Cover Time Travel

Album info

Album-Release:
2021

HRA-Release:
08.10.2021

Label: deutsche harmonia mundi

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Artist: Asya Fateyeva, Lautten Compagney & Wolfgang Katschner

Composer: Henry Purcell (1659-1695), Paul McCartney (1942), John Lennon

Album including Album cover Booklet (PDF)

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  • John Lennon (1940 - 1980) & Paul McCartney (b. 1942):
  • 1 Lennon, McCartney: Another Girl (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 02:41
  • Henry Purcell (1659 - 1695):
  • 2 Purcell: King Arthur, Z. 628, Act 5: No. 32, Ye Blust'ring Brethren of the Skies (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 02:13
  • 3 Purcell: The Fairy Queen, Z. 629, Act 5: No. 43, Thus the Gloomy World (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 03:51
  • 4 Purcell: Hail, Bright Cecilia!, Z. 328: No. 3, Hark! Hark! Each Tree (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 03:48
  • McCartney, Lennon:
  • 5 McCartney, Lennon: Because (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 02:29
  • Henry Purcell:
  • 6 Purcell: Music for the Funeral of Queen Mary, Z. 860: I. March (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 01:46
  • McCartney, Lennon:
  • 7 Lennon, McCartney: Being for the Benefit of Mr. Kite (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 03:20
  • Henry Purcell:
  • 8 Purcell: Dido and Aeneas, Z. 626, Act 1: No. 3, Ah! Belinda (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 02:13
  • McCartney, Lennon:
  • 9 Lennon, McCartney: Yesterday (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 02:33
  • Henry Purcell:
  • 10 Purcell: The Indian Queen, Z. 630, Act 4: They Tell Us That Your Mighty Powers (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 02:03
  • 11 Purcell: The Fairy Queen, Z. 629, Act 2: No. 13, One Charming Night (Arr. for baroque orchestra) 02:12
  • McCartney, Lennon:
  • 12 Lennon, McCartney: Blackbird (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 02:28
  • Henry Purcell:
  • 13 Purcell: Distressed Innocence, Z. 577: Air II 01:36
  • 14 Purcell: Bonduca, Z. 574: No. 4, Air (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 02:22
  • Lennon, Traditional, McCartney:
  • 15 Lennon, Traditional, McCartney: Norwegian Wood / Greensleeves (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 03:08
  • Henry Purcell:
  • 16 Purcell: The Fairy Queen, Z. 629, Act 1: No. 2, Rondeau 01:04
  • 17 Purcell: King Arthur, Z. 628, Act 3: No. 22, Cold Song "What Power art thou" (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 03:06
  • McCartney, Lennon:
  • 18 Lennon, McCartney: Tomorrow Never Knows (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 03:09
  • Henry Purcell:
  • 19 Purcell: The Fairy Queen, Z. 629, Act 5: No. 40, O Let Me Weep (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 06:01
  • 20 Purcell: Abdelazer, Z. 570: No. 6, Air (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 01:14
  • 21 Purcell: Aureng-Zebe, Z. 573: No. 1, I See, She Flies Me (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 00:39
  • 22 Purcell: Abdelazer, Z. 570: No. 9, Air 01:24
  • McCartney, Lennon:
  • 23 Lennon, McCartney: Girl (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 03:15
  • Henry Purcell:
  • 24 Purcell: The Indian Queen, Z. 630, Act 3: No. 17, Ah! How Happy Are We (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 01:38
  • 25 Purcell: Abdelazer, Z. 570: No. 7 & 8, Jig & Hornpipe 01:58
  • 26 Purcell: Abdelazer, Z. 570: No. 2, Rondeau (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 02:06
  • McCartney, Lennon:
  • 27 Lennon, McCartney: When I'm 64 (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 03:36
  • Henry Purcell:
  • 28 Purcell: The Fairy Queen, Z. 629, Act 5: No. 39, Thrice Happy Lovers (Arr. for baroque orchestra and saxophone) 03:08
  • Total Runtime 01:11:01

Info for Time Travel

Die Beatles im Barockgewand: Asya Fateyeva und die lautten compagney auf musikalischer Zeitreise.

