Lammel, Lauer, Bornstein


Biography Lammel, Lauer, Bornstein


Lammel | Lauer | Bornstein
Es geht um die Leerstellen, um die Momente im musikalischen Fluss, die gerade nicht durch eine klare Klangaussage festgelegt sind. Sie sind Ausgangspunkt für Assoziationen, für Hörerleben im Spannungsfeld zum Bekannten, zu Gewohnheiten und Besonderheiten. Im Fall des Klaviertrios hat dieses Wechselspiel von Atemholen und Anspannung, von Loslassen und Wiederfinden grundlegende Bedeutung. Denn in dieser nach Phasen der Stagnation wieder ungemein beliebten Besetzung wurde schon so viel entwickelt, dass die kollektive, die einzelnen Stärken der Musiker gleichberechtigt nutzende Energie über die Kraft der Aussage entscheidet. Die wiederum entsteht nur dann, wenn jeder der Beteiligten sich zurücknehmen kann, um die anderen klingen zu lassen.

Das Trio von Andreas Lammel, Florian Lauer und René Bornstein basiert auf Aufmerksamkeit, Präzision, Empathie. Die Musiker lassen viel Raum, um Motive zu erforschen, Stimmungen knospen zu lassen, mit Texturen zu experimentieren. Sie arbeiten mit langen Gestaltungsbögen und Steigerungsmustern, mit harmonisch vieldeutigen Zusammenhängen, die sich erst aus der Situation heraus ergeben und zuweilen an andere Orte führen, als man zunächst anehmen könnte. Sie bleiben damit im Rahmen des formalen Spielens und genießen zugleich eine Freiheit, die innerhalb der Grenzen alles offen lässt. Das macht den Reiz der „Novemberlieder“ aus. Sie sind Höranstöße, weisen an vielen Stellen über die Ausgangsidee Klang gewordener Herbstimpressionen hinaus, verlieren sich aber nicht in der Vielfalt der Möglichkeiten. Sie stellen ein Trio vor, das ganz bei sich ist. Ralf Dombrowski (Süddeutsche Zeitung, Jazzthing, Reclam)

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