El Niño Machuca
Biographie El Niño Machuca
Eine alte Flamenco-Gitarre, die versteckt in einem Schrank des elterlichen Hauses schlummerte, weckte bei dem damals zwölfjährigen Paco Machuca die Lust am Musizieren. Als Entdecker und Abenteurer streifte er fortan durch die Welt der Musik. Neben den Stil- und Spielarten des Flamenco, hatte es dem in Sevilla als Francisco de Asis Machuca Borjas geborenen Paco „El Niño“ Machuca der Jazz angetan. Auf „Searching your South | Buscando tu Sur“, fächert er seine in jahrelanger Übung perfektionierte Kunst auf, inspiriert vom Flamenco. Verknüpft mit der Transparenz seiner mediterranen Jazz-Philosophie, erzeugen die 14 Album-Tracks ein Gefühl von unbeschwerter Leichtigkeit und filigraner Eleganz.
Barney Kessels „Swingin Easy“ schwingt in Paco Machucas Kompositionen wie dem sanften “Cortijo de Cuarto” oder dem flirrenden „Mediodia“ mit. Als passionierte Exkursionen ins Herz des Flamenco, die stets durchdrungen sind von den Harmonien der Jazz-Gitarre, versteht der Andalusier seine heiter und unbekümmert klingenden Tracks wie „Cactus“, „Rosetta“ und „Cuartus.“
Mit schier unbekümmerter Spielfreude, die gepaart ist mit Pacos natureigener Technik, ist „Buscando tu Sur“ ein Songwerk, das keineswegs nur die Herzen jazzgitarristisch und flamencotechnisch orientierte Insider zu erobern versteht. Weich und elastisch bewegt sich die Musik, die sich zu einem formidablen und im höchsten Maße eingängigen Jazz-Flamenco-Fusion-Werk verdichtet. Immer aus der Perspektive des Jazz-Gitarristen präsentiert er sich als musikalischer Visionär voll Kraft und Charakter.
El Niño Machuca, inspiriert durch die Kunst des „Cante Jondo“ die er bei seinem Großvater erlebte, lernte von seinem älteren Bruder Ramon die Kenntnis über die Jazz- und Rockkultur, zeigt sich als ein von subtilem Euphemismus geprägter Gitarrist. Als Meister impressionistischer Poesie, der mit zarten, sparsamen Preziosen ebenso zu überzeugen versteht, wie mit seinen perkussiv akzentuierten Linien, muss keine Vergleiche mit Paco de Lucia, Al DiMeola oder John McLaughlin fürchten. Paco Machucas musikalischer Weg war zunächst geprägt von der 1988 gegründeten Band No Me Pises Que Llevo Chanclas, mit der er in Spanien viele Top-Hits sowie Gold- und Platin- Auszeichnungen landete.
1996 verließ er die Band, um fortan seine Solo-Karriere voranzutreiben, die ihn mit Künstlern wie Antonio Flores, Alex Ortiz oder Jakim zusammenbrachte. Mit seiner ersten Solo-Aufnahme hat Paco „El Niño“ Machuca nun eine neue Form der Fusion von Jazz-Gitarre und Flamenco-Rhythmen, wie Tangos und Bulerias, entwickelt. Neben Eigenkompositionen enthält das Album u.a. auch eine Version des bekannten „Tu me camélas" von Paco Ortega sowie eine Vertonung von Federico Garcia Lorcas „La leyenda del tiempo“ sowie andere Songs die durch den unvergesslichen Camarón de la Isla zu Klassikern wurden. Unterstützt wird er dabei von dem Bassisten Neil Doyle (Neuseeland), dem Perkussionisten Pablo Nuñez und Javi Ceballos an der Spanischen Gitarre.