Margret Koell & Stefan Temmingh


Biographie Margret Koell & Stefan Temmingh


Stefan Temmingh
Ob man Stefan Temmingh als „Nachfolger von Frans Brüggen“, als „Faun mit der Blockflöte“ oder als „Revolutionär auf seinem Instrument“ bezeichnet – eins ist klar: der Südafrikaner, der 2022 mit dem OPUS Klassik ausgezeichnet wurde, gehört zur Weltspitze auf der Blockflöte.

Ein Blick auf seine Projekte und Diskographie zeigt, dass hier ein Künstler am Werk ist, der nicht nur wiederholt, sondern neue Traditionen schafft und Maßstäbe setzt. Bereits mit seinem ersten Album „Corelli à la mode“ gelang es ihm, die Grenzen von Repertoire und Klang zu sprengen: „Noch nie hat man von einer Blockflöte Töne gehört, die so mühelos und so differenziert auf der gesamten Bandbreite von Klangfarbe und Dynamik gespielt wurden.“ (Corriere della Sera). 2014 und 2015 erschienen bei SONY/dhm seine CDs „Inspired by Song“ und „Birds“ zusammen mit der Sopranistin Dorothee Mields, beide von der Kritik hochgelobt. Für „Birds“ erhielt er 2016 den ECHO Klassik als Instrumentalist des Jahres. 2017 hat Stefan Temmingh mit Capricornus Consort Basel die kompletten Blockflötenkonzerte von Antonio Vivaldi eingespielt, wofür er 2018 mit einem International Classical Music Award, der Editor’s Choice des Gramophone Magazine und dem französischen Diapason d’or als „die neue Referenz für dieses Repertoire“ (Diapason) ausgezeichnet wurde. Es folgten seine Händel-Duo-CD (2019) mit der Cembalistin Wiebke Weidanz, seine dritte Aufnahme mit Dorothee Mields „Telemann“ (2020) und die mit dem OPUS Klassik ausgezeichnete CD „Leipzig 1723“ (2021) mit Blockflötenkonzerten von Bach, Fasch, Graupner und Telemann, wieder mit Capricornus Consort Basel. Seine neueste Einspielung ist „Sound Stories“ im Duo mit der Barockharfenistin Margret Koell (Accent, Okt. 2024).

Als Spezialist für Alte Musik beherrscht Stefan Temmingh die komplette Originalliteratur für Blockflöte. Er tritt weltweit als Kammermusiker und mit seinem Ensemble bei diversen Festivals und Konzertreihen auf, z. B. dem Bachfest Leipzig, den Händel-Festspielen in Halle und in Göttingen, dem Musikfest Bremen, den Bachwochen Thüringen, an der Alten Oper Frankfurt, im Pierre Boulez Saal Berlin, beim Mosel Musikfestival, dem Kissinger Sommer, den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, der Styriarte Graz, dem Grafenegg Festival, bei Oude Muziek Utrecht, dem Boston Early Music Festival, im NCPA Beijing oder der Shanghai Concert Hall.

Als Solist gastiert Stefan Temmingh international mit Barock-, Kammer- und Sinfonieorchestern, z. B. mit der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern, dem Estonian National Symphony Orchestra, der Filarmonica La Toscanini Parma, den Bochumer Symphonikern, dem Stuttgarter Kammerorchester, dem WDR Funkhausorchester, der Hong Kong Sinfonietta, dem Cape Philharmonic Orchestra Kapstadt oder bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Seit 2017 verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Schweizer Barockorchester Capricornus Consort Basel. Stefan Temminghs Engagement reicht von Alter bis hin zu Neuer Musik: Regelmäßig initiiert und spielt er (Ur-)Aufführungen zeitgenössischer Blockflötenkonzerte. Immer wieder übernimmt er seit 2015 auch die Leitung seiner Orchesterkonzerte und -projekte vom Solistenpult aus.

Geboren in Kapstadt, stammt Stefan Temmingh aus einer südafrikanisch-holländischen Musikerfamilie und lebt heute in München und Freiburg. Anfangs nahm er Unterricht bei Markus Zahnhausen in München, gefolgt von einem Studium bei Prof. Michael Schneider in Frankfurt. Seit Herbst 2019 unterrichtet er als Professor an der Hochschule für Musik Freiburg.

Margret Koell
ist eine der international führenden Vertreter*innen auf dem Gebiet der historischen Harfe. Sie tritt weltweit als Solistin, Kammermusikerin und Continuospielerin mit verschiedenen Barockensembles und Orchestern auf: Als feste Harfenistin mit Il Giardino Armonico und der Accademia Bizantina, als Gastsolistin u.a. mit der Akademie für Alte Musik Berlin, B‘Rock oder Concerto Köln. Sie gastierte bei den Salzburger Festspielen, am Covent Garden, Theater an der Wien, an der Opéra Garnier Paris, der Bayerischen Staatsoper, der Mailänder Scala, in der Elbphilharmonie Hamburg und im Pierre Boulez Saal Berlin. Zudem ist sie seit 1988 Mitglied des zeitgenössischen Kammermusik-Ensembles Die Knödel und tourt mit ihnen weltweit.

Ihre renommierten Kammermusikpartner*innen sind Luca Pianca, Dmitry Sinkovsky, Stefan Temmingh, Michele Pasotti, Benedikt Kristjánsson und Roberta Invernizzi. Margret Koell hat an zahlreichen CD-Produktionen, Rundfunkaufnahmen und Tourneen teilgenommen, u.a. mit Cecilia Bartoli, Isabelle Faust, Sonia Prina oder Roberta Invernizzi. Sie hat sieben eigene CDs veröffentlicht: Bereits ihre erste Aufnahme „L’arpa di Partenope” mit neapolitanischer Musik des 17. Jahrhunderts wurde mit dem Diapason d’or ausgezeichnet. Ihre Solo-CD „Silent Dance“ mit Werken von Dowland und Purcell wurde 2023 auf die Longlist des Preises der Deutschen Schallplattenkritik gewählt. Ihre neueste Einspielung „Wondrous Machine“ (Accent) mit Concerti von Händel und schottischen Tunes, begleitet von ihrem Ensemble „Between the Strings“, erschien Ende 2023.

Einer ihrer Konzerthöhepunkte war die Eröffnung der Elbphilharmonie in Hamburg, wo Margret Koell im Duo mit Countertenor Philippe Jaroussky auftrat. Zu ihren jüngsten Engagements zählen Auftritte mit ihrem Ensemble bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, Duos im Pierre-Boulez-Saal Berlin mit Benedikt Kristjánsson und mit Stefan Temmingh, sowie Rezitals und Tourneen in Großbritannien, Spanien, Deutschland, Kolumbien und Japan. In ihren Konzerten spielt Margret Koell regelmäßig Werke zeitgenössischer Komponist*innen für historische Harfe, die sie auch selbst in Auftrag gibt.

Margret Koell ist Gründerin von Harfenlabor, einer interdisziplinären Plattform für historische und zeitgenössische Aufführungspraxis auf historischen Harfen, die Anstöße zum kritischen Diskurs geben und Impulsgeber für neue performative und interpretative Ansätze sein soll. Seit 2021 veranstaltet sie mit Harfenlabor die Harfenbiennale Innsbruck.



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