Cover Paul Hindemith – Alfred Schnittke

Album info

Album-Release:
2024

HRA-Release:
14.06.2024

Label: ECM New Series

Genre: Classical

Subgenre: Concertos

Artist: Anna Gourari, Orchestra della Svizzera italiana & Markus Poschner

Composer: Paul Hindemith (1895-1963), Alfred Schnittke (1934-1998)

Album including Album cover Booklet (PDF)

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  • Alfred Schnittke (1934 - 1998): Concerto for Piano and String Orchestra:
  • 1 Schnittke: Concerto for Piano and String Orchestra 23:12
  • Paul Hindemith (1895 - 1963): Mathis der Maler Symphony:
  • 2 Hindemith: Mathis der Maler Symphony: I. Engelkonzert 08:43
  • 3 Hindemith: Mathis der Maler Symphony: II. Grablegung 04:26
  • 4 Hindemith: Mathis der Maler Symphony: III. Versuchung des heiligen Antonius 13:57
  • The Four Temperaments for Piano and String Orchestra:
  • 5 Hindemith: The Four Temperaments for Piano and String Orchestra: Thema. Moderato 06:06
  • 6 Hindemith: The Four Temperaments for Piano and String Orchestra: Var. 1. Melancholisch. Langsam 06:16
  • 7 Hindemith: The Four Temperaments for Piano and String Orchestra: Var. 2. Sanguinisch. Walzer 05:53
  • 8 Hindemith: The Four Temperaments for Piano and String Orchestra: Var. 3. Phlegmatisch. Moderato 04:40
  • 9 Hindemith: The Four Temperaments for Piano and String Orchestra: Var. 4. Cholerisch. Vivace 06:38
  • Total Runtime 01:19:51

Info for Paul Hindemith – Alfred Schnittke

In diesem Programm, das Alfred Schnittkes Konzert für Klavier und Streichorchester der Symphonie Mathis der Maler und den Vier Temperamenten von Paul Hindemith gegenüberstellt, ist die Pianistin Anna Gourari nach ihren drei Solo-Einspielungen für ECM New Series zum ersten Mal in einem größeren orchestralen Kontext zu erleben: zusammen mit dem Luganer Orchestra della Svizzera italiana unter der Leitung von Markus Poschner. Die im Auditorio Stelio Molo festgehaltene Einspielung untermauert sowohl den anspruchsvollen Kontrapunkt von Hindemiths zum Neoklassizismus tendierendes Repertoire als auch das polystilistische Gefüge von Schnittkes Konzert, in dem, wie der Komponist selbst anmerkte, „alles – außerstande, das Gleichgewicht zwischen ‚Sonnenschein’ und ‚Sturmwolken’ herzustellen – endlich in tausend Stücke zerspringt“.

„Die Individualität eines Künstlers zeigt sich dadurch, dass man mutig und offen den fremden Einflüssen gegenübersteht. So wird alles, das von draußen kommt, zu Eigenem.“ Was wie eine beiläufige Bemerkung Schnittkes klingen mag, gehört in Wirklichkeit zur Kernphilosophie des deutsch-russischen Komponisten hinsichtlich seines kompositorischen Vorgehens. Statt des zwanghaften Versuches, das Rad neu zu erfinden, verstand Schnittke, wie Roman Brotbeck im Album-Begleittext bemerkt, “sein Komponieren ausschließlich als einen Akt der Wahrnehmung”: „Meine Aufgabe sehe ich nicht darin, Musik auszudenken, zu schaffen,“ sagt Schnittke, „sondern zu hören. Es geht darum, mein Ohr nicht zu stören beim Hören dessen, was außerhalb von mir existiert.“

Mit Zitaten und Referenzen geschmückt, die sowohl auf die Musikgeschichte als auch auf den Alltag des Komponisten verweisen (ein Motiv entspricht der Türklingel seiner damaligen Moskauer Wohnung), entfaltet sich Schnittkes Konzert für Klavier und Streichorchester wie ein Sturm, in dem sich chromatisch-dissonant angelegte Passagen mit rasanten rhythmischen Ausbrüchen abwechseln und, im Crescendo, in übersprudelnden Kadenzen traditioneller harmonischer Gestaltung kulminieren. Der Komponist selbst wählte spielerische Bilder, um die diversen Teile seines Stücks zu beschreiben, und sprach von „surrealistischen Sonnenaufgangsfetzen von orthodoxer Kirchenmusik“ ebenso wie von einer “falschen Prokofjew-Aktivität” und einem “Blues-Albtraum”. Die vorliegende Interpretation ist dynamisch feingliedrig angelegt und bringt das große Potenzial der ausgefeilten Partitur zur Geltung.

Das Orchestra della Svizerra italiana steht in dem darauffolgenden Werk im Mittelpunkt, in der Symphonie Mathis der Maler. Basierend auf drei Teilen des Isenheimer Altars, von Nikolaus von Hagenau geschnitzt und von Matthias Grünewald gemalt, übersetzte Hindemith Grünewalds Bildsprache mit großer Sorgfalt in Musik. Später integrierte der Komponist die Sinfonie in die 1938 uraufgeführte Oper Mathis der Maler, deren erster Satz, das Engelkonzert, – obwohl in traditioneller Sonatenhauptsatzform angelegt – zur Ouvertüre wurde.

Das Hauptthema des ersten Satzes ist an ein spätmittelalterliches Lied angelehnt und birgt somit Merkmale einer Musik, die weit vor dem 20. Jahrhundert entstanden ist, hier jedoch durch die moderne Perspektive jenes Komponisten betrachtet wird, der die “freie Tonalität” auf der Grundlage von Beziehungen innerhalb der chromatischen Tonleiter neu definierte – näheres dazu beleuchtete er in seiner ausführlichen Abhandlung “Unterweisung im Tonsatz” von 1941. Der kontemplative zweite Satz Grablegung und der ausführliche dritte Satz Versuchung des heiligen Antonius führen die thematische Weiterentwicklung konsequent fort.

Anna Gourari ist wieder auf dem abschließenden Werk als Solistin zu hören, in Hindemiths Die vier Temperamente. Ursprünglich als Ballett für Léonide Massine konzipiert, vollendete Hindemith – zu dieser Zeit erst seit kurzem in der USA im Exil – die Partitur schließlich als Auftragswerk für George Balanchine, wobei er sich auf die griechische Theorie der Temperamente stützte. “Das Klavier spielt in allen Teilen”, bemerkt Roman Brotbeck in seinem Text, “mal solistisch virtuos, mal obligat begleitend oder rhythmisch anpeitschend. In dieser Aufnahme schlüpft die Solistin Anna Gourari wie ein Chamäleon in die unterschiedlichen Rollen und entfesselt zusammen mit dem Dirigenten Markus Poschner einen fantastisch surrealen Tanz.”

Das Album, aufgenommen im Dezember 2021 im Auditorio Stelio Molo in Lugano, wurde von Manfred Eicher produziert.

Anna Gourari, Klavier
Orchestra della Svizzera italiana
Markus Poschner, Dirigent



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