Henry Purcell, der berühmteste englische Komponist der Barockzeit galt schon im 17. Jahrhundert als der ORPHEUS BRITANNICUS. Sein Stil ist einmalig für die englische Musik und verbindet eingängige Melodien mit groovenden Rhythmen. Seine Musik war Pop in London um 1690.

Im Jahr 1962 erschien die erste Single der Beatles. Mit ihrem neuen Sound aus Rock’n’Roll und Liverpooler Beatmusik wurden sie schnell bekannt und gestalteten äußerst kreativ die moderne Popkultur des 20. Jahrhunderts.

Adolphe Sax meldete sein neues Instrument 1846 in Paris zum Patent an. Das damit entstandene Saxophon übernahm im Jazz und Pop eine führende Rolle. Es kann aber auch in Alter Musik wunderbare Wirkungen entfalten.

Mit ihrem typischen Sound aus historischen Instrumenten schafft die lautten compagney ein neues Klangerlebnis und lässt die Grenzen zwischen den Stilen und Zeiten durchlässig. werden. Dabei arbeitet sie das erste Mal mit der jungen Saxophonistin Asya Fateyeva zusammen, die als Shootingstar der Klassikszene gilt. Die üblichen Zuweisungen wie Ernste Musik oder Popmusik spielen hier keine Rolle mehr. Und so rocken Asya Fateyeva und die lautten compagney gemeinsam Henry Purcell und die Beatles.

„Diese Zeitreise war für mich persönlich sehr inspirierend,“ so Asya Fateyeva. „Es war eine pure Freude, mit Wolfgang Katschner und der lautten compagney verschiedenste Klangmischungen auszuprobieren und die Werke von Purcell und Beatles einmal aus ganz anderer Perspektive zu betrachten! Die Kombination von Saxophon mit etwa Laute, Zink oder verschiedenen Blockflöten war für mich auch neu und sehr bereichernd. Mir ist es immer wieder ein großes Anliegen, zu zeigen, wie natürlich sich das Saxophon in die unterschiedlichsten musikalischen Kontexte einfügt – ich hoffe, dafür ist ‚Time Travel‘ auch ein erneuter Beweis.“

Asya Fateyeva, Saxofon
lautten compagney BERLIN
Wolfgang Katschner, Musikalische Leitung




Asya Fateyeva
„Eine Sensation für die Musikwelt“, schwärmte die Frankfurter Allgemeine Zeitung nach einem Auftritt von Asya Fateyeva. Die klassische Saxophonistin der jungen Generation gehört zu den herausragenden Vertretern ihres Fachs. Als erste Frau erreichte sie 2014 das Finale des namhaften Internationalen Adolphe-Sax-Wettbewerbs in Belgien und erspielte sich den 3. Platz. Der Kammermusik-Kenner Harald Eggebrecht schrieb im gleichen Jahr über sie in der Süddeutschen Zeitung: „Die junge Asya Fateyeva spielt Altsaxofon so vornehm und souverän, dass die Schönheit des von ihr hervorgezauberten Klangs in Debussys Rhapsodie für Saxofon und Klavier jeden betört.“

Asya Fateyeva, 1990 auf der Krim geboren, widmet sich als klassische Saxophonistin einem breiten Repertoire. Dazu gehören neben Originalwerken für ihr Instrument auch Werke aus dem Barock, der Klassik und der Romantik. Die junge Musikerin besitzt einige Erfahrung im Adaptieren von Kompositionen für ihr Instrument. Asya Fateyeva strebt danach, dem klassischen Saxophon einen noch selbstverständlicheren Platz im Musikleben zu erobern. Als Tenorsaxophonistin gehörte sie als ständiges Mitglied zum renommierten Alliage-Quintett. Seit 2014 unterrichtet die Wahl-Hamburgerin als Dozentin klassisches Saxophon an der Musikhochschule Münster.

