Biographie Stuttgarter Kammerorchester & Wolfram Christ


Wolfram Christ
der Musikwelt als einer der führenden Bratschisten bekannt - u.a. als langjähriger erster Solobratschist der Berliner Philharmoniker und Professor an der Musikhochschule Freiburg - hat sich zudem seit nunmehr 15 Jahren einen Namen als Dirigent ersten Ranges erworben.

Viel bewundert für seine künstlerische Integrität und einfühlsamen Interpretationen hat er bereits bei Orchestern auf fünf Kontinenten gastiert, darunter beim Scottish Chamber Orchestra, dem Royal Danish Orchestra Kopenhagen, dem Iceland Symphony Orchestra, dem Orchestra Mozart Bologna, dem Maggio Musicale Fiorentino, dem Baskischen Nationalorchester San Sebastián, dem Simón Bolívar Orchestra Caracas, der Auckland Philharmonia, dem KwaZulu Natal Philharmonic Orchestra Durban, dem Kansai Philharmonic Orchestra in Japan, der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken sowie dem Münchener Kammerorchester, der Camerata Madrid und dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim.

Von 2004 bis 2008 war Wolfram Christ Chefdirigent des Kurpfälzischen Kammerorchesters Mannheim. Für die schöpferisch-erfolgreiche Zusammenarbeit mit international anerkannten Solisten wie Klarinettistin Sabine Meyer, Flötist Emmanuel Pahud und Violinist Renaud Capuçon und die rege Konzerttätigkeit des Orchesters bei Gastspielen im In- und Ausland waren Wolfram Christs Renommee und seine überragende Musikalität ausschlaggebend.

Seit 2003 arbeitet Wolfram Christ als Solist und als Dirigent intensiv und kontinuierlich mit dem Stuttgarter Kammerorchester zusammen, dessen Erster Gastdirigent er von 2009 bis 2013 war. Höhepunkte dieser Kollaboration waren die Auftritte beim Schleswig-Holstein Musikfestival und dem Luzern Festival 2011, eine umfangreiche Südamerika-Tournee 2012 und die Zusammenarbeit mit Pianistin Hélène Grimaud im Jahr 2013.

Die im Januar 2014 bei hännsler CLASSIC erschienene Einspielung Wolfram Christs mit dem Stuttgarter Kammerorchester der „Hamburger Sinfonien“ von C. P. E. Bach erfuhr in der Fachpresse höchstes Lob und gilt gemeinhin als die optimale Aufnahme dieser Werke. Marcus Stäbler (Neue Zürcher Zeitung) bezeichnete sie als ein „diskographisches Ausrufezeichen“, das rhythmische Präzision mit Musizierlust verbinde.

Das Stuttgarter Kammerorchester
begeistert seit über 70 Jahren durch seine Verbindung von Tradition und Gegenwart. Chefdirigent Matthias Foremny vermag das Ensemble vielseitig zu präsentieren und um wertvolle Impulse zu bereichern. Er erweitert das Repertoire des Orchesters regelmäßig durch die Wiederentdeckung selten gespielter Werke aller Epochen und ermöglicht damit dem Publikum spannende Hörerlebnisse.

Einen Akzent setzt das Stuttgarter Kammerorchester auf Neue Musik und arbeitet mit herausragenden Künstlern und Ensembles wie etwa Johannes Kalitzke, Rupert Huber, Peter Rundel, mit dem SWR Vokalensemble, den Neuen Vocalsolisten, dem Aleph Gitarrenquartett und dem ensemble ascolta zusammen. Zahlreiche Uraufführungen, beispielsweise von Michael Pelzel, Michael Wertmüller, Mauricio Sotelo, Robert Moran, Gerd Kühr und Helmut Oehring stehen für den Drang nach Unbekanntem und den Mut, neue Wege zu gehen. Das Stuttgarter Kammerorchester setzt damit den Weg seines einstigen Chefdirigenten Dennis Russell Davies fort und macht sich zu einer spannenden Suche in die Gegenwart auf; Davies ist dem Klangkörper bis heute als Ehrendirigent verbunden.

In den Reihen Neue S@ITEN und SKO Sternstunden bringt das Orchester seine stilistische Bandbreite und die Lust am Experimentellen zum Ausdruck. So lassen etwa Konzerte mit dem legendären Avishai Cohen Trio, dem Jazzvirtuosen Richard Galliano oder die Fusion von Streicherklang und Flamencotanz Genregrenzen verschwimmen und erreichen damit auch Zuhörer jenseits des etablierten Konzertbetriebs.

Darüber hinaus ist die Alte Musik ein wichtiger Bestandteil des Orchesterrepertoires. Die Musiker lassen sich auf Spieltechniken vergangener Jahrhunderte ein und machen durch ihre historisch informierte Aufführungspraxis ein authentisches Klangerlebnis erfahrbar. Konzerte mit namhaften Künstlern wie Richard Egarr, Fabio Biondi, Reinhard Goebel, Dorothee Oberlinger und Robert Levin belegen die intensive Auseinandersetzung mit dem musikalischen Erbe. Das Stuttgarter Kammerorchester besinnt sich damit nicht zuletzt auf seinen ursprünglichen Repertoireschwerpunkt, welchen Gründungsdirigent Karl Münchinger in den Anfangsjahren des Ensembles etablierte.

Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt des Stuttgarter Kammerorchesters stellt die Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungseinrichtungen dar: In den Projekten des SKOhr_Labor begegnen sich Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Herkunft und finden über das gemeinsame Musizieren zueinander. Außerdem wird durch die Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart Studierenden die Arbeit mit einem professionellen Orchester ermöglicht.

Gemeinsame Konzerte mit international bekannten Solisten wie Renaud und Gautier Capuçon, Steven Isserlis, Nicolas Altstaedt, Gabriela Montero, Fazil Say, François Leleux, Paul Meyer uva. bestätigen die Spitzenposition des Stuttgarter Kammerorchesters. Und auch die eindrucksvolle Diskographie des Orchesters, die mit breit gestreutem Repertoire und Solisten von Weltrang aufwarten kann, ist Beleg einer der erfolgreichsten Orchesterbiografien der Gegenwart.

Mit dem Komponisten und Solisten Brett Dean konnte für die Spielzeit 2016/17 eine äußerst gefragte Musikerpersönlichkeit als Artist in Residence gewonnen werden. Nach Jörg Widmann in der Spielzeit 2015/16 entsteht damit erneut eine vom Komponisten geleitete deutsche Erstaufführung mit dem Stuttgarter Kammerorchester.

Das Orchester nimmt darüber hinaus seine Aufgabe als musikalischer Botschafter durch eine rege Tournee- und Gastspieltätigkeit rund um den Globus ebenso wie in der Region Stuttgart wahr.

Für sein außergewöhnliches Engagement wurde dem Stuttgarter Kammerorchester der Europäische Kammermusikpreis der Europäischen Kulturstiftung verliehen.

Das Stuttgarter Kammerorchester wird gefördert vom Land Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart und der Robert Bosch GmbH.



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