans Hulbækmo, Schlagzeug
Mathias Eick
ist das, was man ein musikalisches Allround-Talent nennt. Bis heute lässt er sich nicht auf einen Stil festlegen. Er mischt seit gut zehn Jahren in der progressiven norwegischen Jazzszene mit, nimmt Alben mit Heavy-Metal- und psychedelischen Rockgruppen auf, spielt in Bigbands und begleitet Singer/Songwriter wie seinen Landsmann Thomas Dybdahl. Darüber hinaus beherscht Eick mehrere Instrumente: Sein bevorzugtes ist zwar die Trompete, aber die tauscht er auch gerne mal aus gegen Vibraphon, Kontrabass, Piano, Gitarre oder, wie er selbst lakonisch meint, “jedes andere Instrument, das eben gerade gebraucht wird”. Die Musikalität wurde ihm und seinen Geschwistern von Vater Jürgen, einem Jazzmusiker, gewissermaßen in die Wiege gelegt. Schwester Trude (Jahrgang 1969) kennt man seit ihrer Mitwirkung in Bugge Wesseltofts bahnbrechender NuJazz-Band New Conception of Jazz und Bruder Johannes (Jahrgang 1964) spielte als Bassist u.a. schon mit Christian Wallumrød, Sidsel Endresen und Elin Rosseland. Nesthäkchen Mathias (Jahrgang 1979) profitierte aber offensichtlich am meisten von dem hochmusikalischen Umfeld, in dem es aufwuchs. Heute gerade einmal knapp über 30 Jahre alt, zählt Mathias Eick schon zu den profiliertesten Musikern der gesamten norwegischen Szene. Nach den primären Einflüssen auf seine stilistische Evolution als Solist befragt, zitiert Mathias Eick Miles Davis, Clifford Brown, Kenny Wheeler und Tomasz Stanko sowie seine Landsmänner Arve Henriksen und Nils Petter Molvær.
Schon in der Zeit, als er noch in Drammen und Trondheim Musik studierte, sammelte Eick bei Auftritten mit der Kultband Jaga Jazzist (der er noch heute angehört) und dem Trondheim Jazz Orchestra (mit Gastsolisten wie Chick Corea und Pat Metheny) wichtige Spielerfahrungen. 2002 stößt er – für ein norwegisches Jazztalent fast zwangsläufig – zum Kreis der ECM-Musiker und ist in den kommenden Jahren an Einspielungen des amerikanisch-norwegischen Gitarristen Jacob Young (“Evening Falls”, 2002, und “Sideways”, 2006) und der finnischen Pianistin/Harfenistin Iro Haarla (“Northbound”, 2004) beteiligt. Die nächste Stufe auf der Karriereleiter erklimmt er 2007: Zum einen erhält er in diesem Jahr den von der Vereinigung der Internationalen Jazzfestivals vergebenen “International Jazz Award For New Talent”, zum anderen darf er den französischen Schlagzeuger Manu Katché bei der Aufnahme seines neuen Albums “Playground” begleiten. ECM-Produzent Manfred Eicher, der Eicks Entwicklung aufmerksam verfolgt hatte, wartet noch mit einer besonderen Überraschung auf: er bietet dem Trompeter an, sein Solodebütalbum zu produzieren und bei ECM herauszubringen. “The Door”, eingespielt mit Pianist Jon Balke, Bassist Audun Erlien, Schlagzeuger Audun Kleive und Pedal-Steel-Gitarrist Stian Carstensen, erscheint 2008 und erhält international glänzende Kritiken. “The Door” zeichnete sich durch geschwungenen Lyrizismus und klar abgegrenzte Melodien sowie einen ausgeprägten Sinn für weite Räume in den Kompositionen aus, aber auch durch schneidige, erregende und offene Improvisationen.
Im Dezember 2009 und Januar 2010 geht er mit einem siebenköpfigen Ensemble erneut ins Studio, um für ECM sein zweites Album “Skala” aufzunehmen. Diesmal begleiten ihn neben Erlien Tenorsaxophonist Tore Brunborg, Pianist Andreas Ulvo, Keyboarder Morten Qvenild, Harfenistin Sidsel Walstad sowie dei beiden Schlagzeuger Torstein Lofthus und Gard Nilssen. Die acht sehr stimmungsvollen Stücke stammen zwar allesamt aus Eicks Feder, enthalten aber mehr oder weniger versteckte Referenzen zu Werken von Edvard Grieg, Keith Jarrett, Jan Garbarek, Joni Mitchell, Sting, Radiohead und sogar Elton John. Fast zeitgleich mit “Skala” erscheint außerdem ein neues Album des Iro Haarla Quintet (“Verspers”), auf dem Eick ebenfalls zu hören ist. Auch auf dem jüngsten Jaga-Jazzist-Album “One-Armed Bandit”, das 2010 erschienen ist, kann man den Allround-Musiker wieder in verschiedenen Rollen erleben. Keine Frage: Mathias Eick befindet sich auf bestem Wege, ein neuer “Superstar” der unglaublich produktiven norwegischen Musikszene zu werden.
Booklet for Lullaby