Lars Danielsson, Verneri Pohjola, John Parricelli – TRIO

Review Lars Danielsson, Verneri Pohjola, John Parricelli – TRIO

Dass ein Label ein Weingut als Partner angibt, findet sich nicht alle Tage. ACT hat das zum zweiten Mal getan, wiederum mit dem Château Palmer. Dieses mal allerdings war das bekannte Weingut im Bordeaux zugleich auch der Aufnahmeort. Und aufgenommen wurde TRIO, das neue Album des schwedischen Bassisten und Cellisten Lars Danielsson, eingespielt mit dem finnischen Trompeters Verneri Pohjola und dem britischen Gitarristen John Parricelli.

Natürlich kann sich die PR nicht bändigen und verspricht vollmundig, der Aufnahme sei gelungen, „die Magie einzufangen, die entsteht, wenn außergewöhnliche Künstler an einem außergewöhnlichen Ort zusammenkommen“. Der Abgang dieser Zeilen ob des berechenbaren Werbesprechs mag gemischt ausfallen. Für die Musik gilt das nicht. Zum Glück.

Was Danielsson, Pohjola und Parricelli in einem Salon des Wein-Schlosses eingespielt haben, ist geprägt von Intimität. Le Calme au Château – Ruhe im Schloss – begrüßt den Hörer mit sanften Akustik-Klängen, quasi als Einstimmung auf eine gut 40-minütige Entspannungsreise. Doch nicht über alle Titel hinweg säuselt Pohjolas Trompete so windig, zupft Parricelli die Akustikgitarre so klassisch und meldet sich der Bass derart zart zu Wort. Der zweite Titel Cattussella scheint das Thema aufzunehmen und fortzuführen, mit mehr Freiheit und den ersten Soli.

Gold In Them Hills als ein geradezu freundliche gestimmter Titel bietet den Gegenpart zur getragen aristokratischen Stimmung von L’epoque. Und erstaunlich munter geht Playing With The Groove zu Werke, aber selbst hier ist zu spüren, dass TRIO ein zurückhaltendes, emotionales und atmendes Album sein möchte. Das liegt zum Teil natürlich auch an der Instrumentierung, der jegliches perkussive Element fehlt. Kein Piano, keine Percussion, schon gar kein Schlagzeug – das unterstreicht das tragende Element den Tönen in ganz anderer Intensität. Genau das ist es, was die Atmosphäre entspannt.

Die Intimität von TRIO unterstreicht auch dessen Mix Die Instrumente sind recht dicht aneinander gerückt, die Gitarre links, die Trompete rechts, Bass und Cello leicht im Hintergrund mittig. Das klingt kompakt und ist es auch. Zugleich vermeidet das Set-up, dass der Raum die Musik verschluckt. Mittendrin, statt nur davor, könnte man meinen. Und mitunter fühlt es sich auch wirklich so an.

Chapeaux, au trio du Château! (Thomas Semmler, HighResMac)

Lars Danielsson, Kontrabass & Cello
Verneri Pohjola, Trompete
John Parricelli, Gitarre

Foto: Julien Mignot

Lars Danielsson, Verneri Pohjola, John Parricelli – TRIO

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