Die Liste ihrer Auszeichnungen und Stipendien ist lang. Asya Fateyeva errang neben dem 3. Preis beim Internationalen Adolphe-Sax-Wettbewerb 2014 zuvor etliche erste Preise bei Wettbewerben in Russland, Frankreich und Deutschland. 2006 siegte sie etwa auf Bundesebene bei „Jugend musiziert“. 2012 schließlich erhielt sie den ersten Preis beim Deutschen Musikwettbewerb in Bonn. Seit 2006 ist die vielfach Ausgezeichnete Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben und bekam in diesem Rahmen das Gerd-Bucerius-Förderstipendium der ZEIT-Stiftung. In 2015 wurde Asya Fateyeva der mit 10.000 Euro dotierte Berenberg Kulturpreis verliehen. Kuratoriumsmitglied Professor Hermann Rauhe lobte: „Asya Fateyeva ist ein Ausnahmetalent und überzeugt mit ihrem warmen, eleganten Spiel.“

Asya Fateyeva spielte bereits mit zahlreichen Orchestern. So etwa unter der Leitung von Vladimir Fedoseyev mit den Wiener Symphonikern im Musikverein Wien. Mehrfach musizierte sie mit den Moskauer Virtuosen unter Leitung von Vladimir Spivakov. Sie gastierte außerdem bei dem Tschaikowski Rundfunksymphonieorchester und der Ukrainischen Nationalphilharmonie, bei dem Staatlichen Sinfonieorchester Istanbul und dem Symphonieorchester Giuseppe Verdi Milano. Hinzukommen Auftritte mit Orchestern aus Bochum, Bonn, Frankfurt/Oder und Kassel. Großen Anklang fanden ihre Konzerte bei Festivals in Colmar, Fermo, Köln, Moskau und Sankt Petersburg sowie bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem Musikfest „Spannungen“ in Heimbach.

Ihre Ausbildung vereint die russische Tradition des seelenvollen Musizierens mit der klassischen Schule des französischen Saxophon-Spiels. Nach zwei Jahren als Jungstudentin bei Professor Daniel Gauthier an der Hochschule für Musik in Köln begann Asya Fateyeva mit 17 Jahren ihr reguläres Studium dort in der Klasse des namhaften Franko-Kanadiers. Studienaufenthalte in Frankreich unter anderem bei Claude Delangle in Paris und Jean-Denis Michat in Lyon gaben wichtige Impulse. Zurzeit vervollkommnet sie ihre Ausbildung im Aufbau-Studiengang Kammermusik an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg bei Professor Niklas Schmidt: im Duo mit Valeria Myrosh am Klavier. Die Basis ihrer Ausbildung bildet der Musikunterricht in ihrer Kindheit und Jugend: Als Sechsjährige begann die Tochter eines Profi-Fußballers mit Klavierunterricht bei Valentina Nikishina, mit zehn Jahren brachte ihr Lilija Russanowa die Tradition der französischen Saxophon-Schule in Simferopol nahe. Es folgten Studien bei Professorin Margarita Shaposhnikova am berühmten Gnessin-Institut in Moskau, Meisterkurse im französischen Gap und schließlich 2004 der Umzug nach Deutschland.

lautten compagney BERLIN
Die Geschichte der historisch informierten Aufführungspraxis in der DDR ist noch nicht geschrieben – erstaunlich, wenn man bedenkt, dass zwei der heute bedeutendsten deutschen Ensembles zu Beginn der Achtziger Jahre in Ost-Berlin gegründet wurden, die lautten compagney BERLIN und die Akademie für Alte Musik. Während im Westen das Spiel auf historischen Instrumenten vor dreißig, vierzig Jahren unaufhaltsam aus der Nische in die Konzertsäle drängte, war es in der DDR noch nicht Teil der offiziellen Kultur. Wer sich mit derlei befassen wollte, tat das meist neben seiner Arbeit im Orchester.

