Biographie Jonatan Alvarado & Ariel Abramovich


Jonatan Alvarado
singt und spielt (sehr) alte Lieder, die in über die ganze Welt verstreuten Manuskripten des Mittelalters und der Renaissance oder in den mündlichen Traditionen Europas und Amerikas überliefert sind. Seine ersten musikalischen Schritte machte er unter der Leitung von Amalia Guaragna in der Gitarrenklasse des Konservatoriums und in den städtischen Chören von Mercedes, Buenos Aires. Anschliessend studierte er Orchesterleitung, Chorleitung und Komposition an der Universität von La Plata. Im Jahr 2011 zog er in die Niederlande, wo er in Amsterdam in den Klassen von Xenia Meijer und Fred Jacobs sein Studium in Gesang und Laute mit Auszeichnung abschloss. Seine Spezialisierung auf das Repertoire des Mittelalters und der Renaissance entwickelte er unter der Leitung von Dr. Rebecca Stewart.

Er ist musikalischer Leiter und Mitbegründer – zusammen mit dem Portugiesen Nuno Atalaia – des Ensembles Seconda Pratica, das sich auf die Aufführung iberoamerikanischer Musik des 15. bis 17. Jahrhunderts spezialisiert hat. Ausserdem ist er Mitglied von Da Tempera Velha, dem Sollazo Ensemble und Concerto di Margherita.

Er arbeitet regelmässig mit dem Lautenisten Ariel Abramovich und den Gitarristen Jessica Denys und Samuel Diz sowie mit den Ensembles Armonía Concertada und ClubMédieval zusammen.

Seine erste Solo-CD «Pajarillos Fugitivos» (Ayros 2018) wurde für die International Classical Music Awards in der Kategorie ‘Best Early Music Vocal Album’ nominiert. Er ist auf den wichtigsten Festivals und Bühnen aufgetreten, von Boston bis Utrecht, vom Bimhuis in Amsterdam und dem Konzerthaus in Wien bis zur Minatomirai Hall in Yokohama.

Jonatans musikalische Neugier umfasst völlig unterschiedliche Projekte, die dabei stets unter dem gemeinsamen Nenner einer historisch informierten Arbeit mit Quellen und historischen Instrumenten stehen, wie bei der Wiederherstellung der unveröffentlichten Liederbücher des spanischen republikanischen Exils, der Interpretation des Tangos und des argentinischen Liedes aus dem frühen 20. Jahrhundert in seinem zweiten Soloalbum «Voces de Bronce» (TRPTK, 2023) oder der Wiederherstellung des mittelalterlichen Musikarchivs der Kathedrale von Tui.

Ariel Abramovich
studierte Laute und Vihuela bei Hopkinson Smith an der Schola Cantorum Basiliensis und anschliessend in Frankreich bei Eugène Ferré. 1998 gründete er El Cortesano mit dem Countertenor José Hernández-Pastor, um das spanische Vihuela-Repertoire zu erforschen. 2002 veröffentlichte das Duo ihr erstes Album, das ausschliesslich dem Vihuela-Komponisten Estevan Daça aus Valladolid gewidmet war. Im Jahr 2009 veröffentlichten sie ein Album, das einem anderen selten gehörten Vihuela-Komponisten gewidmet ist, dem in Salamanca geborenen Diego Pisador.

Im Jahr 2008 begann er zusammen mit dem Tenor John Potter sich mit dem englischen Lautenliedrepertoire des 16. und 17. Jahrhunderts zu beschäftigen. Dieses Duo wurde zum Katalysator für die Aufnahmen «Amores Pasados» und «Secret History» bei ECM mit Anna Maria Friman und Jacob Heringman. Ihr Projekt «Alternative History» interpretiert die Polyphonie der Renaissance als Lautengesang neu (wie es Musiker im 16. und 17. Jahrhundert getan hätten) und es hat neue Musik bei den Rockmusikern John Paul Jones (Led Zeppelin), Tony Banks (Genesis) und Sting in Auftrag gegeben. Zusammen mit Jacob Heringman hat Ariel bei Arcana Cifras Imagnarias veröffentlicht, ein Album mit Intabulierungen für zwei Vihuelas.

2013 gründete Ariel das Duo Armonía Concertada mit der Sängerin María Cristina Kiehr, ein Projekt, das sich dem iberischen Repertoire des 16. Jahrhunderts für Stimme und gezupften Saiteninstrumenten widmet.

Aktuell arbeitet er auch mit der französischen Sopranistin Perrine Devillers, dem argentinischen Tenor Jonatan Alvarado, der nordamerikanischen Sopranistin Anne-Kathryn Olsen und der argentinischen Sopranistin Nadia Szachniuk zusammen.

Ariel ist auch als Lehrer tätig und hat Meisterkurse an Konservatorien und Bildungseinrichtungen in der ganzen Welt gegeben, darunter in Spanien, Deutschland, Brasilien, Argentinien, den USA, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Kolumbien, Ecuador und Uruguay.



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