Wolfgang Katschner und Hans-Werner Apel dagegen waren noch Studenten der klassischen Gitarre, als sie sich an der Ost-Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ trafen und ihr gemeinsames Interesse an Alter Musik entdeckten. Sie vertieften sich in alte Handschriften und Drucke, in Partituren und Tabulaturen, die Komponisten heißen William Byrd, John Dowland, Matthew Locke oder William Lawes. Mit ihren modernen Gitarren kamen sie in dieser Musik nicht weiter. Also besorgten sie sich Lauten und Theorben und legen damit den klanglich intimen und zarten Grundstein für die lautten compagney BERLIN, die heute ein vielfach ausgezeichnetes und eines der weltweit originellsten, aufregendsten, fantasievollsten und vielseitigsten Ensembles Alter Musik ist.

Dass Sänger wie Dorothee Mields, Lynne Dawson oder Simone Kermes immer wieder mit der lautten compagney auftreten, belegt nicht nur deren musikalische Qualitäten, sondern auch die besondere konzeptionelle Intelligenz, die dieses Ensemble und Wolfgang Katschner antreibt, der zwar immer noch zur Laute greift, aber längst zum Dirigenten, Künstlerischen Leiter und Ideengenerator geworden ist:

Hier entstehen Programme und CDs, die Vertrautes und Unbekanntes mit dramaturgischem Sinn verbinden und außerdem mit einer Vitalität musiziert sind, die dem Begriff „Alte Musik“ spottet. Damit gelangen wir zum Kern, zu dem, was die lautten compagney von anderen Ensembles unterscheidet. Es pflegt seine Traditionen wie das Weihnachtsoratorium am zweiten Feiertag oder die Bach-Passionen am Karfreitag. Es spielt eine zutiefst berührende Marienvesper und hat mit Händel-Opern große Erfolge gefeiert.

Solche Repertoirewerke aber leuchten bei der lautten compagney in einem besonderen, gegenwärtigen Licht, weil das Ensemble in solchen Aufführungen auch von unzähligen künstlerischen Abenteuern jenseits dieser Gipfelwerke erzählt. Wolfgang Katschner ist nicht nur neugierig auf Musik, sondern auch auf neue Wege ihrer konzertanten Darstellung. Genial etwa die Idee, Musik von Tarquinio Merula und Philip Glass miteinander zu verweben – die CD „Timeless“ wurde für diese einzigartig und magisch zwischen Alt und Neu schwebenden Klänge mit dem ECHO ausgezeichnet. Mit dem AEQUINOX-Festival in Neuruppin hat die lautten compagney seit 2010 ihre individuelle Plattform für Experimente.

Die lautten compagney sucht mithin keine abstrakten Wahrheiten über die Vergangenheit und interessiert sich nicht für wettbewerbstaugliche Virtuosität – auch wenn sie ihr zu Gebote stünde. Sie macht Musik für die Hörer von heute. Wenn der leichthändige Slogan „historisch informiert, zeitgemäß interpretiert“ überhaupt auf ein Ensemble zutrifft, dann auf die lautten compagney.

Dass die historisch informierte Aufführungspraxis immer nur Annäherungen erlaubt an das, was einmal war, ist für die einen Anlass zur Frustration und zur umso verbissener betriebenen akademischen Philologie. Der lautten compagney eröffnet diese Unsicherheit vor allem kreative Freiräume, und das nicht nur in konzeptioneller, sondern auch interpretatorischer Hinsicht. Es gibt einen ganz bestimmten Griff in den Klang, oft auch einen ganz eigenen Humor, der den Aufführungen und Aufnahmen dieses Ensembles einen unverwechselbaren Ton gibt.

Wenn der Rhythmus so leichtfüßig wird, dass die Musik zu swingen beginnt, wirkt das Alte ganz nah. Aber zugleich berührt uns über die Jahrhunderte hinweg mit all dem Ernst jener Zeit ein Klang, dessen Wärme und Liebe, dessen Weisheit und Menschlichkeit uns trägt und bereichert. (Peter Uehling)



Booklet for Time Travel

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